Im Mai hat die Challenger-Bank Revolut ihren neuen Hauptsitz für Westeuropa in Paris eröffnet. Mit Béatrice Cossa-Dumurgier als CEO hat das Unternehmen eine Bankerin an die Spitze der Zentrale gesetzt, von der aus das Wachstum in zahlreichen europäischen Ländern beschleunigt werden soll.
Einstellungsoffensive in Europa
Nun startet Revolut eine Rekrutierungskampagne, um das Hauptquartier in Paris mit der notwendigen Kompetenz betreiben zu können. Bis Ende 2029 sollen über 400 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt werden. Im Fokus stehen dabei Bereiche wie Compliance, Risikomanagement, Cybersicherheit, interne Kontrollen, Bekämpfung von Finanzkriminalität, Finanzen, Recht, Vertrieb und Produktbetrieb
Parallel dazu sollen rund 600 Personen aus der bestehende Revolut-Crew schrittweise in die französische Metropole wechseln. Dies vor allem für die Bereiche Kundenservice, Kreditwesen und Produkte, um die Entwicklung neuer Angebote wie Immobilien- und Geschäftskredite in der Region zu unterstützen.
Die CEO von Revolut Westeuropa, kommentiert: «Wir arbeiten bereits mit Hochdruck daran, unseren neuen Hauptsitz für Westeuropa in Paris aufzubauen – und das ist mit einer grossen Einstellungsoffensive in der gesamten Region verbunden. Westeuropa verfügt über einen riesigen Talentpool, und wir beabsichtigen, diesen bestmöglich zu nutzen, indem wir Top-Fachkräfte anziehen, die die Zukunft des Bankwesens gestalten und die nächste Generation von Finanzdienstleistungen aufbauen möchten.»
Zusammen mit der fortlaufenden operativen Unterstützung durch die gesamte Unternehmensgruppe sollen bis Ende des Jahrzehnts mehr als 1'500 Personen für die französische Bankeinheit von Revolut im Einsatz sein.
Die Challenger-Bank Revolut pflegt ihr Image als Arbeitgeberin
Revolut hat und sucht die Besten und ist überzeugt, diese auch weiterhin zu finden. Nach eigenen Aussagen zieht das Unternehmen in grossem Umfang Top-Talente an. Die Gründe für diese Magnetwirkung sieht Revolut im starken Branding als Arbeitgeberin, im permanenten Engagement für Karriereentwicklung, in der Flexibilität und der Möglichkeit, etwas zu bewirken.
Allein im Jahr 2024 hätten sich über 1.6 Millionen Menschen bei Revolut beworben – ein Beleg, so die Verantwortlichen, für den wachsenden Ruf des Unternehmens, einer der spannendsten Arbeitgeber für eine Karriere im Technologie- und Finanzsektor zu sein.
Revolut beschäftigt heute weltweit über 13'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und investiert weiterhin durch interne Weiterentwicklung und Mobilität in seine Belegschaft: Im Jahr 2024 verzeichnete Revolut über 1'100 Beförderungen und mehr als 6'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die beruflich eine nächste Stufe erreicht haben.
Zudem fördert Revolut konsequent ein hybrides Arbeitsmodell, um Top-Fachkräfte aus ganz Europa und darüber hinaus zu gewinnen und zu halten. Revolut-Gründer und CEO Nik Storonsky hat kürzlich sein Bekenntnis zu einem vollständig flexiblen Arbeitsmodell bekräftigt – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wählen jederzeit zwischen der Arbeit im Homeoffice oder im Büro.
Und was bewegt Revolut in der Schweiz?
Neben dem Privatkunden-Geschäft ist Revolut 2017 mit den Angeboten für Business-Kunden gestartet. Die Sparte der Business-Abos macht inzwischen 15 Prozent der Gesamtumsätze des Unternehmens aus, Revolut generiert mit Geschäftskunden jährlich 592 Millionen US-Dollar Umsatz.
Offenbar entwickelt sich das Geschäft mit Business-Kunden auch in der Schweiz sehr gut. Nach Aussagen des Unternehmens sind die Einlagen von Geschäftskunden seit 2024 um 76 Prozent gestiegen und die monatlichen Transaktionen haben um fast 123 Prozent zugenommen.
Revolut erweitert nun seine Angebotspalette für Geschäftskunden und startet Tagesgeldkonten mit bis zu 1.75 Prozent Jahreszinsen auf Euro. Mit täglicher Zinsgutschrift, ohne Mindesteinlage und mit jederzeit kostenlosen Abhebungen sollen Unternehmen ihr Kapital für sich arbeiten lassen und gleichzeitig die Verfügbarkeit für den Cashflow sicherstellen, sagt Revolut.
Zudem führt die Challenger-Bank die Funktionalität der QR-Rechnungen ein und integriert diesen Service neu in die Business-App.
Zum Dritten will die Challenger-Bank bald Devisentermingeschäfte möglich machen. Schweizer KMU sollen sich günstige Wechselkurse zu einem vorher festgelegten Kurs sichern können, um sich gegen Währungsschwankungen abzusichern.
Diese Neuerungen für Schweizer Geschäftgskunden kommentiert James Gibson, General Manager von Revolut Business, mit folgendem Statement: «Die Schweiz ist eine der fortschrittlichsten Volkswirtschaften in Europa, aber auch eine, in der kleine Unternehmen von traditionellen Banken noch immer unterversorgt sind».
Revolut ist offenbar entschlossen, erkannte Lücken im Banking für KMU mit eigenen Angeboten zu schliessen. Bei den aktuell vorgestellten Neuerungen dürfte es nicht bleiben, die Challenger-Bank will auch in der Schweiz wachsen und beackert den Markt für Geschäfts- und auch für Privatkunden mit hohem Tempo.