Insgesamt werden Schweizer Kreditkarten gut bewertet. Unterschiede gibt's zwischen den Karten von klassischen Banken und Neo-Banken.
Der Vergleichsdienst Moneyland hat in einer repräsentativen Online-Umfrage die Zufriedenheit der Schweizer Bevölkerung mit ihren Kreditkarten und den Debitkarten von Neo-Banken untersucht.
Allgemeine Zufriedenheit hoch – Abzüge bei einzelnen Zufriedenheitsfaktoren
Die allgemeine Zufriedenheit mit den Schweizer Kreditkarten ist hoch. Alles in allem geben die Befragten den Schweizer Kreditkarten gerundet 8.1 von 10 möglichen Punkten. Das entspricht der Note "sehr gut".
Wie lässt sich diese hohe Zufriedenheit erklären? «Die guten Zufriedenheitswerte könnten darauf zurückzuführen sein, dass Probleme mit der Kreditkarte eher selten auftreten», vermutet Benjamin Manz, Geschäftsführer von Moneyland.
Die einzelnen Zufriedenheitsfaktoren werden unterschiedlich bewertet. Die Smartphone-Apps werden mit durchschnittlich 8 von 10 Punkten ("sehr gut") bewertet, gefolgt von der Freundlichkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Hilfsbereitschaft bei Problemen oder Kartenverlust und der Verständlichkeit der Unterlagen mit je 7.9 von 10 Punkten ("gut").
Es folgt das Preis-Leistungs-Verhältnis mit immer noch erstaunlich hohen 7.8 Punkten. Diese Bewertung scheint auch die Studienautoren zu überrraschen. Zumal zum Beispiel bei den Krankenkassen das Preis-Leistungs-Verhältnis deutlich kritischer bewertet wird.
Moneyland liefert eine mögliche Erklärung: «Das könnte damit zusammenhängen, dass sich viele Karteninhaber der versteckten Kosten nicht bewusst sind», sagt Manz. Dazu gehören etwa die oft teuren Umrechnungskurse bei Einkäufen in Fremdwährung.
Am schlechtesten schneiden die Karten bei der Zufriedenheit mit Bonusprogrammen und Zusatzleistungen mit 7.3 Punkten ab.
Die folgende Tabelle zeigt die Rangliste und die Benotung der einzelnen Karten.
Interessant sind die Unterschiede im Detail bei den einzelnen Zufriedenheitsfaktoren. Diese Details zeigt ein PDF, das hier runtergeladen werden kann.
Allzu feingegliedert ist die Umfrage allerdings offenbar nicht durchgeführt worden. Bei grossen Banken mit ganz verschiedenen Kartenprogrammen – und entsprechend grossen Unterschieden – spielt jeweils nur die betreffende Bank mit "diversen Kreditkarten" eine Rolle.
Unterschiede je nach Alter der Nutzerinnen und Nutzer
Bei der Beurteilung der Zufriedenheit mit den Kreditkarten spielt das Geschlecht keine relevante Rolle. Auch unterscheiden sich die allgemeinen Zufriedenheitswerte zwischen der Deutsch- und der Westschweiz nicht gross.
Allerdings gibt es Unterschiede je nach Alter. Je älter die Kundinnen und Kunden sind, desto zufriedener sind sie mit ihren Kreditkarten.
Hängt das mit der jahrelangen Gewöhnung zusammen – oder sind die Ansprüche innerhalb der verschiedenen Altersgruppen unterschiedlich? Darauf gibt die Studie keine Antwort.
Die Altersgruppe der 50- bis 74-Jährigen beurteilt die allgemeine Zufriedenheit mit ihren Karten mit 8.3 von 10 Punkten, die 26- bis 49-Jährigen vergeben noch 7.9 Punkte und die 18- bis 25-Jährigen nur noch 7.8 von 10 Punkten.
Am besten schneiden die Karten von Neo-Banken ab
Neo-Banken sind in der Regel nicht mit Kreditkarten, sondern mit Debitkarten unterwegs. Leider spielen in der Umfrage nur drei von sieben Schweizer Neo-Banken eine Rolle. Die Studie ist deshalb nur bedingt aussagekräftig, Moneyland hat nach eigenen Aussagen nur die Karten "der bekanntesten Schweizer Smartphone-Banken untersucht".
Auch die von Schweizer Kunden stark genutzten Debitkarten von ausländischen Neo-Banken wie Revolut oder Wise sind nicht abgefragt worden. Die explizite Beschränkung auf Schweizer Karten blendet deshalb die grössten Player mit den höchsten Marktanteilen aus.
Die Resultate der ausgewählten Drei: Die Zufriedenheit mit den Karten der Neo-Banken ist im Durchschnitt noch höher als mit den klassischen Kreditkarten.
Neon erreicht bei der Gesamtzufriedenheit 8.4 von 10 Punkten, Yuh 8.3 Punkte und Zak 8.1 Punkte. Alle drei Anbieter erhalten die Zufriedenheitsnote "sehr gut".
Negativ bewertet mit 6.9 Punkten werden bei Neon und Zak die Zusatzleistungen, hier schneidet Yuh mit ihrem breiten Angebot am besten ab.
Die folgende Tabelle zeigt die Rangliste und die Benotung der Karten der drei Neo-Banken.
Auch hier zeigt der Blick auf die verschiedenen Zufriedenheitsfaktoren beträchtliche Unterschiede zwischen den einzelnen Neo-Banken, das PDF gibt's hier zum Runterladen.
Die Studie hat bei den klassischen Banken und bei den Neo-Banken Lücken, zeichnet aber dennoch als Überblick ein Stimmungsbild, wie Schweizer Kredit- und Debitkarten im Markt bewertet werden.