Startups & FinTechs

"Die Höhle der Löwen" Schweiz: Die dritte Staffel des TV-Formats startet mit FinTechs und neuen Investoren

Die Investoren der Sendung "Die Höhle der Löwen" Schweiz 2021
Die Investoren in der Staffel 2021 der "Höhle der Löwen" Schweiz | Bild: CHMedia

38 Startups präsentieren fünf Löwen-Investoren in sieben Sendungen ihre Geschäftsidee – kommt der Pitch an, öffnen sich für Gründerinnen und Gründer neue Türen.

Im Mai 2019 ging mit der ersten Staffel die Gründershow "Die Höhle der Löwen" auch in der Schweiz auf Sendung. Unsere damals gestellte Frage, ob das TV-Format ernsthafte Startup-Förderung oder blosse TV-Unterhaltung wäre, hat sich seither beantwortet – durch das Format selbst. Es ist beides, weil das eine das andere bedingt. Der Nutzen für teilnehmende Startups liegt auf der Hand, die TV-Präsenz hat sich auch für FinTechs der letzten Staffeln ausgezahlt.

In der ersten und zweiten Staffel haben zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer für ihre Ideen und Startups interessante Investoren-Deals an Land gezogen – und mehr als das. Sie haben vor allem auch eine enorme Publizität über die Ausstrahlung im Fernsehen zur besten Sendezeit erhalten. Zudem gibt's von den Investorinnen und Investoren nicht nur Finanzierung und schnöden Mammon, sondern auch solide Unterstützung, Know-how, Netzwerk-Kontakte und Support.

Das hat vielen Gründerinnen und Gründern neue Türen geöffnet – auch Startups aus der FinTech- und Krypto-Szene, zum Beispiel Neon, Yokoy oder auch Smart Valor. 

Die dritte Staffel der "Höhle der Löwen" startet heute

In der aktuellen Staffel stellen 38 Startups verteilt auf sieben Sendungen jeweils fünf Investoren ihre Geschäftsidee vor. Mit dabei sind auch dieses Jahr mehrere FinTechs, die in den Bereichen Inkasso, Vorsorge und digitale Vermögensverwaltung, ETF-Anlagen und Kryptowährungen aktiv unterwegs sind.

Den Anfang macht in der Ausstrahlung vom 26. Oktober das Startup Tilbago. Das Geschäftsmodell: eine auf künstlicher Intelligenz basierende Cloud-Lösung, welche es Unternehmen ermöglicht, rechtliche Inkassoprozesse online und zeitsparend selbst durchführen.

Wer die Staffelpremiere nicht verpassen will: 26. Oktober 2021 um 20:15 Uhr auf dem Sender 3+

Weitere FinTechs und Startups aus ganz anderen Sparten bekommen ihre Chance in einer von sieben Sendungen, die wöchentlich zwischen heute und 7. Dezember ausgestrahlt werden.

Was bleibt, was ist neu und was ist anders?

Die Schweizer Adaption des Originals "Dragon's Den" ("Shark Tank" in den USA) folgt auch weiterhin dem Konzept des internationalen TV-Formats: Engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer stellen fünf potenziellen Investoren, den Löwen, ihre Ideen vor und versuchen, diese vor laufender Kamera zu überzeugen, sich an ihren Geschäftsmodellen zu beteiligen. Das klappt, je nach Startup, Crew und Geschäftsidee, zwischen gar nicht und hervorragend.

In der Schweiz ist die Erfolgsquote allerdings vergleichsweise hoch, das will sagen: die Löwen sind interessiert – nicht nur an neuen Geschäftsideen, mit dazu gehört ein durchdachtes Businessmodell und entscheidend sind oftmals die Ausstrahlung und der Esprit der Gründerinnen und Gründer. Sind diese glaubwürdig, überzeugend und spürbar durchdrungen von ihrer starken Idee, stehen die Chancen gut, dass auch Investoren sich begeistern lassen und ein Deal in der Sendung zustande kommt.

Die Zahl der Investoren-Sessel für die Löwen bleibt weiterhin auf fünf beschränkt, allerdings werden sie neu und im Wechsel von sieben Investorinnen und Investoren besetzt.

Die investierenden Löwen

Vier von den Ur-Löwen der ersten Stunde und Staffel sind weiterhin mit im Boot: Tobias Reichmuth, Bettina Hein, Roland Brack und Anja Graf. Dieses Jahr neu und zum ersen Mal mit dabei sind Jürg Schwarzenbach, Lukas Speiser und Patrick Mollet. Was alle Löwen auszeichnet, die bestehenden und die neuen: bevor sie zu Investoren geworden sind, waren (und sind) sie Startup-Gründer. 

Das ist deshalb wichtig, weil sie als erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer wissen, worauf es ankommt, was Gründerinnen und Gründer bewegt und wo es sich lohnen kann, sich als Investor zu engagieren – und wo eben nicht.

Welche Ideen haben dieses Jahr die besten Chancen?

Nimmt man den Puls der Löwinnen und Löwen, zeigen sich erkennbare Trends. Zu erkennen auch an den Statements der Investorinnen und Investoren zu den folgenden Fragen: Auf welchen Sektoren oder Unternehmen liegt in diesem Jahr dein Fokus? Was kannst du bei einem Pitch überhaupt nicht ausstehen? Was findest du gut, wann wirst Du schwach bei einem Pitch?

Roland Brack

Mein Fokus
Ich habe keinen besonderen Fokus, es muss mich interessieren und ich muss konkret etwas beitragen können.

Was kann ich überhaupt nicht ausstehen
Arrogante Gründer kann ich nicht ausstehen – auch auf der persönlichen Ebene muss die Chemie stimmen.

Was finde ich gut, wann werde ich schwach
Wenn Gründerinnen und Gründer bodenständig rüberkommen, ihr Ding kennen und authentisch sind.


Lukas Speiser

Mein Fokus
Starker Fokus auf E-Commerce, dort kann ich Know-how einbringen. Auch Tech- und App-basierte Produkte. Skalierbar gefällt mir, Marketing-Wissen einsetzen ebenfalls.

Was kann ich überhaupt nicht ausstehen
Es gibt wenige No-Gos in einem Startup-Pitch, sicher aber das: Wenn man seine Zahlen nicht kennt und sein eigenes Business nicht versteht, das gilt zum Beispiel auch für die Produkte und die Stärken der Konkurrenz.

Was finde ich gut, wann werde ich schwach
Wenn ich merke, dass ein Gründer voll für sein Business lebt und brennt. Mit dem kann man sich identifizieren.


Bettina Hein

Mein Fokus
Softwarebereich, weil ich dort am meisten Expertise besitze.

Was kann ich überhaupt nicht ausstehen
Leute, die ihre Zahlen nicht beherrschen oder wenn sie denken, alles sei vertraulich und die Zahlen nicht offenbaren, das mag ich nicht.

Was finde ich gut, wann werde ich schwach
Wenn einTeam harmoniert und für seine Sache brennt. Zudem: Ich bin zahlenorientiert, die Zahlen müssen stimmen.


Tobias Reichmuth

Mein Fokus
Entscheidend ist, dass eine Geschäftsidee skalierbar ist und dass das Gründerteam stark ist. Grundsätzlich interessieren mich alle Themen im Bereich Nachhaltigkeit, FoodTech und veganes Essen sowie Digitalisierung.

Was kann ich überhaupt nicht ausstehen
Wenn ein Gründer seine Zahlen nicht im Griff hat. Zudem rate ich von auswendig gelernten Pitches ab, wer seine Firma kennt, kann auch frei darüber reden.

Was finde ich gut, wann werde ich schwach
Wenn ein Food-Startup "Probiererli" verteilt, die dann auch noch gut schmecken – ein guter Boden für die weitere Diskussion.


Anja Graf

Mein Fokus
Internetbasierte Firmen mit Plattformen, das kann in jeder Branche sein.

Was kann ich überhaupt nicht ausstehen
Wenn nach einer halben Stunde Präsentation immer noch keiner durchblickt, zum Beispiel wenn Zahlen nicht genannt werden oder bei ungenügenden Erklärungen und anderen Verwirrtheiten.

Was finde ich gut, wann werde ich schwach
Ich komme sofort ins Schwärmen, wenn ich ein cooles Gründerteam sehe, bei dem alle harmonisch miteinander funktionieren.


Jürg Schwarzenbach

Mein Fokus
Ich komme aus der Tech-Szene, es muss etwas mit IT zu tun haben und skalierbar sein.

Was kann ich überhaupt nicht ausstehen
Wenn man merkt, dass etwas nicht durchdacht ist oder die Gründer sich bei den Zahlen verheddern, dann finde ich das etwas unglücklich.

Was finde ich gut, wann werde ich schwach
Wenn die Idee und die Lösung aus einem Guss kommen. Durchdacht. Und der Kunde im Mittelpunkt steht.


Patrick Mollet

Mein Fokus
So pathetisch das klingt: Startups mit dem Bedürfnis, die Welt besser zu machen und nicht nur mit der Idee, mit irgendeinem Produkt möglichst rasch viel Geld verdienen zu wollen.

Was kann ich überhaupt nicht ausstehen
Wenn ein Startup seine eigenen Ziele nicht kennt und seine Zahlen nicht im Griff hat.

Was finde ich gut, wann werde ich schwach
Wirklich Spass macht ein überzeugendes Gründerteam, das sich für seine Idee voll engagiert.