Nach einer aktuellen Studie von PwC verbessern sich die Aussichten für FinTechs in der Schweiz – dennoch verliert der Standort Schweiz an Attraktivität.
Für FinTechs war die Schweiz in den letzten zwei Jahren ein hartes Pflaster – insbesondere auch in Bezug auf die Möglichkeiten, an frisches Kapital heranzukommen.
Neben der Dürre auf dem Risikokapital-Markt hat eine akuelle Studie der HSLU gezeigt, dass der Markt der Finanztechnologien in der Schweiz stagniert, MoneyToday.ch hat berichtet, hier.
Eine neue Studie von PwC sieht die die Schweizer FinTech-Szene wieder zurück auf Wachstumskurs. Dennoch verliert der Standort Schweiz für FinTechs an Attraktivität. Die breitgefasste Studie zeigt drei Entwiciklungen, die besonders herausstechen:
Funding-Comeback: Die Investitionstätigkeit zieht wieder spürbar an – trotz angespannter Wirtschaftslage.
Konsolidierung voraus: 91 Prozent der befragten FinTechs planen M&A – Übernahmen statt Partnerschaften prägen die neue Strategie.
Standortdruck: Die Schweiz verliert regulatorisch an Attraktivität – viele Unternehmen fokussieren sich bei Expansionen auf den EMEA-Raum.
Licht am Ende des Tunnels bei FinTech-Finanzierungen
Nach dem Finanzierungs-Spitzenjahr 2022 sind die gesprochenen Summen in den folgenden zwei Jahren brutal eingekellert. 2025 scheint sich eine Trendwende abzuzeichnen. Im ersten Quartal 2025 ist das Funding-Volumen bereits auf einem Niveau, das nahezu dem Volumen des gesamten (allerdings mageren) Vorjahres entspricht.
Die folgende Grafik zeigt die Dynamik der Finanzierungen zwischen 2020 und dem 1. Quartal 2025.
Quelle: PwC | Studie Swiss FinTech Landscape
Wie positionieren sich Schweizer FinTechs für die Zukunft?
Ein eher überraschendes Ergebnis der Studie: 91 Prozent der befragten FinTechs erwägen derzeit Fusionen und Übernahmen. In diesen Möglichkeiten erkennen sie einen wichtigen Wachstumstreiber. M&A sehen sie als echte Alternative zu strategischen Partnerschaften.
Interessant auch, in welche Regionen Schweizer FinTechs expandieren wollen. FinTechs fokussieren auf den Wirtschaftraum EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika). In diesen Regionen sehen sie grössere Chancen im Vergleich zu Asien und den USA.
Die konkreten Expansionspläne der FinTechs
Die meisten Kunden der befragten Schweizer FinTechs sind in der Schweiz selbst und EMEA ansässig, die USA spielen eine kleinere Rolle.
Um ihren Kundenstamm und Marktanteile zu vergrössern, planen drei Viertel der befragten Schweizer FinTechs eine Expansion in verschiedene Regionen. Hier gehören die Regionen EMEA (67 %) und Asien (56 %) zu den bevorzugten Gebieten, eine Expansion nach Amerika streben nur 39 Prozent der FinTechs an.
Quelle: PwC | Studie Swiss FinTech Landscape
Der Standort Schweiz verliert an Attraktivität
Die befragten FinTech-Vertreter äusserten eine Reihe von Bedenken zum aktuellen regulatorischen Umfeld und über seine zukünftige Entwicklung.
Im Zentrum der Sorgen der FinTechs steht die abnehmende Attraktivität der Schweiz seit 2020. Das führen die befragten FinTechs auf die strengeren FINMA-Richtlinien und die abnehmende politische Unterstützung zurück. Ebenfals eine Rolle spielt der eingeschränkte Marktzugang im Rahmen der MiCA-Verordnung von 2023.
Trotz der Skepsis der Befragten gegenüber der Regulierung erwartet die Mehrheit ein deutliches Wachstum des Schweizer FinTech-Sektors im kommenden Jahr.
Quelle: PwC | Studie Swiss FinTech Landscape
Ihren Optimismus haben Schweizer FinTechs nicht verloren. Während sich 55 Prozent optimistisch über das Wachstum in den nächsten 12 Monaten äussern, haben nur 20 Prozent einen negativen oder eher negativen Ausblick.
Die Studie zum Runterladen
Was Schweizer FinTechs in diesen Tagen bewegt, ist im Detail in der Studie "Swiss FinTech Landscape: Growth, Trends and Future Prospects" gespiegelt.
Die Studie kann bei PwC kostenlos als PDF runtergeladen werden, gleich hier.
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