Digitale Schweiz

Miki Vayloyan zur Zukunft der digitalen Schweiz

Miki Vayloyan

In unserer Serie richten wir den Scheinwerfer auf die digitalen Macherinnen und Macher der Schweiz – heute auf Miki Vayloyan.


Wer bist du und was muss ein junger Digital Native, der noch am Anfang seiner Berufskarriere steht, über dich, deine Organisation und ihre digitalen Initiativen wissen? 

Zum einen bin eine stolze #FinTechRockerin, zum anderen arbeite ich seit über 13 Jahren erfolgreich in der strategischen Geschäftsentwicklung. Dabei habe ich mehrere Themenfelder bearbeitet, mit Fokus auf die digitale Entwicklung von Lösungen. Immer aufgeschlossen gegenüber neuen Technologien und den Möglichkeiten, die damit einhergehen. Veränderungen eröffnen neue Wege und bieten Chance zur Innovation.

Heute fokussiere ich mich auf den Aufbau neuer Strukturen und die Weiterentwicklung digitaler Lösungen. Was mich dabei täglich begeistert und antreibt, ist die Arbeit mit dem Kunden als Partner und im Ökosystem von digitalen Experten eine Kultur von Co-Creation zu schaffen.

Die KYC Spider verändert Compliance-Prozesse, wie wir sie heute kennen. Wir stellen den User in den Vordergrund und legen den Fokus auf eine sichere, aber effiziente KYC (Know your Customer). KYC-Prozesse sind für das reibungslose Funktionieren einer globalisierten Wirtschaft unerlässlich. Auf Unternehmensseite sind dazu aber immer mehr Ressourcen nötig.

Mit der Digitalisierung und Automatisierung von KYC schaffen wir für Kunden einen Mehrwert, der es ihnen erlaubt, die vorhandenen Ressourcen effizienter einzusetzen. Wir sind vor allem bei FinTechs stark engagiert, da hier ein hoher Automatisierungsgrad sowie ein regelkonformer digitaler Prozess eine grundsätzliche Anforderung darstellt.

Mit welchem digitalen Macher möchtest du dich gerne einmal bei einem Kaffee austauschen, weil er für dich ein spannendes Rollenmodell oder gar Vorbild verkörpert? 

Mit Bruno Giussani. Sein Engagement bei TED und sein Werdegang sind für mich inspirierend.

Was können Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Bildung und wir alle tun, damit es in Zukunft Google, Salesforce und Facebook aus der Schweiz gibt? 

Es braucht Mut zur Veränderung, um alte Prozesse und gewohnte Sicherheiten in neue Wege und Möglichkeiten zu leiten. Hier sehe ich viel Potenzial, unter anderem auch für die Regulatoren. Wenn die Rahmenbedingungen gesetzt sind, ist das Spielfeld offen für neue Player und die Voraussetzungen sind geschaffen für einen neuen und agileren (Finanz-)Marktplatz Schweiz.

Ein Scheitern im ersten Anlauf sollte den Weg für einen zweiten ebnen. Dazu braucht es, neben einem entsprechenden Mindset, einer kulturellen Veränderung, auch Venture Money – sprich passende Investitionsgefässe. Als Einzelne können wir diesen Fortschritt stärken, indem wir uns mit Gleichgesinnten austauschen und Netzwerke bilden, die unter anderem Business Ecosystems fördern.

Was würde dein Teenager-Ich heute zu dir sagen und was würdest du deinem 15-jährigen Ich mit auf den Weg geben wollen für seine Zukunft? 

Stay curious and inclusive. Schaffe Platz für Inspiration und lebenslanges Lernen. Jemand, der in meinem Leben eine grosse Rolle spielte, hat mir in diesem Zusammenhang etwas für mich sehr Relevantes früh mitgegeben: «Das Leben ist ein Marathon, kein Sprint».

Welchen Stellenwert haben Anlässe wie der Digital Economy Award für die Förderung einer starken digitalen Innovationskultur in der Schweiz? 

Sie schaffen Raum für ein Bewusstsein von innovativen Projekten, die aus der Schweiz getrieben werden. Sie sind der Boden für Inspiration und Mut für Macher und Macherinnen. Und sie sind ein Platz zum Austausch unter Gleichgesinnten, die in der Veränderung Möglichkeiten erkennen und aus Challenges Neues (er-)schaffen. 

Die Interviewpartnerin: Miki Vayloyan

Miki Vayloyan ist CEO von KYC Spider, einer weltweit führenden KYC 4.0 Plattform, 2003 als Gemeinschaftsunternehmen von MME (Compliance) und Eurospider (Fokus Data Retrieval und Artificial Intelligence) gegründet.

Die erfolgreiche Strategin ist ein fester Begriff in der Welt der regulierten Umfelder. Miki bringt neben ihrem internationalen Erfahrungsschatz mit Fokus auf digitale Innovations-Projekte, unter anderem im Bereich Compliance, zusätzlich Schwung und Weitsicht in das Zuger RegTech. Mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Unternehmensentwicklung und ihrem breiten Netzwerk treibt sie die strategischen Ziele des Unternehmens voran.