Die Schaffhauser eID+ geht in den Pilotbetrieb

Schaffhauser eID+ auf dem Smartphone
Bild: Procivis | Schaffhauser eID+ auf dem Smartphone

Der Kanton Schaffhausen startet mit seiner eigenen eID+ und bezieht die Bevölkerung auf dem Weg zur finalen Version aktiv mit ein.

Regierungspräsidentin Rosmarie Widmer Gysel mochte nicht auf die nationale E-ID warten, sie wollte ihre Bürger und den Kanton Schaffhausen sofort digitalisieren. Beim Wollen ist es nicht geblieben – im Juli 2017 angekündigt, haben Procivis und der Kanton Schaffhausen gestern der Bevölkerung die eigene eID-Lösung am eGovernment Day Schaffhausen 2017 vorgestellt.

Die Pilotversion der Schaffhauser eID+ geht in den Markt

Ab sofort kann die Schaffhauser eID+ genutzt werden, die Apps für iOS und Android stehen zum Runterladen bereit. Mit der Pilotversion können sich Schaffhauser im Bürgerportal online anmelden und klassische Behördendienstleistungen nutzen, wie Einwohnerkontrolldiense oder Steuerservices.

Weitere Funktionen und Services werden laufend aufgeschaltet. Geplant ist zum Beispiel eine kantonal anerkannte, digitale Signatur und im Gespräch ist die Integration der Ausweiskontrolle für das Casino Schaffhausen. In einem nächsten Schritt soll die Schaffhauser eID+ App das sichere Abspeichern digitaler Dokumente auf dem Handy ermöglichen, welche immer mit dabei und jederzeit verfügbar sein sollen.

Bürger als Nutzer und Komplizen

Die Pilotphase läuft bis Frühling 2018 und soll genutzt werden, um eID+ und App zu optimieren und auf die Wünsche und Bedürfnisse der Bevölkerung auszurichten. Diese Wünsche will man kennenlernen. Deshalb macht der Kanton seine Bürger nicht nur zu Pilotnutzern, sondern vor allem zu Komplizen. Schaffhauserinnen und Schaffhauser sind explizit eingeladen, die digitale Zukunft des Kantons und ihre digitale Identität aktiv mitzugestalten.

Vorschläge und Wünsche aus der Bevölkerung werden erfasst und in Zusammenarbeit mit der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ausgewertet und untersucht. Damit gibt der Kanton Anwendern Gewicht und Stimme, Nutzer beeinflussen sehr direkt, wie die finale Lösung der Schaffhauser eID+ aussehen wird und was sie können soll.

Zudem begleitet die ZHAW die Pilotphase mit einer Studie zur Benutzerfreundlichkeit des neuen digitalen Angebots. Auch diese Erkenntnisse werden in die Endversion der eID+ einfliessen.

Ein Meilenstein für den Kanton und für Procivis

Die aktuelle Version der Schaffhauser eID basiert auf der eID+-Technologie von Procivis, welche das Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Solothurner Software-Engineering Unternehmen Queo Swiss entwickelt hat. Mit der Schaffhauser eID+ im Pilotbetrieb hat Procivis eine weiteren wichtigen Meilenstein erreicht und gesetzt. CEO Daniel Gasteiger:

«Mit der eID+ hat der Kanton Schaffhausen die Grundlage für ein integriertes E-Government gelegt und ist dank der offenen Architektur seiner Lösung für die digitale Zukunft bestens gewappnet.»

Was mit "offener Architektur" gemeint ist, präzisiert Gasteiger auch mit einem Seitenblick auf nationale Lösungen: Das System lässt sich flexibel an die Entwicklung im Bereich der digitalen Identität anpassen und wird künftige nationale Identitätslösungen, wie etwa die geplante SwissID, nahtlos einbinden können. Nach Angaben des Unternehmens steht Procivis zu diesem Thema bereits im Dialog mit verschiedenen Identitätsanbietern.

Links zum Artikel

Schaffhausen: Details zur Schaffhauser eID+

FAQ: Fragen und Antworten zur Pilotversion

Procivis: e-Government as a Service

Stichworte zum Thema im Lexikon: Digital Identity | Digital Identity Schweiz | E-ID | E-ID-Gesetz