Tokenisierung und Kunsthandel

Das hätte Pablo Picasso sich nicht träumen lassen: "Fillette au béret" wird auf der Blockchain tokenisiert

Teilansicht von Pablo Picassos Werk Fillette au béret
Pablo Picasso (1881-1973) | Fillette au béret | 1964 | Öl auf Leinwand | 65 x 54 cm (Bild: Artemundi)

Sygnum bringt zusammen mit Artemundi neuen Schwung in den Kunshandel und schafft neue Möglichkeiten für Kunstfreunde und Investoren.

Letzten Februar hat Sygnum den Startschuss gesetzt für Asset-Token-Angebote im Bereich Kunst- und Sammelobjekte – damals hat das FinTech investierbare Premium-Weine tokenisiert, wir haben berichtet.

Nun folgt eine weitere Premiere: Sygnum Bank und Artemundi tokenisieren das Gemälde "Fillette au béret" von Pablo Picasso. Dadurch wird Kunst in handelbare, bankfähige Wertpapiere auf der Blockchain umgewandelt. Damit können Anteile an diesem Picasso in Form von Art Security Tokens (ASTs) von Investoren gekauft und gehandelt werden. Auf Sekundärmärkten wie SygnEx von Sygnum, welche Käufer und Verkäufer direkt miteinander verbinden.

Durch Technologie und digitale Infrastruktur werden Zwischenhändler überflüssig, Transaktionskosten werden reduziert und die Blockchain bringt neue Transparenz in den Kunsthandel.

Ein Picasso kann in Bruchteilen seines Wertes erworben werden

Sygnum und Artemundi kooperieren, um das mit 4 Millionen Franken bewertete Gemälde auf der Blockchain zu tokenisieren. Insgesamt werden 4'000 Token ausgegeben, welche als Anteile an "Fillette au béret" direkt über die E-Banking-Plattform von Sygnum gezeichnet werden können, mit einer Mindestzeichnung von CHF 5'000.

Javier Lumbreras, Miteigentümer und CEO von Artemundi, sagt: "Während meinen 37 Jahren als Kunstsammler hätte ich mir nie vorstellen können, dass dies geschehen könnte. Künstlerische, kulturelle Objekte von universeller Anziehungskraft, die einst einer Elite von Sammlern oder den Museen vorbehalten waren, können nun sicher und direkt besessen werden, ohne die Last der hohen Eintrittsbarrieren wie Informationen, Wissen, Netzwerke oder Kapital. Der Kunstmarkt ist ausgesprochen intransparent und ineffizient, aber diese Eigenschaften werden bald Relikte einer vergangenen Zeit sein."

Sygnum kündigt bereits an, dass es nicht bei dieser Kunstpremiere bleiben soll, die Bank für digitale Vermögenswerte will auch in Zukunft weitere "neue und einzigartige Investitionsmöglichkeiten" in den Bereichen Kunst und Sammlerobjekte, Venture Capital, Mid Caps und Immobilien kreieren.

Tokenisierung von Vermögenswerten

Tokenisierung bedeutet, dass reale Vermögenswerte aufgeteilt in einer wählbaren Anzahl von Anteilen als digitales Abbild auf der Blockchain tokenisiert werden. Ein grosser realer Vermögenswert wird also gewissermassen gestückelt und in Form von kleineren digitalen Einheiten angeboten. Diese Tokens können als digitale Vermögenswerte von Investoren gekauft und gehandelt werden. 

Die oftmals angesprochene Demokratisierung im Falle von Kunstwerken liegt darin, dass weniger vermögende Kunstfreunde und Investoren nicht auf einen Picasso verzichten müssen, der mit vier Millionen bewertet wird. Über den Kauf der Token und mit einem Mindesteinsatz von CHF 5'000 lässt sich ein Anteil des Werkes "Fillette au béret" von Pablo Picasso erwerben.

Nach dem Schweizer DLT-Gesetz (Distributed Ledger Technology) sind Token-basierte Eigentums-Anteile anerkannt und Transaktionen auf der Blockchain sind rechtsverbindlich. Deshalb sind die Eigentumsrechte am Gemälde geschützt und digitale Vermögenswerte in Form von Tokens und digitalen Anteilen sind so sicher wie reale Vermögenswerte.

Hintergrund zur Tokenisierung von "Fillette au béret"

Artemundi-CEO Javier Lumbreras und Sygnum-CEO Matthias Imbach zum Gemälde von Pablo Picasso und zur Tokenisierung des Werkes auf der Blockchain.