Können Kantonalbanken Projekte auch gemeinsam? Mit Stu können sie – und die LUKB geht voran.

Stu-Debitkarte für Jugendliche und junge Erwachsene bis 26
Bild: LUKB

Schweizer Kantonalbanken sind nicht unbedingt ein einig Bund von Banken, sie sind Konkurrentinnen. Ausnahmen gibt's allerdings auch.

Schweizer Kantonalbanken nehmen sich gegenseitig auch gerne mal die Butter vom Brot. Das zeigt sich unter anderem darin, wenn KBs über ihre Kantonsgrenzen hinaus expandieren. Nicht nur in Form von Services, zuweilen wird auch ganz konkret mit neu eröffneten Filialen in den Nachbarkantonen gewildert – zum Leidwesen der jeweils dort ansässigen Kantonalbank.

Konkurrenz belebt das Geschäft, davon profitieren auch Kundinnen und Kunden. Erstaunlich bleibt allerdings, weshalb – jenseits von geografischer Expansion – Kantonalbanken ihre geballte Kraft in anderen Bereichen nicht bündeln. Zum Beispiel bei Säule-3a-Apps fürs digitale Vorsorgesparen. Oder auch bei der Einführung und beim Betrieb von Krypto-Services. Da kocht jedes Finanzinstitut aus der Bankengruppe jeweils sein eigenes Süppchen.

Eine Vielzahl von unterschiedlichen Konzepten und Produkten für dasselbe Thema schafft zweifellos Vielfalt. Eine spannende Varianten wäre dennoch, 24 Kantonalbanken würden immer wieder mal mit vereinter Innovations- und Finanzkraft die ultimative wegweisende Lösung und das überzeugende gemeinsame Angebot in den Markt stellen, welches die Konkurrenten ausserhalb der KB-Gruppe das Fürchten lehren könnte. 

Manchmal gelingt's, aktuell zum Beispiel mit Stu

Ein Projektteam der Luzerner Kantonalbank (LUKB) hat zusammen mit Kooperationspartner Jaywalker, Erfinder und Betreiber der heutigen StuCard, über den Lifestyle, die finanziellen Gewohnheiten und die Ansprüche junger Menschen nachgedacht. Mit der Vision, ein neues Produkt zu schaffen, das den Staub früherer Studenten-Karten und Studentinnen-Kontos abwirft.

Herausgekommen ist eine Debitkarte namens Stu, verbunden mit dem Konto für Junge, das auf den Namen Blu hört. Die Bezeichnung "Stu" ist bei der LUKB eine Reminiszenz an früher, Stu und Blu im Verbund bilden jedoch das Paket für Jugendliche und junge Erwachsene bis 26 von heute. Oder auch bis 30, wenn das Studium oder die Ausbildung über 26 hinaus noch andauert.

Sololauf oder Gemeinschaftsprojekt?

Stu ist ein Gemeinschaftsprojekt. 16 Kantonalbanken, welche bereits die StuCard im Angebot hatten, werden ihre Kundinnen und Kunden im Segment der jungen Altersgruppen mit der neuen Stu überraschen.

Den Anfang macht die Luzerner Kantonalbank, die Stu als Projekt und als Debitkarte entwickelt und mit Partnern technologisch zur Reife gebracht hat. Gewissermassen als Blaupause, die von allen weiteren Kantonalbanken übernommen werden kann.

Die LUKB hat nach finalen Tests als erste Kantonalbank letzte Woche die neue Stu lanciert und rund 23'000 junge Kundinnen und Kunden mit der Debitkarte beliefert. Weitere Kantonalbanken folgen, die nächste KB will in wenigen Wochen starten.

Was ist mit Stu neu und anders?

Stu ist eine Debitkarte in augenfälligem Design, die alles bietet, was junge Menschen erwarten. Bei der LUKB ist im Dreieck von Karte Stu, Privatkonto Blu und Stu-App so ziemlich alles kostenlos, was gratis sein kann. Für Kontoführung, Karte und Bargeldbezüge an allen Geldautomaten in der Schweiz fallen keine Gebühren an, die LUKB belastet auch keine Transaktionskosten für Zahlungen im Ausland.

Einkäufe mit der Karte sind durch ein umfassendes Paket aus sieben Versicherungen geschützt, die über Kaufschutz, Rechtsschutz, Ticket- und Cyberversicherung auch Bestpreis-Garantien und Garantieverlängerungen bieten.

Neu und speziell sind die Cashback-Deals. Eine heute bereits grosse und weiter wachsende Anzahl von Anbietern bietet Rabatte in Form von Cashbacks. Diese Anbieter stammen aus dem Spektrum, das für junge Menschen interessant ist und umfasst Freizeit, Lifestyle, Sport, Mobilität, Food, Nightlife und mehr. Durchwegs Läden, Online-Shops und Locations, welche insbesondere die Generation Z frequentiert, mit Stu nun einfach wesentlich günstiger. Sparpotenziale sollen dort sichtbar werden und greifen, wo Jugendliche und junge Erwachsene ohnehin einkaufen.

Die Unterschiede bei den Cashback-Deals

Cashbacks sind bei zahlreichen Programmen oftmals in tiefen Regionen von wenigen Prozenten angesiedelt. Die Anbieter bei der Stu sind deutlich grosszügiger. Substanzielle Vergünstigungen von 10, 15 oder auch 20 Prozent sind die Regel, Spitzenreiter bis 40 Prozent bleiben möglich.

Der zweite Unterschied zu anderen Cashback-Programmen: Cashbacks mit der Stu werden nicht verpflichtend in ein Gutschein-, Spar- oder Investprogramm gepackt, sondern Cash auf das Konto der Nutzerinnen und Nutzer zur freien Verfügung überwiesen. Jeden Freitag ist Payday, angesammelte Cashbacks werden automatisch überwiesen.

Die Drehscheibe für alles ist die Stu-App. Diese App bietet Überblick über alle Deals, Guthaben, Wettbewerbe und nächsten Payday.

Stu ist die Karte für alle Kantonalbanken

Es ist nicht die Karte allein, Stu bildet in Verbindung mit dem Konto und der Stu-App das Gesamtkonzept, das junge Menschen zwischen 12 und 26 begeistern soll. Oder bis 30, wenn Studium oder Ausbildung länger dauern.

Das spezialisierten Unternehmen Jaywalker hat gemeinsam mit dem Projektteam der Luzerner Kantonalbank das Stu-Projekt zur Marktreife gebracht. Das Luzerner Tech-Unternehmen schafft die Verbindungen zwischen Kartennutzern und jenen Anbietern, die jungen Kundengruppen Vergünstigungen gewähren. Die Spezialisten von Jaywalker sorgen dafür, dass Cashbacks automatisch gutgeschrieben, in der App ausgewiesen und auch pünktlich ausbezahlt werden können.

Bei der LUKB ist das Programm ausgerollt worden und bereits im Markt. In den nächsten Monaten folgen weitere Kantonalbanken, bis Mitte 2025 soll Stu jungen Kundinnen und Kunden sämtlicher teilnehmenden Kantonalbanken zur Verfügung stehen.

Gemeinschaftsprojekt mit Potenzial zur Individualisierung

Mit der Debitkarte Stu, dem Konto und der Stu-App kann nun jede Bank der Kantonalbank-Gruppe ein rundes Programm für die Generation Z und für junge Menschen in Ausbildung aus dem Hut zaubern. Das Konzept ist gemacht, die Produkte sind entwickelt, getestet und bereit für den Markt.

Potenziale zur Individualisierung und zu Erweiterungen sind ebenfalls vorhanden. Zum Beispiel durch Sparkonten. Oder durch noch zu schaffende Gemeinschaftskonten, die WGs und jungen Menschen helfen, gemeinsame Kosten im Griff zu haben und fair aufzuteilen. Jene Kantonalbanken, die in eigener Regie eine Säule-3a-Vorsorge-App entwickelt haben, werden auch mit diesen Leistungen und Apps eine Kupplung zum Stu-Programm finden.

Weitere ergänzende Mosaiksteine, an die heute noch niemand denkt, bleiben zudem immer möglich. In Form von unterschiedlichen Varianten pro Kantonalbank – oder auch als Gemeinschaftslösung. Letzeres geht wahrscheinlich schneller, kostengünstiger und führt möglichweise zu herausragenden Resultaten, die eine einzelne Bank allein nicht realisieren kann. Deshalb und damit zurück auf Anfang:

Die Innovations- und Marktkraft sämtlicher Kantonalbanken, die zusammenspannen, ist in ihrem brisanten Potenzial nicht zu unterschätzen.