Neo-Banken

Revolut forciert seine Business-Lösungen auch in der Schweiz

Debitekarte der Neo-Bank Revolut
Bild: Revolut

Die Challenger-Bank baut ihr Angebot für Geschäftskunden aus und will auch mit den Business-Konten den Schweizer Markt erobern.

Parallel zu den Abos und Konten für Privatkunden ist Revolut schon früh mit Business-Konten ins B2B-Geschäft eingestiegen. Die Challenger-Bank bietet Unternehmen in ganz Europa Business-Abos, welche die gesamten Unternehmensfinanzen organisieren. 

So wie bei den Abos für Private haben auch Unternehmen die Wahl zwischen verschiedenen Plänen. Je nach Ansprüchen stehen vier Abos zur Verfügung, die Mulitwährungs-Konten, Karten, globale Zahlungen, intelligente Ausgabe-Tools und Treasury-Produkte beinhalten.

Die Pläne sind insofern clever abgestimmt, als sie darauf Rücksicht nehmen, dass nicht jedes Unternehmen dieselben Leistungen braucht. Für eine monatliche Abo-Gebühr gibt's das gewünschte Leistungs-Paket nach Wahl, das die individuellen Anforderungen eines Unternehmens erfüllt. 

Revolut wächst auch im Segment der Business-Kunden

Im Bereich der Privatkunden wächst Revolut explosiv, das Unternehmen hat 2024 weltweit fast 15 Millionen neue Kunden gewonnen, das sind erstaunliche 1.25 Millionen pro Monat. Damit erreichte das FinTech zum Jahresende insgesamt 52.5 Millionen Kunden, ein Anstieg von 38 Prozent.

Dieses aggressive Wachstum bildet sich auch in der Schweiz ab, Revolut ist mit über 1 Million Kunden der grösste Player im Neo-Banken-Bereich.

Im Segment der Business-Kunden meldet das Unternehmen ebenfalls hohe Zuwachsraten: 2024 hat Revolut die Zahl der monatlich aktiven Unternehmen um 56 Prozent erhöht. Die Sparte der Business-Abos macht inzwischen 15 Prozent der Gesamtumsätze des Unternehmens aus, Revolut generiert mit Geschäftskunden jährlich 592 Millionen US-Dollar Umsatz.

Damit ist Revolut Business bereits heute einer der grössten Player im digitalen B2B-Banking in Europa.

Revolut Business in der Schweiz

Die Business-Konten scheinen auch in der Schweiz gut anzukommen, die Zahl der Geschäftskunden ist 2024 um 41 Prozent gewachsen. Nach Angaben des Unternehmens sind die monatlichen Transaktionen um fast 80 Prozent und die Einlagen bei Revolut Business um 63 angestiegen.

Aktuell hat Revolut zwei Neuerungen eingeführt. Zum einen virtuelle Schweizer IBANs, die Schweizer Geschäftskunden ab sofort zur Verfügung stehen. Zum anderen die Möglichkeit, überschüssiges Kapital in drei verschiedene Geldmarktfonds in den Währungen EUR, USD und GBP anzulegen.

Die Geldmarktfonds bieten täglich ausgezahlte Erträge (abhängig von der Wertentwicklung des Fonds) und die Möglichkeit, Ein- und Auszahlungen ohne zusätzliche Gebühren vorzunehmen. Erträge aus variablen Renditen von derzeit bis zu 4.08 Prozent in GBP (Stand: 27.04.2025) sollen Unternehmen dabei helfen, brachliegendes Kapital arbeiten zu lassen. 

James Gibson, Head of Revolut Business, unterstreicht, dass es nicht bei den aktuellen Neuerungen bleiben wird. In der Produkt-Pipeline stehen weitere Funktionen, die das Business-Konto für Schweizer Unternehmen zusätzlich attraktiv machen sollen:

«Wir freuen uns sehr, unser Angebot von Revolut Business in der Schweiz weiter auszubauen und Unternehmen jeder Grösse dabei zu unterstützen, ihr Geld effizient und ohne hohe Gebühren zu verwalten. Mit der heutigen Lancierung von lokalen IBANs und flexiblen Geldmarktfonds ermöglichen wir nicht nur eine bessere Wachstumsplanung, sondern auch einen besseren Zugang zu attraktiven Renditen.

Wir arbeiten weiterhin intensiv daran, unseren Kunden, die mehr Optionen für ihr Firmenkundengeschäft in der Schweiz wünschen, in den kommenden Monaten weitere auf die Schweiz zugeschnittene Funktionen anzubieten.»

Revolut will die aktuelle Welle offenbar nutzen und die Business-Pläne mehr und mehr auf die Bedürfnisse von Schweizer Unternehmen ausrichten. Als Erstes und eher kurzfristig stehen zum Beispiel QR-Rechnungen auf dem Programm, die in den Funktionsumfang der Business-Lösungen integriert werden sollen.


Die Schweizer Neo-Banken-Landschaft im Überblick

Die Zusammenstellung der in der Schweiz aktiven Neo-Banken mit den jeweils zuletzt gemeldeten Nutzerzahlen vermittelt einen ungefähren Eindruck der aktuellen Grössenverhältnisse und Marktanteile.

Schweizer Neo-Banken Markteintritt Kunden insgesamt davon in der Schweiz
Alpian (F-ISPB) Oktober 2022 20'000 20'000
Kaspar& März 2022 7'000 7'000
Neon März 2019 237'000 237'000
Radicant (BLKB) August 2023 10'000 10'000
Yapeal Juli 2020 keine Angaben keine Angaben
Yuh (Postfinance & Swissquote) Mai 2021 300'000 300'000
Zak (Bank Cler) März 2018 70'000 70'000
Aktive Schweizer Apps: 7      
       
Ausländische Neo-Banken Markteintritt Kunden insgesamt davon in der Schweiz
N26 Schweiz 2019 8 Millionen keine Angaben
Revolut Schweiz 2017 52.5 Millionen 1'000'000
Wise März 2010 16 Millionen keine Angaben
Aktive ausländische Apps: 3      
       
Neo-Banken Verticals Markteintritt Kunden insgesamt davon in der Schweiz
Relio Oktober 2023 Angaben folgen Angaben folgen
Aktive Vertical Apps: 1      
       
Neo-Banken in Umwandlung      
CSX (Credit Suisse)
UBS plant keine eigenständige
Weiterführung der App
Oktober 2020 400'000 400'000
Coop Finance+ (Coop)
Coop plant keine eigenständige
Weiterführung der App
Oktober 2023 keine Angaben keine Angaben
       
Neo-Banken in Liquidation      
FlowBank
FINMA: Konkurs eröffnet am
13. Juni 2024
November 2020 keine Angaben keine Angaben
Swiss4
FINMA: Konkurs eröffnet am
4. März 2025
April 2024 keine Angaben keine Angaben

Hinweis der Redaktion: Neo-Banken, die ihre aktuellen Kundenzahlen nicht korrekt gespiegelt sehen, weil länger nicht kommuniziert, dürfen Letzteres jederzeit gerne nachholen, hier, damit Ersteres auf den neusten Stand gebracht werden kann.