Künstliche Intelligenz: Job-Generator oder Job-Killer?

Capgemini, Künstliche Intelligenz
Capgemini: Studie zur Künstlichen Intelligenz

Zahlreiche Experten vertreten die Meinung, dass Künstliche Intelligenz auf Dauer Jobs kosten wird. Capgemini tritt mit einer neuen Studie an und sagt: Nein, KI ist ein Job-Generator.

Die Studie des Beratungsunternehmens Capgemini ist interessant, zumal sie unterschiedliche Aspekte der Künstlichen Intelligenz (KI) beleuchtet. Basis für die Studie sind rund 1'000 Unternehmen, die im Juni 2017 weltweit befragt worden sind.

Die Frage der Arbeitsplätze

Aus einer Vielzahl von Erkenntnissen, möchten wir aktuell einen Aspekt herausgreifen:

83 Prozent der befragen Unternehmen sagen, dass in ihrer Organisation durch Künstliche Intelligenz neue Aufgaben, Rollen und damit neue Jobs geschaffen worden sind. Diese neuen Rollen verteilen sich auf die folgenden Bereiche:

  • Staff Members: 15 Prozent
  • Coordinators: 18 Prozent
  • Managers: 41 Prozent
  • Directors: 19 Prozent
  • C-Suite: 7 Prozent

Rund drei Viertel der befragten Unternehmen geben an, dass sie durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz gewachsen wären und durch dieses Wachstum die Verlust-/Zuwachs-Bilanz von Jobs positiv ausfallen würde.

Die Zukunft nimmt erst Anlauf

Aus mindestens zwei Gründen widerlegt die Studie allerdings weder den Job-Killer-Verdacht, noch bestätigt sie den Job-Generator-Aspekt:

Zum einen: Unter dem Segel der Künstlichen Intelligenz ist bereits sehr viel erreicht worden, dennoch steht KI erst am Anfang einer gewaltigen Entwicklung. Heute durchgeführte Befragungen zu Auswirkungen führen deshalb zu Resultaten, die nur als Momentaufnahme zu betrachten sind. Die Zukunft ist erst in Arbeit und die Dynamik der Entwicklung macht zuverlässige Prognosen so gut wie unmöglich.

Zum anderen: Ein Blick auf die neuen Rollen zeigt, dass primär hoch qualifizierte Spezialisten profitieren, Mitarbeiter ohne Spezialausbildung zwangsläufig nur am Rande. Das könnte zu einer Verteilung von Rollen führen, die auf der einen Seite sicher Gewinner, auf der anderen jedoch auch Verlierer produziert.

Interessant bleibt deshalb, welche Entwicklungen und Auswirkungen mittel- und längerfristig zu erwarten sind. Und auch, wie Gesellschaft, Politik und Wirtschaft mit den positiven und mit den negativen Seiten der Entwicklung umgehen.

Planung und Strategien für die gemeinsame digitale Zukunft

Die Politik ist hier gefragt, zusammen mit Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und in kreativen Gremien aktiv neue Modelle zu entwickeln, damit die Bilanz für alle stimmt.

KI ist geniale Technologie mit weitreichenden Möglichkeiten und Auswirkungen. Digitale Transformation ist der dazugehörige Part, der alle Stakeholders betrifft und auch fordert. Um Technologie und Auswirkungen in Bahnen zu lenken, welche den Raum schaffen, gemeinsam eine erfolgreiche digitale Zukunft zu gestalten. Eine Zukunft, die auf allen Ebenen Nutzen bringt und auf ebenso vielen Ebenen Gewinner produziert.

Grund zur Beunruhig gibt's allerdings nicht, erkannte und rechtzeitig angepackte Herausforderungen sind immer lösbar. Einzig die Zeit drängt ein bisschen. Und wird's schwierig, nehmen wir die Künstliche Intelligenz mit ins Boot – auch dazu ist sie geschaffen worden.

Da ist noch mehr

Der von uns in diesem Artikel eng gefasste Fokus auf die Momentaufnahme der Job-Entwicklung, wird der gesamten Studie nicht gerecht. Zahlreiche weitere Aspekte rund um Künstliche Intelligenz, Einsatz, Einsatzbereiche, Nutzen und mehr hält die lesenswerte Auswertung bereit.

Die Studie kann kostenlos runtergeladen werden.

Capgemini: Turning AI into concrete Value: The successful Implementers' Toolkit

Stichworte zum Thema im Lexikon: Künstliche Intelligenz | Machine Learning | Digitale Transformation