Bison ein Jahr nach dem Start – wie ist die Krypto-App der Börse Stuttgart heute unterwegs?

Eiswürfel mit Smarphone
Bild: Still aus dem Imagefilm von Bison

Mit 81'000 aktiven Nutzern hat die App einen soliden Boden gelegt – und seit einiger Zeit ist Bison auch für Schweizer Krypto-Interessierte offen.

Die Krypto-App Bison der Börse Stuttgart ist vor gut einem Jahr gestartet mit dem Anspruch, für Normalsterbliche den Kauf, das Halten und den Verkauf von Kryptowährungen schnell und einfach zu machen. Das Stichwort "einfach" ist bei einer breiten Gruppe offenbar gut angekommen, denen Kryptobörsen und der Umgang mit Aufbewahrung, Wallets und Keys schlicht zu kompliziert ist. Ein Jahr nach Start nutzen nach Angaben der Börse Stuttgart über 80'000 User aktiv die Smartphone App.

Ulli Spankowski, Geschäftsführer der Sowa Labs, die als Tochter der Börse Stuttgart Digital Ventures die Bison App entwickelt hat, meint:

Unser Ansatz, den Handel mit Kryptowährungen so einfach wie möglich zu machen, stösst auf grosse Resonanz – von unseren Nutzern haben wir in den letzten zwölf Monaten wertvolles Feedback erhalten, das in die Weiterentwicklung von Bison einfliesst

Eines dieser Feedbacks ist zum Beispiel die freie Wahl der Devices. Wer die exklusive Bewirtschaftung seiner Kryptowährungen auf dem Smartphone als Einschränkung sieht, bekommt mit der geplanten Desktop-Version bald die Alternative für den PC zu Hause.

Was die Bison App leistet

Im Kern bietet Bison einen ähnlichen Service wie zum Beispiel Swissquote in der Schweiz – im Gegensatz zu Swissquote ausschliesslich fokussiert auf Kryptos, deshalb mit einem Mehr an Funktionen und Services, vorderhand (noch) exklusiv als Smartphone App und bis vor Kurzem nicht für Schweizer Kunden erhältlich. Diese Hürde ist gefallen, vor einigen Wochen haben die Stuttgarter Bison auch für die Schweiz geöffnet.

Der Handel mit Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Ripple funktioniert ohne Gebühren. Nutzer handeln die Kryptos zu den Preisen, die ihnen in der App angezeigt werden. Bison verdient an der Spanne zwischen den angezeigten An- und Verkaufspreisen. Das ist auf den ersten Blick nicht unglaublich transparent, auf den zweiten Blick jedoch praktisch, weil sich niemand durch einen Gebühren- und Zuschlags-Dschungel kämpfen muss. Was man in der App beim Traden sieht, ist der Komplettpreis, weitere Kosten fallen für die Nutzer nicht an – nicht für die Verwahrung der Kryptowährungen und auch nicht für Ein- und Auszahlungen.

Die Stuttgarter haben ihre App seit dem Start erweitert. Zum Beispiel mit einstellbaren Preisalarmen oder einem Info-Report mit den zu versteuernden Beträgen. Zudem läuft seit letztem Herbst der Handel bei Bison rund um die Uhr an sieben Tage pro Woche. Mit an Bord ist auch ein Tool, eine Art Stimmungsbarometer, das aus der täglichen Analyse von rund 250'000 Tweets aus der Krypto-Community Trends sichtbar macht und die wichtigsten Informationen herausfiltert.

Gekaufte Kryptowährungen werden beim Verwahrer Blocknox "gelagert", ebenfalls eine Tochter der Börse Stuttgart Digital Ventures. Erfahrene Trader haben jederzeit auch die Möglichkeit, gekaufte Kryptowährungen ins eigene Wallet zu übertragen oder gehaltene Währungen im Wallet auf Bison zurückzuspielen.

Was die Bison App auszeichnet

Den Stuttgartern ist es ernst mit ihrer App, die Krypto-Applikation wird gepflegt und laufend erweitert. Wie bereits angeführt, soll bald die Desktop-Version der App zur Verfügung stehen. Ein kluger Schachzug, weil die Vorlieben und Gewohnheiten von bestimmten Nutzergruppen stärker gewichtet werden, also nur gerade der Vorteil, eine schicke App anzubieten. Ebenfalls in Vorbereitung ist der Ausbau der handelbaren Kryptowährungen. Neben akuell Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Ripple soll Bitcoin Cash neu mit aufgenommen werden. 

Das hauptsächliche Plus der App liegt jedoch tatsächlich im Komfort und in der einfachen, intuitiven Nutzung, die auch App-unerfahrenen Kunden nichts abverlangt. Damit ist die Stuttgarter Börse einigen Schweizer Anwendungen mehrere Schritte voraus. Im direkten Vergleich zum Beispiel zu Swissquote ist das Interface von Bison modern, aufgeräumt, klar, das Handling der App ist absolut selbsterklärend und der Umgang kostet keine Anstrengung, sondern ist komfortabel und macht auch Spass.

Bison bietet zudem eine Demo-Version, um spielerisch erste Erfahrungen zu sammeln und um "unscharf" virtuelle Käufe und Verkäufe durchzuführen. Beim eingesetzten Kapital in der Phase nach der Demo-Version bleibt die Hürde tief, bereits mit 20 Euro kann gestartet und gehandelt werden.

Man sieht der App an, dass sie von Grund auf neu konzipiert worden ist und keine seit Jahren schon verwendete, eher technisch wirkende, Handelsumgebung verwendet. Letztere sind für erfahrene Trader Alltag und gewohnte Umgebung, für Rookies allerdings eher schwer zu knacken. Weil sie eben "technisch" gedacht und entwickelt worden sind, noch ähnlich aussehen wie die Handelsplattformen aus dem letzten Jahrhundert und alles andere als intutitiv funktionieren.

Was Look und Handling angeht, segelt Bison auf den Spuren von Challenger-Banken und teilweise auch von klassischen Banken mit wirklich gut gemachten Apps. Das sind jene, welche auf Menschen und Kunden zentrieren und deshalb nicht einfach nur Funktionen in eine Applikation packen, sondern darüber nachgedacht haben, wie man Nutzern den Einstieg und das Leben sehr einfach machen kann.

Die Stuttgarter Börse hat mit Bison einen sehr guten Job gemacht und eine smarte App für breite Zielgruppen in den Markt gestellt. Deshalb kann Bison auch als Herausforderer für den Schweizer Markt auf den Radar gesetzt werden.