Business Software

Swiss21: Wo steht das Kampfprodukt von Abacus für Startups und Kleinunternehmen heute?

Grafik für die Software Suite Swiss21
Bild: Swiss21

Abacus erweitert laufend die kostenlose Business Software Swiss21 in Leistungen und Funktionen – weit über das ursprüngliche Produktversprechen hinaus.

Software-Hersteller Abacus hat zusammen mit Partnern vor zwei Jahren das kostenlose Business Software-Paket Swiss21 lanciert. Mit der Absicht und dem Versprechen, Schweizer Startups und Kleinunternehmen eine kostenlose Cloud-Gesamtlösung zur Verfügung zu stellen, welche die Büroadministration von A bis Z managen kann. Versprochen waren die Teilprodukte:

  • Software für die Buchhaltung
  • CRM-Lösung
  • Onlineshop
  • einfache Zeiterfassung
  • Online-Kasse inklusive Lösung für die Rechnungserstellung

Inzwischen nutzen über 30'000 User das Gratispaket, das heute in Leistungen und Funktionen über das hinausgeht, was Ende 2018 in Aussicht gestellt worden ist.

Aktuell neu dazugekommen ist mit 21.AbaSalary eine komplette und komfortable Lohnbuchhaltung, welche Abrechnung, Bezahlung, Auswertung und Verbuchung der Löhne durchgängig automatisiert. Lohnabrechnungen und Lohnausweise werden vom System automatisch in digitale Personaldossiers abgelegt. Auch nationale Daten wie zum Beispiel Rentenalter oder die jeweils neuen Grenzbeträge von AHV und IV werden automatisiert verwaltet und aktualisiert.

Was Swiss21 inzwischen kann

Abacus hat Swiss21 in Breite, Tiefe und in zahlreichen Details sehr weit über das ursprüngliche Produktversprechen hinauswachsen lassen. So viel Grosszügigkeit ist weder blauäugig noch altruistisch, sondern folgt einer Idee und einer durchkalkulierten Strategie.

Das Software-Paket ist modular aufgebaut und die einzelnen Module "kennen sich". Das heisst, die Linke weiss immer, was die Rechte tut. Das automatisiert Prozesse und spart Zeit.

Ein Blick auf die Liste der Funktionen zeigt, was die Administrations-Software heute kann. 

Swiss21 macht die Software laufend runder und hat zum Beispiel Mitte 2020 eine Bezahl-Lösung mit kostenlosen Prepaid- und Kreditkarten integriert, welche auch das Spesen-Management weitgehend automatisiert. 

Die Sumup-Anbindung im Oktober 2020 kommt Inhabern von kleinen Läden oder Händlern entgegen.

Besonders kundenzentriert gedacht und im Umfeld der Corona-Krise hat Swiss21 das Generieren spezieller Auswertungen für die Abrechnung von Kurzarbeit in das Software-Paket integriert.

Zudem werden sämtliche Module im Leistungsumfang periodisch erweitert, Swiss21 geizt nicht mit neuen Features.

Swiss21 als komplette Business Software Suite funktioniert als modulare Lösung deshalb einwandfrei, weil Abacus bei der Komposition der Module auf Software zurückgreift, die sich längst im Markt bewährt hat. Das Gratisangebot für KMU und Startups ist keine Neuentwicklung mit den üblichen Kinderkrankheiten, es ist vielmehr ein speziell für Kleinunternehmen zusammengestelltes Paket, das getestete Software in modifizierter Form neu kombiniert. 

Warum verschenkt Abacus seine Software?

Dass man dieses Paket auch verkaufen statt verschenken könnte, weiss Abacus als dominierender Software-Hersteller im Bereich von Business-Applikationen für KMU. Das Unternehmen scheint jedoch mit Swiss21 die Strategie des schnellen Wachstums zu verfolgen und deshalb die Konsequenz der späten Ernte in Kauf zu nehmen. 

Die Vision der späten Ernte könnte aufgehen, weil ein Teil der bisher über 30'000 KMU- und Startup-Kunden wachsen und zusätzliche Anforderungen und Wünsche haben wird. Hat man diese Kunden bereits im Haus und auf der laufenden Plattform, wird man sie auch mit explizit gewünschten Upgrades nicht verlieren. Wer Kleinunternehmen bleibt und keine Upgrade-Wünsche hegt, darf weiterhin das gesamte Leistungspaket kostenlos nutzen.

Dazu kommt, dass Swiss21 bereits nach zwei Jahren in etwa so viele Kunden und Nutzer hat wie Platzhirsch Bexio. In Funktionen und Leistungsumfang rüstet Swiss21 laufend auf und bleibt Bexio-Interessenten nichts schuldig. Abacus trocknet den wachsenden Markt der Kleinkunden und Startups für die Konkurrenz zunehmend aus. Mit einem Gesamtpaket, das wenig bis keine Wünsche offenlässt und mit dem unschlagbaren Preisargument "kostenlos" operiert.

Ist das Ende der Fahnenstange erreicht?

Kaum, Swiss21 folgt einer längerfristigen Strategie. Die letzten zwei Jahre haben gezeigt, dass Acacus bereit ist, weiterhin und grosszügig in ein Produkt zu investieren, das erstmal kein Geld bringen wird. Ein Angebot allerdings, das die Schleusen sehr weit öffnet für das interessante Segment der Kleinunternehmen. Diese preis- und kostensensitive Gruppe wird beim Vergleich von Administrations-Lösungen zu einem beträchtlichen Teil den Weg zu Abacus finden.

Ein Gedanke dazu: im November haben wir in einem ausführlichen Artikel die Deep Box von Abacus beleuchtet. Ein disruptives Ökosystem mit Potenzial zum Game Changer, das vieles verändern kann. Die Kupplungen von der Deep Box zu Swiss21 und umgekehrt hat Abacus bereits gebaut. Ergo dürfte auch das Deep Box-Projekt eine zentrale Rolle spielen bei der übergeordneten Strategie, KMU und Startups in wachsenden Zehntausender-Tranchen ins Boot von Abacus zu holen.