Postfinance

Postfinance: Alles, nur keine Einigkeit

Armdrücken
Bild: Yurolaits Albert | Getty Images

Der Plan des Bundesrates, das Hypothekar- und Kreditverbot für die Postfinance aufzuheben, kommt erwartungsgemäss in den verschiedenen Lagern völlig unterschiedlich an. Ein Blick in die Medien.

Überrascht waren alle. Von der einen Seite als notwendige und längst fällige Entscheidung bezeichnet, von anderen Kommentatoren als pure Verzweiflungstat eingeordnet: die Absicht des Bundesrates, der Postfinance in Zukunft die Tore für das Hypothekar- und Kreditgeschäft zu öffnen.

Auch zum Punkt der Teilprivatisierung klaffen die Haltungen weit auseinander. Die Diskussionen im National- und im Ständerat dürften kontrovers und heftig geführt werden. Das zeigt bereits ein aktuelles Stimmungsbild aus den Schweizer Medien, welche die Pläne des Bundesrates aus unterschiedlichen Blickwinkeln durchleuchten.

Meinungen und Betrachtungen zum bundesrätlichen Vorschlag und ein Blick auf zusätzliche Aspekte im Zusammenhang mit den Plänen zur Teilprivatisierung. Da gehen die Vorschläge von voll privatisieren bis zu liquidieren.

"Zurück an den Absender"

Manfred Rösch gibt ein Daumen hoch für den Einstieg ins Kreditgeschäft, sagt "Nein danke" zur Teilprivatisierung und schickt das Paket zurück an den Bundesrat mit der Empfehlung, mutig noch einen Schritt weiter zu gehen.

"Braucht es die Postfinance noch?"

Jan Baumann von SRF geht einen Schritt weiter, stellt die Grundsatzfrage zur Postfinance und denkt mit Professor Matthias Fringer über den Kern der Grundversorgung nach.

"Drei Fragen zum Postfinance-Paukenschlag"

Holger Alich über die Bedeutung des Entscheides, über die Gewinner und Verlierer sowie über die Interessen, die hinter dem Entscheid stehen.

"Widerstand programmiert"

Sven Millischer sieht keinen triftigen Grund, weshalb für die Postfinance andere Regeln gelten sollten als für die Kantonalbanken – und glaubt dennoch, dass der Vorschlag des Bundesrates einen schweren Stand haben wird.

Handelszeitung

"Eine Verzweiflungstat des Bundesrats"

Warum es nach der Meinung von Arthur Rutishauser keinen Sinn ergbit, dass die Post Hypotheken finanziert.

"Postfinance soll 7 Milliarden wert sein – ein Segen für die Schweiz, ein Gräuel für Brüssel?"

Beat Schmid über die Teilprivatisierung der Postfinance und weshalb dabei Ärger mit der EU droht.

Postfinance: «Wenn privatisieren, dann richtig privatisieren»

Oswald Sigg, Thomas Held und Daniele Piazza über die Privatisierung der Postfinance im Gespräch mit SRF 4.

«Wir kommen nicht mit dem Hammer»

Postfinance-Chef Hansruedi Köng über den möglichen Einstieg ins Hypotheken- und Kreditgeschäft.

Tages-Anzeiger

"Postfinance könnte am Hypothekarmarkt schnell ein gewichtiger Spieler werden"

Michael Schäfer über möglicherweise gravierende Folgen, sollte die Postfinance ins Geschäft mit den Hypotheken einsteigen dürfen.

"Unklare Rechtslage bei Postfinance"

Holger Alich über eine Gutachten von 2006, das die Umwandlung der Postfinance in eine Bank für verfassungswidrig hält.

«Die 24 Kantonalbanken werden alles tun, um die Postfinance als Voll-Konkurrenz zu verhindern»

Bankenprofessor Hans Geiger im Gespräch mit Lukas Hässig über die ungeliebte neue Konkurrentin.

"Postfinance will mehr, als sie kann"

Monica Hegglin und Jeffrey Hochegger sehen die Lösung nicht im Entscheid des Bundesrates und sehen Probleme für die Postfinance ganz anderswo.

«Volksvermögen würde vernichtet»

Serge Gailard, Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung, ist überrascht, dass alle so überrascht waren und verteidigt die Pläne des Bundesrates.

«Postfinance liquidieren oder richtig privatisieren»

Ökonom Urs Birchler wischt die Grundversorgung vom Tisch, will keine halben Sachen und plädiert für "liqudieren oder richtig privatisieren".

Die Meinungen sind und werden gemacht, Positionen werden bezogen. Ob sich der Gordische Knoten lösen, umgehen oder durchschlagen lässt, werden die Diskussionen im Parlament zeigen. Einfach dürfte es nicht werden, zahlreiche Interessen verschiedener Gruppen unter einen Hut zu bringen.