Das Schweizer Tech Startup Hopr sammelt 1 Million Dollar ein – Binance Labs führt die Investitionsrunde an

Die Gründer des Startups Hopr
Die Hopr-Gründer Robert Kiel, Sebastian Bürgel, Rik Krieger (Bild: Hopr)

Von preisgekrönten Blockchain-Hackern, Silicon-Valley-Tech-Veteranen und einer kühnen Vision, die in der Schweiz Realität werden könnte.

Binance ist der weltweit führende Anbieter und Betreiber von Blockchain- und Kryptowährungs-Infastrukturen. Binance Labs ist der Venture-Arm von Binance – geschaffen, um Blockchain- und Krypto-Unternehmen zu unterstützen, zu fördern und auch zu finanzieren.

Die erste Investition von Binance Labs in diesem Jahr geht an das Schweizer Startup Hopr in Zürich. Binance Labs leitet die Investitionsrunde, zu der Focus Labs, Spark Digital Capital und Caballeros Capital gehören.

Warum fällt die Wahl auf ein Schweizer Startup, dessen Name hierzulande (noch) nicht allen geläufig ist? 

Co-Gründer Dr. Sebastian Bürgel, der am Entwurf des DLT-Gesetzes (Distributed Ledger Technology) in der Schweiz mitgewirkt hat, leitet ein facettenreiches Team, zu dem preisgekrönte Blockchain-Hacker und Silicon-Valley-Tech-Veteranen gehören. Ein Team, das zusammen mit den beiden Co-Gründern Rik Krieger (Mitgründer des preisgekrönten FinTechs Sonect) und Robert Kiel die im Folgenden skizzierten Pläne verfolgt:

Die Kurzformel: Hopr ist ein Pionier auf dem Gebiet des Datenschutzes im Web 3 – das Unternehmen stellt Tools und Frameworks für das Web 3-Ökosystem, ein dezentralisiertes Internet, zur Verfügung und stellt sicher, dass jeder die Kontrolle über seine Privatsphäre, Daten und Identität hat, während er online navigiert.

Konkret baut das Schweizer Unternehmen ein freies, offenes Blockchain-Protokoll auf Netzwerkebene, das die Privatsphäre von Metadaten schützt und gewissermasssen für jede Art von Datenaustausch "unsichtbar" macht. Was komplex klingt, ist es auch, bringt jedoch im Resultat einen hohen Nutzen.

Das Hopr-Protokoll bietet Datenschutz auf Netzwerkebene und Metadatenschutz für jede Art von Datenaustausch und führt gleichzeitig das allererste offene, mit Anreizen versehene Mixnet ein, in dem jeder Teilnehmer Token für laufende Knoten verdienen kann. Ein Mixnet schützt anfällige Metadaten durch Routing über mehrere zwischengeschaltete Relay-Hops, die den Datenverkehr mischen. Die Hopr-Mixnetze mit Anreizen sind mit dem Aufkommen von Blockketten mit On-Chain-Fähigkeiten zur Ausführung fortschrittlicher Layer-2-Skalierungslösungen möglich. Sebastian Bürgel fasst zusammen:

Die Bewegung zur Dezentralisierung von Finanzen, Daten und dem Web braucht eine neue Grundlage für den Datenschutz – mit Hopr bauen wir eine Layer-0-Datenschutzinfrastruktur für das Web 3 auf, die die Übertragung von Informationen sicher und geschützt macht

Wer das Konzept in allen Details studieren möchte: Bürgel hat Konzept, Technologie, Mitspieler und Funktion in einem ausführlichen Papier beschrieben, in Englisch, hier nachzulesen.

Die Community gehört mit zum Plan

Das Hopr-Privatsphäre-Netzwerk stützt sich auf ein weltweit verteiltes Netzwerk von Mischknoten. Um die Gemeinschaft, die dieses Netzwerk betreibt, zu unterstützen und schnell wachsen zu lassen, wird Hopr einen Plug-and-Earn-Mix-Knoten auf einem Mini-PC veröffentlichen. Offene Anreize ermöglichen es jedem, einen Hopr-Knoten zu betreiben, einen Einsatz zu tätigen und mit Hopr-Token belohnt zu werden, während gleichzeitig die Privatsphäre im Web 3 gewahrt bleibt. Für die "Defenders of Privacy" Node Runners gibt's eine Warteliste, die Details dazu hier

Wem gehört die Macht und wer hat die Kontrolle über persönliche Daten?

Diese Diskussion wird schon länger engagiert geführt, bisher allerdings ohne greifbare Resulitate. Nicht ausschliesslich, aber vor allem auch im Zusammenhang mit den Geschäftsmodellen von Big Techs. Das visionäre Projekt von Hopr versucht hier nicht nur Antworten zu geben, sondern will konkrete Lösungen liefern. 

Das Konzept, der Plan und die dazugehörige Technologie haben offenbar auch Binance Labs als Investor überzeugt – Binance Strategy Officer Gin Chao zum Thema:

Da das Web 2.0 gezeigt hat, dass Unternehmen und Konzerne die Kontrolle über die Informationen und Daten eines Nutzers haben, hat uns das Team von Hopr gezeigt, wie ihr dezentrales Netzwerk Datenschutzgarantien auf der Metadatenebene erreicht und den Menschen die Macht zurückgibt

Ein Name, den man nicht auswendig lernen muss

Ein vielversprechendes Projekt mit starker Besetzung und interessanten Investoren. Den Namen Hopr muss man nicht auswendig lernen, man wird von diesem Tech Startup noch hören. 

Übrigens, der leicht seltsame Name Hopr (gesprochen: Hopper) ist nicht nur Firmenname, sondern auch Programm – und deshalb gar nicht seltsam: Von Benutzern ausgetauschte Metadaten "hüpfen" im Wesentlichen von Knoten zu Knoten, um so die vollständige Privatsphäre zu gewährleisten. Hopr eben, irgendwie logisch.