FinTech

FinTech-Lizenz – da waren's plötzlich zwei

Ausschnitt aus der FINMA-Register der FinTech-Lizenzen
Bild: FINMA

Ein Jahr lang ist die Neo-Bank Yapeal die einzige Inhaberin einer FinTech-Lizenz der FINMA geblieben. Mit Klarpay sind nun zwei lizenzierte Startups im Spiel.

Mit der FinTech-Lizenz der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht sind die Markteintrittshürden für FinTechs tiefer gelegt worden. Die neu geschaffene Bewilligungskategorie definiert seit 1. Januar 2019 unter dem Titel "Innovationsförderung" einen speziellen regulatorischen Rahmen für FinTechs.

Die Banklizenz Light erlaubt FinTechs ohne Bankbewilligung Publikumseinlagen entgegennehmen – im Umfang von höchstens CHF 100 Millionen, unter der Voraussetzung, dass die Einlagen weder angelegt noch verzinst werden. Das Zinsdifferenzgeschäft bleibt weiterhin den Banken vorbehalten.

Erst Yapeal, jetzt Klarpay

Eine Schwemme von FinTech-Lizenzen ist noch nicht zu beobachten. Die erste FinTech-Lizenz der Schweiz hat im März 2020 die Neo-Bank Yapeal erhalten – sie ist ein Jahr lang die einzige Inhaberin geblieben.

Aktuell hat die FINMA auch dem Zuger FinTech Klarpay die entsprechende Bewilligung ausgestellt. Klarpay will digitalen Startups und Unternehmen Konten sowie angepasste Produkte und Services anbieten, welche auf Internet-Unternehmen zugeschnitten sind. 

Das FinTech erkennt darin eine Lücke und einen Markt, weil innovative Startups Schwierigkeiten hätten, von Banken Konten und notwendige Dienstleistungen zu bekommen. Das würde damit zusammenhängen, so Klarpay, dass mit den laufend steigenden Compliance-Anforderungen der Aufsichtsbehörden traditionelle Finanzinstitute Mühe bei der Klassifizierung der Risiken im Zusammenhang mit scheinbar komplexen Online-Unternehmen hätten. 

Martynas Bieliauskas, CEO von Klarpay, fasst seine Erkenntnisse mit folgenden Worten zusammen:

Aus unserer Erfahrung als Internet-Unternehmer hatten etablierte Finanzinstitute immer Schwierigkeiten, unseren Business Case zu verstehen und zu bewerten

"Klarpay ist hier, um diese Lücke zu füllen", sagt das FinTech. Dabei will das Unternehmen nach eigenen Aussagen nichts Neues erfinden, weil es genügend zuverlässige Lösungen geben würde. Klarpay will die besten Lösungen neu kombinieren und als Leistungspakete anbieten.

Das FinTech will in der zweiten Hälfte des Jahres damit starten, Kunden an Bord zu nehmen.