Neo-Banken

Was Revolut in sieben Jahren erreicht hat: die Challenger-Bank in Zahlen

Die Revolut-Gründer Vlad Yatsenko (CTO) & Nikolay Storonsky (CEO)
Die Revolut-Gründer Vlad Yatsenko (CTO) & Nikolay Storonsky (CEO) | Bild: Revolut

In der Regel eher zurückhaltend mit Zahlen, wird die Neo-Bank Revolut zum siebenjährigen Firmenjubiläum etwas gesprächiger.

Die britische Neo-Bank Revolut ist vor genau sieben Jahren in London gegründet worden. Was 2015 mit einfachen Geldtransfers und kostengünstigem Währungsumtausch begann, hat sich in sieben Jahren bis 2022 zu einer Bank mit einem vielseitigen Angebot an Finanz-, Zahlungs-, Krypto- und Aktienhandels-Dienstleistungen entwickelt.

Revolut in Zahlen

Revolut ist schnell gewachsen und wächst weiter. Das auffälligste Merkmal der Challenger-Bank: Revolut baut das Angebot laufend aus, addiert neue Funktionen und Services und gehört heute zu den Neo-Banken mit dem breitesten Angebot an Funktionen, Services und Leistungen.

Sämtliche im Folgenden genannten Zahlen und Werte basieren auf Angaben des Unternehmens.

Privatkunden: mehr als 20 Millionen 

Businesskunden: mehr als 500'000

Transaktionen pro Monat: über 250 Millionen

Team: 5'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit

Revolut ist global in 36 Märkten und Ländern aktiv. Allein im letzten Jahr hat die Neo-Bank mehrere Büros an Standorten wie New York, Tokio, Madrid, Barcelona, Paris, Mexiko-Stadt, Budapest, Bukarest und Berlin eröffnet. Darüber hinaus ist die Eröffnung von neuen Büros in Mumbai und Bangalore noch im laufenden Jahr geplant.

Wo hat Revolut die meisten Kunden?

Zum ersten Mal lässt sich Revolut bei der Kundenzahl in den einzelnen Ländern etwas in die Karten schauen und liefert konkrete Angaben für die Top 5 aus insgesamt 36 Ländern.

Grossbritannien
Der Heimatmarkt von Revolut ist mit 4.8 Millionen Kundinnen und Kunden der grösste Markt. Das Durchschnittsalter der Kunden liegt bei 39 Jahren, 11 Pozent der Nutzerinnen und Nutzer sind über 55 Jahre alt.

Rumänien
2 Millionen Kundinnen und Kunden. Mit 420'000 Nutzern in Bukarest hat die rumänische Hauptstadt im Vergleich mit allen Städten in der EU die meisten Revolut-Nutzer und die zweitmeisten weltweit nach London. Jede dritte Einwohnerin und jeder dritte Einwohner von Bukarest im Erwerbsalter hat ein Revolut-Konto.

Irland
1.9 Millionen Kundinnen und Kunden. Ein Drittel der 5 Millionen Einwohner und die Hälfte aller Erwachsenen mit einem Smartphone verwenden Revolut. Zudem, was Twint in der Schweiz mit "twinten" kann, schafft Revolut in Irland: Revolt wird als Verb verwendet, die "revoluten" auf der Insel.

Polen
1.7 Millionen Kundinnen und Kunden. Nach der Einführung von speziellen kostenlosen Konten für ukrainische Flüchtlinge sind in Polen über 50'000 Flüchtlingskonten registriert (bei einer Gesamtzahl von 170'000 in der gesamten EU).

Frankreich
1.5 Millionen Kundinnen und Kunden. Revolut hat vor kurzem die lokale IBAN in Frankreich eingeführt, um vollständig kompatible Konten auf dem französischen Markt anbieten zu können.

Und in der DACH-Region?

Neben den Top 5 noch zwei Länder aus dem DACH-Raum mit positiver Entwicklung:

Deutschland
Über die genaue Zahl der Kundinnen und Kunden schweigt sich Revolut aus, zählt Deutschland jedoch zu den Top 10-Ländern mit den meisten Privatkunden und benennt diesen Markt weiterhin als wichtig. Hier liegt Revolut im Rennen mit N26. Der Heimvorteil von N26 dürfte durch die verordneten Wachstumsbeschränkungen der BaFin Revolut jedoch einen temporären Vorteil verschaffen.

Schweiz
In der Schweiz nutzen inzwischen bereits über 450'000 Kundinnen und Kunden die App von Revolut, ohne dass sich die Neo-Bank dafür in Sachen Marketing ins Zeug legen müsste. Ofiziell ist Revolut in der Schweiz nicht präsent und ist deshalb auch in Sachen Marketing und Werbung nicht aktiv. Die Schweiz ist für Revolut ein attraktiver Markt, weil Schweizerinnen und Schweizer von sich aus bei der Neo-Bank andocken. Wie man hört und sieht, gehört die Revolut-Karte gerade auch bei Bankerinnen und Bankern zur gerne genutzten Zweitkarte.

Neue Funktionen der letzten Monate

Wie bereits erwähnt, Revolut schaltet in hoher Kadenz neue Funktionen und Leistungen frei und bietet heute, mit Unterschieden von Land zu Land, ein breites Paket an Features an.

Zu den jüngsten Innovationen gehören unter anderen zum Beispiel On Demand Gehalt / On Demand Pay in Grossbritannien. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können sich über diese Funktion Vorbezüge auf ihr Gehalt im Rahmen der bereits geleisteten Arbeitstage auszahlen lassen.

Zum Start ist Revolut vorerst in Irland mit personalisierten Darlehen in den Kreditmarkt eingestiegen. Personalisiert bedeutet: Kundinnen und Kunden erhalten je nach Bonität und Möglichkeiten eine persönliche Kreditlimite zwischen 2'000 und 30'000 Euro – jeweils mit individuellen Zinssätzen und Konditionen. 

Revolut feiert – und der CEO kündigt an

Sieben Jahre sind für eine Neo-Bank ein Jubiläum, viel Zeit zum Feiern lässt der CEO seiner Crew jedoch nicht. Zumal Nikolay Storonsky weltweit eine grosse Nachfrage nach bestehenden und vor allem auch nach neuen Finanzdienstleistungen zu erkennen glaubt.

Es bleibt viel zu tun und deshalb beendet Storonsky die Feierlaune mit folgendem Statement:

So wichtig dieser Meilenstein ist, wir befinden uns erst am Anfang unserer Reise und es ist unsere Absicht die Grenzen finanzieller Innovation weiter zu überwinden, um die weltweit erste globale Super-App für Finanzen aufzubauen – das ist erst der Anfang…

Revolut scheint noch viel vorzuhaben, das war bereits in den letzten sieben Jahen der Fall. Die Neo-Bank hat viel erreicht, ist das jedoch erklärtermassen "erst der Anfang", dürfte Revolut auch in den nächsten sieben Jahren für Überraschungen und Bewegung in der Bankenwelt sorgen.