Kryptowährungen

Was bedeutet der Bitcoin-Hype für die Finanzmärkte im DACH-Raum?

Benjamin Bilski, Gründer und CEO von Naga
Benjamin Bilski, Gründer und CEO von Naga

Unser Gastautor sieht für Bitcoin eine grosse Zukunft. Er benennt die Katalysatoren, die Kryptowährungen zur Akzeptanz und zum Durchbruch in der Masse verhelfen können.

Die turbulenten letzten Handelswochen rund um den Jahreswechsel haben es gezeigt: Der Bitcoin ist an den Börsen immer wieder für eine Schlagzeile gut. Mit einem Kursanstieg auf 42'000 US-Dollar dürften einige Trader bemerkenswerte Erfolge gefeiert haben. Danach folgte zunächst ein deutlicher Kursabfall, seit Ende Januar bewegt sich der BTC-Kurs wieder in die Richtung der 40'000 Dollar-Marke.

Doch ist der Bitcoin lediglich ein sehr volatiles Asset für risikofreudige Anleger oder hat er auch als Zahlungsmittel eine Zukunft? Als Gründer und CEO des Social Brokers Naga glaube ich an die Zukunft der Kryptowährung. – Stand heute, was trennt den Bitcoin und andere Kryptowährungen noch vom Durchbruch in der breiten Masse oder anders gefragt: Was muss passieren, damit der Bitcoin sein Potenzial voll und ganz ausschöpfen kann?

Der Bitcoin muss vollständig anerkannt werden

Meiner Meinung nach steckt im Bitcoin und auch in anderen Kryptowährungen ein enormes Potenzial für die Zukunft. Einer der grössten Vorteile liegt in der dezentralen Verwaltung der Währung, die einen Machtmissbrauch ausschliesst. Zudem lassen sich von jedem Rechner auf der Welt entsprechende Transaktionen durchführen und trotzdem existiert ein wirksamer Schutz gegen Betrug. Sämtliche Transaktionen sind in der Blockchain gespeichert. Dies vereinfacht eine Prüfung von wichtigen Daten.

Damit Bitcoin und Co. ihre Funktion als Währung und auch als Anlageobjekt vollständig erfüllen können, ist allerdings eine offizielle Anerkennung unerlässlich. Eine Regulierung könnte dabei als echter Key Driver wirken und das Vertrauen sowie die Verbreitung in die Digitalwährung deutlich stärken. Dabei muss jedoch darauf geachtet werden, die Vorteile nicht durch zu rigide Regelungen zunichte zu machen.

Verbreitung von BTC und anderen Kryptowährungen: Noch viel Luft nach oben

Darüber hinaus ist es wichtig, der Verbreitung von Bitcoin und Co. durch verbraucherfreundliche Regelungen weiter Vorschub zu leisten. Nur, wie schafft der Bitcoin den Durchbruch in der breiten Masse der Bevölkerung? Ich sehe vor allem drei Hebel:

1. Akzeptanzstellen erweitern

Bitcoins sollten per Gutschein nahezu überall zu kaufen sein. Ob nun an Tankstellen, in Supermärkten oder auch in anderen wichtigen Geschäften. Die höhere Verbreitung führt dann auch dazu, dass mehr Händler Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren und es setzt eine Eigendynamik ein.

2. Unkomplizierter Zugang bei Banken

Auch die Hausbanken sollten unkomplizierte Möglichkeiten schaffen, Bitcoin und andere Kryptowährungen jederzeit kaufen und verkaufen zu können. Dies würde die Handelbarkeit deutlich verbessern und die Akzeptanz unter den Nutzern noch einmal merklich erhöhen. 

3. Bessere Aufklärung über die Möglichkeiten von Kryptowährungen

Zusätzlich muss bereits in der Schule begonnen werden, Kenntnisse über die Blockchain-Technologie und ihre Funktionen zu vermitteln. Nur so können nachfolgende Generationen möglichst früh den Nutzen erkennen und alle Vorteile letztlich auch in Anspruch nehmen.

Digital Natives als Zielgruppe

Als Zielgruppe für Kryptowährungen sehe ich ganz klar die jungen Digital Natives. Also ambitionierte Menschen, die bereits mit digitalen Technologien aufgewachsen sind. Genau hier befindet sich zudem die Kaufkraft der Zukunft.

Zusätzlich könnten Kryptowährungen in Zukunft auch für breitere Anlegergruppen interessant werden. Denn die Normalisierung einer solchen Innovationstechnologie durchbricht das Bild eines Expertenthemas. Dies gilt umso mehr, wenn durch eine wirksame Regulierung Missbrauch dauerhaft verhindert wird.

Bitcoin und Kryptowährungen gehört die Zukunft

Ich bin fest davon überzeugt, dass Kryptowährungen wie Bitcoin in Zukunft deutlich mehr praktische Relevanz für unser Leben haben werden als bisher. Ob nun als digitale Währung oder als Asset für Anleger – Bitcoin basiert auf einer zukunftsweisenden Technologie und bietet die Möglichkeit, den Finanzbereich auf eine ganz neue gesellschaftliche Basis zu stellen. 

Der Autor: Benjamin Bilski

Benjamin Bilski ist Gründer und CEO der Social Trading- und Investing-Plattform Naga. Der Ex-Profischwimmer, Master-Absolvent in Management und Unternehmer aus Hessen wurde 2018 von Forbes in die Liste der "30 under 30" aufgenommen.

Bilski gehört zu den profilierten FinTech-Köpfen im DACH-Bereich, als Seriengründer verantwortet er unter anderem die Startup-Projekte Social-Trading App Swipe Stox und Angelplatz.de.