Neo-Broker

Die neue Generation von Anlegerinnen und Anlegern: Zocken wie im Casino oder langfristig orientiertes Sparen?

Junge Frau am PC mit Popcorn vor sich
Bild: mihailomilovanovic | Getty Images

Wer sein Geld bei Neo-Brokern investiert, schielt auf den schnellen Gewinn, riskiert Kopf, Kragen und den letzten Cent. Oder alles ganz anders? Die Demontage eines Vorurteils.

Die letzten Jahre und vor allem die Corona-Pandemie haben eine neue Generation von Anlegerinnen und Anlegern an den Start gebracht. Sie waren schon vor Corona da, aber die Pandemie hat der Bewegung dermassen viel Auftrieb und Zustrom gebracht, dass diese Masse als neues Anleger-Segment sehr spürbar geworden ist.

Diese neue Generation geht nicht zur Bank, sie dockt bei Neo-Brokern an. Das sind jene Online-Plattformen, die einen schnellen und einfachen Zugang zu zahlreichen Anlage-Möglichkeiten bieten: Aktien, oftmals Fractional Shares, ETFs, Edelmetalle, Derivate, Kryptowährungen und mehr, je nach Anbieter. In der Regel rund um die Uhr und provisionsfrei – so oder so liegen die Gebühren sehr tief.

Diesen Trading-Plattformen geht oftmals der Ruf voraus, dass sie auch ein Sammelbecken für junge und unerfahrene Kundengruppen sind, die auf der Jagd nach dem schnellen Gewinn über ihre Verhältnisse zocken und sich in Massen ins Unglück stürzen.

Glückritter und Casino-Zocker oder Anleger mit Zielen und Horizonten?

Weil Vermutungen, Vorurteile und Einzelbeispiele nicht genügen, kann nur eine gross angelegte Studie Licht ins Verhalten der neuen Anlegergemeinde bringen.

Trade Republic, einer der grossen Neo-Broker mit einem enormen Zustrom von Neukunden und Vermögen während der Corona-Pandemie, hat bei seinen Kundinnen und Kundinnen Puls genommen. Oder besser, aus Gründen der Neutralität, der Neo-Broker hat Puls nehmen lassen durch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung Econ

Das DIW Econ hat das Verhalten aus einer satten Datenbasis von mehr als 200'000 Kundinnen und Kunden von Trade Republic in eine Studie gepackt, weltweit die bisher grösste umfragebasierte Studie zum Anlageverhalten einer neuen Generation.

Wie legt die neue Generation der Anlegerinnen und Anlegern ihr Vermögen an?

Einige Einsichten aus der aktuellen Studie mit teilweise ziemlich überraschenden Ergebnissen. Zuerst das nicht allzu Überraschende:

Neo-Broker werde nicht nur, aber bevorzugt von jungen Kundengruppen angesteuert – der neuen Generation von Anlegerinnen und Anlegern eben. 47 Prozent der Befragten geben an, dass sie zum ersten Mal am Kapitalmarkt investieren. Nicht erstaunlich deshalb, dass diese neue Generation von Anlegern jünger ist: rund 70 Prozent der Erstanleger sind unter 35 Jahre alt. Diese Erstanleger geben an, dass sie 37 Prozent ihres Gesamtvermögens am Kapitalmarkt anlegen.

Erstaunlicher ist dann, welchen Motiven diese Jung-Anleger folgen:

  • 72 Prozent der Nutzer möchten mit ihren Investments einen langfristigen Beitrag zur Altersvorsorge leisten
  • 77 Prozent der Nutzer investieren, weil es keine andere lukrative Alternative zum Sparen gibt

Diese Aussagen decken sich auch mit der faktischen Portfoliostruktur der Anlegerinnen und Anleger:

  • Rund 85 Prozent des Vermögens wird in Aktien und ETFs angelegt, bei Erstanlegern sind es sogar knapp 90 Prozent
  • Derivate, die aufgrund von Hebelwirkungen deutlich riskanter sind als Aktien und ETFs, machen lediglich 2 Prozent der Portfolios aus, bei Erstanlegern sogar nur 1,2 Prozent

Erstanleger investieren damit häufiger in diversifizierte und daher weniger riskante Produkte. Dies wird auch durch die Ergebnisse der Kundenbefragung untermauert, in welcher Erstanleger angeben, dass sie weniger bereit sind, für eine höhere Rendite ein erhöhtes Risiko einzugehen als erfahrene Anleger. So geben mehr als 19 Prozent der erfahrenen Anleger an, eine hohe Risikotoleranz zu haben, während weniger als 11 Prozent der Erstanleger diese Aussage unterstützen.

Christian Hecker, Mitgründer von Trade Republic, zur aktuellen Studie:. 

«Mit dieser Studie wollen wir auch einen Beitrag zur öffentlichen Debatte leisten. Immer wieder wird gemutmasst, dass vor allem junge Menschen ihr Geld blind und riskant anlegen, mit einem hohen Risiko es zu verlieren. Die mit der Studie erhobenen Daten widerlegen diese These klar.»

Übrigens: Trade Republic selbst positioniert sich nicht als Neo-Broker, sondern als "europäische Sparplattform, die es den Menschen ermöglicht, mit nur drei Taps und einem Euro Fremdkosten-Pauschale am Kapitalmarkt zu sparen, zu investieren oder zu handeln."

Ob Neo-Broker oder digitales Sparschwein mit Trading-Möglichkeiten, das hoch finanzierte FinTech mit Banklizenz segelt auf Erfolgskurs. Die Bank hat inzwischen 1 Million Kundinnen und Kunden in sechs europäischen Ländern und verwaltet ein Vermögen von rund 6 Milliarden Euro. Trade Republic ist seit 2015 im Geschäft, das Berliner FinTech eröffnet aktuell einen Tech-Hub in Stockholm und sucht für den neuen Standort 250 Entwickler im IT-Bereich. Der Neo-Broker scheint noch viel vorzuhaben.

Die Studie zum Runterladen

Das DWI Econ ist zahlreichen Fragen nachgegangen, im Wesentlichen den folgenden: Wer nutzt Neo-Broker? Welchen Motiven folgen diese Nutzerinnen und Nutzer? Wie ist das Investment-Verhalten der neuen Generation von Anlegerinnen und Anlegern?

Die Antworten in Form eines ausführlichen Studien-Reports in englischer Sprache gibt's als PDF, das kostenlos bei Trade Republic runtergeladen werden kann, über den Link gleich unten.