FinTechs & Challenger-Banken

Neues von den FinTechs, Neos und Challenger-Banken

Innenansicht der Büros eines Startups
Bild: alvarez | Getty Images

Viac bringt die Versicherung zum Nulltarif, die Neo-Bank Yapeal macht mit Samsung Pay das mobile Trio komplett und Challenger Neon freut sich über ein starkes Wachstum.

FinTechs und Neo-Banken zeichnen sich dadurch aus, dass sie für ihre Kunden Komfort und Mehrwerte schaffen – in der Regel verbunden mit niedrigen Gebühren. Das gehört zur DNA der Startups und ist nicht erstaunlich – erst die Unterschiede zu klassischen Banken und traditionellen Versicherern verschaffen all den Tech-Unternehmen und Neo-Finanzdienstleistern Aufmerksamkeit und Kundenzulauf. 

Die durch FinTechs und Neos in verschiedenen Bereichen geschaffene Unruhe bringt auch etablierte Anbieter auf gute Ideen. Nicht alle, viele. Klassische Banken holen auf, Versicherer ebenso, deshalb gibt's Überraschungen aus allen Lagern. Kunden profitieren davon, sie wählen aus einem laufend wachsenden Spektrum Anbieter und Leistungen aus, welche zu ihrem Leben und zu ihrer aktuellen Situation am besten passen.

So wie klassische Banken in spürbar erhöhter Frequenz neue Produkte, Services und Features vorstellen, so bleiben natürlich auch FinTechs und Challenger-Banken am Ball. Die Nachrichtenlage mit einigen ausgewählten News der letzten Tage.

Viac: Das FinTech bringt die Risikoversicherung zum Nulltarif

Das Pionier-FinTech beim Vorsorgesparen in der Säule 3a hat dem Markt und damit klassischen Anbietern neue Impulse gegeben. Ende 2017 mit einer App gestartet, hat Viac aktuell nach eigenen Angaben 32'000 aktive Kunden und rund 650 Millionen Franken an verwaltetem Vorsorgevermögen. 

"Standen bisher vor allem Banken unter Zugzwang", sagt das FinTech, "müssen sich in Zukunft auch Versicherungsangebote neu erfinden". Wie Viac die Versicherer das Fürchten lehren will: Das FinTech lanciert eine kostenlose Kapitalversicherung bei Invalidität oder Todesfall. Der Life-Basisschutz leitet sich von der Höhe des Vermögens ab, das Kunden in Wertschriften investiert haben. Das Paket wird jedem bestehenden und neuen Viac-Kunden in der Säule 3a und Freizügigkeit automatisch hinterlegt.

Pro 10‘000 Franken investiertem Vermögen gibt es 2‘500 Franken Absicherung bei Invalidität oder Todesfall geschenkt. Viac-Kunden können so pro Produkt bis zu 250‘000 Franken kostenlose Risikoabdeckung erhalten, rechnet das FinTech vor. In der App sowie in der Webversion sehen die Kunden jederzeit, welchen kostenlosen Basisschutz sie aktuell geniessen. Daniel Peter, der Kopf hinter Viac, ist überzeugt:

Digital alleine reicht nicht aus, der Fokus muss stets auf den Kundenbedürfnissen und Kundennutzen liegen

Viac bekommt nicht nur von FinTech-, sondern auch von Bankseite mit Frankly (Zürcher Kantonalbank) laufend neue Konkurrenz. Die Macher bleiben gelassen, vertrauen auf ihre Innovationskraft und nehmen für sich in Anspruch, mit durchschnittlichen Gesamtkosten von 0,39 Prozent weiterhin Tiefpreisführer bei den Gebühren im Bereich des 3a-Vorsorgesparens zu sein.

Yapeal: Die Neo-Bank macht mit Samsung Pay das mobile Trio komplett

Apple Pay und Google Pay waren bei Yapeal bereits mit an Bord, neu hat die Neo-Bank auch Samsung Pay in ihre App gepackt. Wer die Visa Debitkarte von Yapeal digital im Smartphone hinterlegt, bezahlt kontaktlos mit dem Handy oder der Galaxy Watch.

Das mobile Bezahlen ist sicher und komfortabel, insbesondere für die wachsende Gruppe der Konsumenten, denen der Griff nach dem Smartphone leichter fällt als der Nesteln nach der physischen Karte.

Die Kartennummern werden durch zufällige Tokens ersetzt und weder auf dem Smartphone noch bei Samsung gespeichert. Die Zahlungsinformationen werden in einem sicheren Datentresor verschlüsselt und permanent von Samsung Knox auf Schwachstellen überprüft.

Neon: Die Neo-Bank wächst und steckt sich hohe Ziele

Das FinTech meldet eine weitere erreichte Marke, die App ist inzwischen bei mehr als 40'000 Nutzern auf dem Smartphone. Neon möchte den aktuellen Schwung nutzen und will noch dieses Jahr das Ziel von 50'000 Kunden erreichen.

Die Neo-Bank gibt zu Protokoll, dass mit rund 3'000 Neukunden pro Monat seit Anfang Jahr ein Kundenwachstum von +220 Prozent ausgewiesen werden kann. Jörg Sandrock, Mitgründer von Neon, zeigt sich erfreut:

Wir sehen unser ansteigendes Wachstum und die erfreuliche Kundenaktivität als starkes Zeichen des Marktes, dass wir das Richtige tun und die Bankkunden mobile Produkte mehr und mehr akzeptieren

Die treibenden Faktoren
Nach Aussagen von Neon tragen die tiefen Gebühren ebenso zum Wachstum bei wie auch die verschiedenen Produktinnovationen, die das FinTech im laufenden Jahr lanciert hat. So hätten besonders das volldigitale Foto-Onboarding, die schnellen und günstigen Auslandszahlungen mit Partner Transferwise und die Versicherungspartnerschaft mit Smile Direct sichtbar positive Reaktion generiert.

Zahlen und Fakten
Neon sieht sich im Vergleich zu anderen Challenger-Banken gut im Rennen, was die Aktivität der gewonnenen Nutzer angeht. So hätte die Anzahl der Transaktionen pro Kunde und Monat im Vergleich zum Jahresbeginn um über 20 Prozent zugenommen.

Die Einlagen der Kundinnen und Kunden wären bei Neon im Vergleich zu anderen Challenger-Banken rund drei- bis zehnmal höher. Neon gibt allerdings nicht an, welche Challenger-Banken zu diesem Vergleich herangezogen worden sind und macht auch keine Angaben über die Höhe der Einlagen.

Neon weist den Anteil der aktiven Kunden mit mehr als 70 Prozent aus und liefert auch ein Profil des typischen Kunden: Der Neon-Durchschnittskunde ist männlich, 38 Jahre alt und wohnt in urbanen Gebieten. Das Interesse der Frauen würde leicht ansteigen, weibliche Nutzerinnen sind mit einem Anteil von 24 Prozent der Nutzerbasis im Boot von Neon vertreten. Die französischsprachigen Nutzer werden mit einem Anteil von 14 Prozent ausgewiesen.

Was kommt als Nächstes?
Nach Aussagen der Macher hat das FinTech neue Initiativen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Loyalität in Planung, welche noch im laufenden Jahr ausgerollt werden sollen.