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Wie viel Expertenpower ist notwendig, um Familien "geldklug" zu machen?

Das Education Board des FinTechs Bling: Christoph Krüger, Anissa Brinkhoff, Sven Schumann, Babett Mahnert
Das Education Board des FinTechs Bling: Christoph Krüger, Anissa Brinkhoff, Sven Schumann, Babett Mahnert (Bild: Bling)

Ein Quartett braucht's schon, glaubt das FinTech Bling und installiert ein Education Board für die Finanzbildung von Familien.

Mit "geldklug" umschreibt das FinTech für Family-Finanzen Bling die Finanzkompetenz, die Kinder, Jugendliche und Eltern brauchen, um mit ihrem Geld im Alltag leicht und erfolgreich umgehen zu können. Dieser geldkluge Anspruch umfasst alle Bereiche zwischen Taschengeld, Sparen, Zahlen, Familienbudget und Investitionen. 

Die App von Bling hat zwei Ansichten: eine für die Eltern und eine für deren Kinder und Teens. Weil die einen auch in Sachen Geld viel mit den anderen zu tun haben – Finanzen betreffen die ganze Familie – ist Bling eine Family App.

Finanzkompetenz gehört nicht zum Bildungssystem, in der Schule steht der Umgang mit Geld nicht auf dem Stundenplan, das notwendige Wissen wird im Schulalltag nicht vermittelt. Deshalb springt ein Startup in die Lücke und bringt das Thema Finanzen für alle verständlich an den Familientisch – App, Konto, Karte und zahlreiche Funktionen rund ums Bezahlen, Sparen, Geldausgeben, Geldverdienen und Investieren inklusive.

Wer ist Bling?

Das Berliner Startup Bling nimmt für sich in Anspruch, Europas erstes Family-FinTech zu sein – was es wahrscheinlich auch ist. Zumindest in dieser Konsequenz. Clanq geht in eine ähnliche Richtung, war allerdings nicht die erste App im deutschen Markt. Neo-Banken und Anlage-Apps wie zum Beispiel Revolut, Yapeal oder Findependent bieten ebenfalls Erweiterungen für Kids und Eltern an, Bling hat sich jedoch ausschliesslich auf die Bedürfnisse von Familien ausgerichtet.

Erst vor knapp zwei Jahren als Taschengeld-App lanciert, um die Finanzkompetenz von Kindern und Jugendlichen zu trainieren, sind heute nach Angaben des FinTechs bereits zehntausende Familien als zahlende Abonnenten an Bord, welche die App täglich nutzen. 

Der Schweizer Nils Feigenwinter hat Bling 2021 gegründet, um die schulische Lücke zu Geld und Finanzbildung direkt in den Familien zu schliessen. Vorerst als Finanz-App für Familien in Deutschland. In der Schweiz ist Family Banking noch kein grosses Thema, im Gegensatz zum Beispiel zu den USA mit Unicorns wie Greenlight und anderen, die Millionen von Eltern und Kids mit an Bord haben.

Zusätzliche Expertenpower für die Finanzbildung von Familien

Bling hat neu ein externes Education Board gegründet, damit Finanzbildung noch stärker in die Weiterentwicklung des Family-FinTechs einbezogen werden kann. Expertinnen und Experten aus verschiedenen Finanzbereichen werden nicht primär Familien die Welt der Finanzen erklären, sie sollen sich vielmehr aktiv in die Weiterentwicklung der App einbringen. Dadurch will das FinTech Bling sicherstellen, dass seine App in Funktionen, Features, Leistungen und Bildungsanspruch am Puls der Notwendigkeiten und der Wünsche von Familien operiert. CEO Nils Feigenwinter macht Ernst und sagt:

Ohne Zustimmung des Education Boards werden wir keine Funktion umsetzen

Das Education Board besteht im Moment aus vier Profis mit unterschiedlichem Hintergrund, aber einem gemeinsamen Ziel: Finanzbildung soll zur Allgemeinbildung werden, die nicht nur in Apps von FinTechs, sondern auch in Schulen und weiterführenden Bildungsinstitutionen eine zentrale Rolle spielt. Das Board startet mit den folgenden Expertinnen und Experten:

Christoph Krüger ist Schulleiter, Lehrer, Familienvater, Podcaster und Youtuber. An seiner Schule versucht er, Schülerinnen und Schüler für Wirtschaft und Finanzen zu begeistern und diese Themen simpel und spannend zu vermitteln. 

Anissa Brinkhoff ist Finanzjournalistin und gründete verschiedene Podcasts zum Thema Frauen und Finanzen, in denen sie über die Themen Geld, Finanzbildung und Altersvorsorge spricht. Sie hält Vorträge rund um Geld und Finanzen und sensibilisiert vor allem Frauen für diese Inhalte. 

Sven Schumann ist leitender Angestellter bei der Gruppe Deutsche Börse. Er ist Experte für Wirtschafts- und Finanzbildung und befasst sich zudem mit den Rahmenbedingungen für Vermögensaufbau und Altersvorsorge am Kapitalmarkt. Seit 2020 ist er Co-Vorsitzender des Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland, das sich für die hinreichende und verpflichtende Verankerung ökonomischer Bildung in allen weiterführenden Schulen in Deutschland und eine bessere fachbezogene Qualifikation der Lehrkräfte einsetzt. 

Babett Mahnert ist Business- und Finanzcoach, Unternehmerin, Bankbetriebswirtin und Podcasterin. Sie hat Schulgold mitgegründet, die erste Online-Lernplattform für Finanzwissen für Jugendliche, Lehrkräfte und Schulen.

Diese Expertengruppe wird monatlich mit einem “Update aus dem Bling-Maschinenraum” versorgt, mit Informationen über die aktuellen Entwicklungen und Ideen. Die Mitglieder des Education Boards teilen ihre Meinung mit dem Produktteam und der Geschäftsführung des Family-FinTechs. Zudem soll der regelmässige Austausch mithelfen, die Weichen für die Zukunft beim Ausbau der Appp grundsätzlich richtig zu stellen.

Kommt Bling auch in die Schweiz?

Bling konzentriert sich im Moment auf den Markt Deutschland, evaluiert jedoch die Optionen für eine Expansion in die Schweiz. Dadurch bieten sich auch Chancen für Bankpartner, die für einen Start notwendig sind. Das FinTech hat keine eigene Banklizenz und arbeitet in Deutschland mit Treezor zusammen, das ist die Banking-as-a-Service-Tochter der Société Générale, welche die notwendigen Embedded-Finance-Funktionen zur Verfügung stellt. Welche Bank oder Neo-Bank dem Berliner FinTech in der Schweiz als Partner die passenden Leistungen anbieten kann, wird sich zeigen.