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FinTech Loanboox profitiert von der Zinswende – und wie sich das in Zahlen ausdrückt

Ein Mann trägt schwer an der Last der Zinsen
Bild: NiseriN | Getty Images

Menschen, Unternehmen und Kommunen tragen teilweise schwer an der neuen Last der Zinsen – Loanboox verfolgt das Konzept der Entlastung.

Dieses Konzept ist nicht neu, Loanboox ist bereits seit sechs Jahren im Geschäft. Das FinTech verschafft Gemeinden, Städten, öffentlich-rechtlichen Körperschaften sowie Immobiliengesellschaften, Wohnbaugenossenschaften und Grossunternehmen benötigtes Kapital. Diese Darlehen, inklusive Abwicklung von A bis Z, organisiert Loanboox digital über seine Finanzierungsplattform, die Kapitalnehmer mit einem hohen Finanzbedarf und Kapitalgeber auf der Suche nach attraktiven Investitionsmöglichkeiten zusammenbringt.

Das Geschäftsmodell hat bereits vor der Zinswende sehr gut funktioniert und für alle Beteiligten Früchte getragen. Deshalb ist Loanboox schnell gewachsen und ist heute bereits in 12 europäischen Ländern aktiv. Eine positive "Nebenwirkung" der Finanzierungsplattform kommt jedoch stärker zum Tragen, seit geliehenes Geld wieder einen Preis hat und Kreditzinsen in die Höhe klettern. 

Gehen gesprochene Kreditvolumen in der Finanzindustrie seit einiger Zeit tendenziell zurück, verzeichnet Loanboox eine Entwicklung in die andere Richtung. Warum?

Finanzierungskosten für die öffentliche Hand haben sich mehr als vervierfacht

2022 hat sich ein deutlicher Anstieg der Fremdkapital-Finanzierungskosten für die öffentliche Hand in der Schweiz gezeigt. Laut Daten von Loanboox hat sich der durchschnittlich angebotene Zinssatz für 10-jährige Darlehen von öffentlichen Schuldnern im 4. Quartal 2022 um 1.7 Prozentpunkte erhöht und somit vervierfacht im Vergleich zum 4. Quartal 2021. 

Auch bei 5-jährigen Laufzeiten ist der durchschnittlich angebotene Zinssatz im gleichen Zeitraum um 1.7 Prozentpunkte gestiegen, was noch höhere relative Zinskosten bedeutet. Loanboox nimmt für sich in Anspruch, seinen Kunden durch Transaktionsunterstützungen und Portfolioanalysen geholfen zu haben, die unsichere Marktlage zu bewältigen und zukünftige Fremdfinanzierungen vorausschauend besser planen zu können. Über die Planung hinaus spielen jedoch auch weitere Faktoren mit, die sich in berechenbaren monetären Entlastungseffekten ausdrücken.

Beispiel Immobilien-Finanzierung: CHF 250’000 Einsparungen pro Transaktion

Je höher die Finanzierungskosten sind, umso mehr lohnen sich Vergleiche sowie eine effiziente und durchdigitalisierte Abwicklung von Finanzierungen. Loanboox zieht als Beispiel den neu geschaffenen Bereich der Immobilienfinanzierung heran: 2022, so das FinTech, sparten Immobiliengesellschaften und Wohnbaugenossenschaften im Schnitt 40 Prozent mit der Nutzung der Services und Leistungen der Finanzierungsplattform – das FinTech beziffert den realisierten Einsparungseffekt mit CHF 250’000 pro Transaktion.

Bei grösseren Transaktionen benennt das FinTech ein Sparpotenzial bis zu einer Million Franken. 

Das Jahr 2022 in Zahlen

2022 hat Loanboox den Meilenstein von 3’000 abgeschlossenen Transaktionen mit einem Volumen von fast 30 Milliarden Franken erreicht – in Form von Darlehen, die von Gemeinden, Städten, öffentlich-rechtlichen Körperschaften sowie Immobiliengesellschaften und Wohnbaugenossenschaften in Anspruch genommen worden sind.

800 Kreditnehmer und 200 institutionelle Kapitalgeber haben 2022 die Finanzierungsplattform und damit die Produkte und Dienstleistungen von Loanboox genutzt.

Nebenbei und dennoch nicht am Rande

Das FinTech lässt sich nach eigenen Aussagen von den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN leiten. Dabei fokussiert Loanboox insbesondere auf jene fünf Ziele, die das FinTech direkt oder indirekt beeinflussen kann.

Warum ist dieses Engagement überhaupt erwähnenswert? Vielleicht deshalb, weil es vor nicht allzu langer Zeit noch genügt hat, über Nachhaltigkeit zu sprechen, um in der Gruppe der Guten mit dem Image der Engagierten mitsegeln zu dürfen. Diese Zeiten sind vorbei, auch in der Finanzindustrie.

Geschäftspartner, Kundinnen und Kunden sind in Fragen der Nachhaltigkeit sehr viel bewusster geworden – sie haben Erwartungen und stellen auch Forderungen. Wer heute Bekenntnisse ablegt, wird daran gemessen. Wer keine ablegt und entsprechendes Engagement vermissen lässt, fällt früher oder später aus dem Rennen. 

Green-, Ethic- und andere Washings werden nicht mehr toleriert. Kluge Unternehmerinnen und Unternehmer wissen das. Deshalb darf man publizierte und jederzeit überprüfbare Bekenntnisse heute ernst(er) nehmen. Das ist insofern erfreulich, als die Handlungen hinter den Bekenntnissen Umwelt, Menschen, Wirtschaft und Unternehmen gut bekommen. Das war immer schon so. In den letzten Jahren haben jedoch Begriffe wie Nachhaltigkeit, soziales Engagement und ESG ihren Gebrauchswert für blosse Lippenbekenntnisse verloren, sie stehen heute für eine tatsächlich gelebte Haltung und für sichtbare Taten.

Bringen Haltung und Taten von Loanboox auch konkrete Wirkung?

Ja, sagt das FinTech und benennt Tatbeweise. 2022 hat das Unternehmen 591 Finanzierungen abgeschlossenen, darunter 43 mit einem Volumen von 200 Millionen Franken, die direkt den Sustainable Development Goals der UN zugeordnet werden können:

Erschwinglicher Wohnraum, Beitrag zur Energiewende, Investition in Gesundheitseinrichtungen und Bildungsprojekte. Seit 2022 ist das Energiestadt-Label auf Loanboox integriert. Kreditnehmer sehen zudem immer vor Abschluss der Finanzierung, wer die Kapitalgeber sind und können so nachhaltige Kriterien in ihre Entscheidungen aufnehmen.