Rohingya sind Angehörige eines staatenlosen Volkes, welche in verschiedenen Teilen der Welt leben, jedoch nirgends wirklich Zuhause sind.
Teile der Population der Rohingya sind seit August 2017 in den Blick der Weltöffentlichkeit gerückt, als nach fortgesetzten Gewalteskalationen Hunderttausende aus Myanmar (das frühere Burma) vertrieben wurden und nach Bangladesh geflüchtet sind.
Auf der ganzen Welt leben nach aktuellen Schätzungen 3,5 Millionen Rohingya, welche als staatenlose Bevölkerungsgruppe Ausgrenzung, Verfolgung und Vertreibung ausgesetzt sind.
Teil des Problems ist das Fehlen offizieller Ausweispapiere, was dieser Bevölkerungsgruppe oft verunmöglicht, Zugang zu Behördendienstleistungen zu erhalten und sich in die Gesellschaft einzugliedern. Ohne anerkannte Identität sind diese Menschen als Individuen gewissermassen "nicht existent", dadurch bleibt ihnen der Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen und insbesondere auch zu Finanzdienstleistungen verwehrt.
Das Rohingya Project
Das Rohingya Project arbeitet an einer digitalen Finanzplattform, um der Rohingya-Gemeinschaft den Zugang zu Finanzdienstleistungen zu ermöglichen. Zudem bietet das Projekt berufliche Kurse an, um den Einstieg ins Erwerbsleben zu unterstützen und organisiert Workshops sowie gesellschaftliche Anlässe. Was fehlt, ist ein elektronischer Identitätsnachweis. Um die Identität von Angehörigen der Rohingya zu überprüfen, hat das Rohingya Project einen einzigartigen und verlässlichen fünfstufigen Identifikationsprozess entwickelt.
Muhammad Noor, Mitgründer und Managing Director von Rohingya Project:
Als Rohingya weiss ich aus eigener Erfahrung was es heisst, einer staatenlosen Gemeinschaft anzugehören. Für unser Volk ist eine sichere, digitale Identität nicht einfach eine Annehmlichkeit, sondern eine dringende Notwendigkeit.
Die Rolle von Procivis
Procivis kooperiert mit den Verantwortlichen des Rohingya Projects, um diesen mehrstufigen Identifikationsprozess in die von Procivis lancierte eID+-Plattform zu integrieren. So soll eine vertrauenswürdige, elektronische Identitätslösung für die Rohingya-Bevölkerung geschaffen werden. Dieser elektronische Identitätsnachweis, den die Kooperationspartner gemeinsam entwickeln, soll als Zugang für die meisten Dienstleistungen dienen, welche vom Rohingya Project angeboten werden. Im Idealfall erleichtert die neu geschaffene Digitale Identität auch den Zugang zu weiteren öffentlichen Dienstleistungen, über das Rohingya Project hinaus.
Daniel Gasteiger, Gründer und CEO von Procivis:
Es freut uns sehr zu sehen, wie unsere Technologie dabei helfen kann, einige der dringenden Probleme der Rohingya zu lösen. Ich habe grosse Achtung vor dem, was das Rohingya Project leistet. Mit dem Einsatz unserer Lösung in diesem Kontext sammeln wir wichtige Erfahrungen in der Umsetzung von elektronischen Identitätslösungen für Bevölkerungen, die nicht auf eine vertrauenswürdige, staatliche Identität zählen können.
Procivis beschreitet mit dieser Kooperation Neuland innerhalb der ersten Non-Profit-Initiative, mit der das Unternehmen seine Vision eines universellen Zugangs zu einer sicheren, digitalen Identität vorantreibt.