Junge Anlegerinnen und Anleger setzen auf Künstliche Intelligenz

Market Insights
Cristian von Angerer, Chief Investment Officer, Inyova
Cristian von Angerer, Chief Investment Officer, Inyova (Bild: Inyova)

Das KI-Rennen läuft, in den Medien und an den Börsen. Grenzen scheint's keine zu geben – oder doch?

Spätestens seit Markteintritt von ChatGPT ist der Hype um Künstliche Intelligenz (KI) nicht mehr zu bremsen. In den Medien und auch an den Börsen. Nicht zu unrecht, die technologischen Fortschritte sind vielversprechend, die Potenziale enorm.

Mit einem Blick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis oder schlicht auf die Relation von Umsätzen und Bewertungen gehypter KI-Unternehmen, kann etwas Vorsicht dennoch nicht schaden.

Ein Chief Investment Officer ist beunruhigt und sendet ein Warnsignal

Cristian von Angerer ist Chief Investment Officer beim Impact-Investing-FinTech Inyova und teilt aktuell eine Beobachtung: Immer mehr junge Menschen, das zeigen die aktuellen Daten des Inyova Impact Index, investieren in KI und digitale Champions. Bei Inyova Impact Investing wählten Anfang Juli neun von zehn neuen Anlegerinnen und Anlegern solche Unternehmen in ihr personalisiertes Portfolio. Vor sechs Monaten waren es noch sechs von zehn Anlegern – ein Anstieg um 50 Prozent. So schnell hat sich bisher bei Inyova offenbar noch kein Thema durchgesetzt.

Diese Euphorie scheint den Chief Investment Officer etwas zu beunruhigen, deshalb plaziert er einen interessanten Vergleich:

Der Begriff "KI" taucht in den Medien aktuell prozentual genauso oft auf wie im Jahr 2000 das Wort "Internet" kurz vor dem Platzen der Dotcom-Blase

Für alle jungen Anlegerinnen und Anleger, die bisher keine Blase haben platzen sehen, setzt von Angerer eine dezente Warnflagge und schreibt:

"Aus unserer Sicht gibt es ein paar Parallelen, deswegen sollten Anlegerinnen und Anleger das Risiko sehr ernst nehmen und sich mit dem Thema und den Unternehmen differenziert auseinandersetzen. Gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) sind die Bewertungen von US-Tech-Unternehmen auf dem höchsten Stand seit der Finanzkrise."

Den KI-Spielverderber gibt von Angerer allerdings nicht, seine Bedenken hat er platziert und er schiebt die gute Nachricht nach, dass Schlüsselakteure der KI in diesem Jahr eine Rendite von über +100 Prozent erzielt hätten. Dazu zählen beispielsweise Nvidia, Palantir, C3.ai, Upstart und Meta.

Ob das im selben Takt so weitergeht, steht jedoch auch für junge Anlegerinnen und Anleger in den Sternen – längst ist noch nicht klar, welche KI-Technologien, welche Geschäftsmodelle und welche Use Cases sich durchsetzen und deshalb langfristig Wert entfalten werden.