Zahlungsverkehr ohne Papier

eBill ist flexibler als die Lastschrift und komfortabler als die QR-Rechnung

Frau mit Hund sortiert ihre Rechnungen auf dem Wohnzimmerboden
Bild: Rawpixel | Getty Images

Die digitale Rechnung der SIX hat 2021 mit 50 Millionen eBill-Transaktionen einen neuen Höchststand erreicht – und der Höhenflug soll weitergehen.

Die digitale Rechnung eBill ist flexibler als die Lastschrift und komfortabler als die QR-Rechnung. Flexibler als die Lastschrift, weil Rechnungsempfängern digitale Rechnungen direkt ins E-Banking gelegt werden – ob und wann eine Rechnung bezahlt werden soll, ist für Empfänger mit wenigen Klicks zu managen. Komfortabler als die QR-Rechnung deshalb, weil jede Art von Scan und Erfassung von Rechnungen entfällt. Die digitale Rechnung ist bereits erfasst und kann im E-Banking mit einem Klick direkt bezahlt oder auch abgelehnt werden. Wem auch dieser eine Klick zu viel ist, kann die Zahlung der digitalen Rechnungen komplett automatisieren.

eBill ist 2021 stark gewachsen

Komfort gewinnt immer, deshalb sind die von SIX gemeldeten Zahlen für 2021 erfreulich, aber nicht unbedingt erstaunlich. Mit 50 Millionen eBill-Transaktionen 2021 sind im Vergleich zum Vorjahr 25 Prozent mehr Rechnungen verarbeitet worden. 4'000 Unternehmen nutzen eBill und versenden ihre Rechnungen direkt ins Online Banking ihrer Kunden. Über 100 Banken bieten ihren Kunden eBill an und mit 2,5 Millionen Nutzerinnen und Nutzern ist die digitale Rechnung inzwischen bei der Hälfte der Schweizer Haushalte angekommen.

Erstaunlich oder nicht, Technologie, Entwicklung und erreichte Marktdurchdringung gehören zu den starken Nummern im Schweizer Zahlungsverkehr.

Die digitale Rechnung soll noch digitaler werden

SIX hat für 2022 konkrete Ausbaupläne. Unternehmen sollen mit ihrer Business-Software Rechnungen über eBill nicht nur versenden, sondern neu auch medienbruchfrei direkt empfangen und verarbeiten können. Zudem will SIX Stiftungen und Spendenorganisationen mit ins Boot holen. Diese sollen ab Herbst 2022 mit eBill ihre Spenden erheben können, auf eine Art und Weise, die für spendierfreudige Zahler sehr transparent, sicher und bequem bleibt.

Was in der Schweiz funktioniert, soll auch in Europa Zeichen setzen

SIX will in Kooperation mit BearingPoint ihre eBill in die Welt hinaustragen und auf der Basis der bestehenden Technologie einen Invoice-to-Payment Service für Europa entwickeln. Über die konkreten Pläne und die Erweiterungen haben wir kürzlich ausführlich berichtet. Das Problem der kritischen Masse – genügend Banken und Rechnungssteller auf der einen Seite, genügend Nutzerinnen und Nutzer auf der anderen Seite – dürfte zu lösen sein. Zumindest ist genau dieses Kunststück in der Schweiz bereits gelungen und die publizierten Zahlen sprechen dafür, dass der Höhenflug der digitalen Rechnung auch in Zukunft nicht abreissen wird.