Diversity und neue Kompetenz

Die Führungsebene der Challenger-Bank N26 wird weiblicher – und kompetenter

Futuristische Office mit Menschen an einem Meeting
Bild: piranka | Getty Images

Neo-Bank N26 verstärkt ihr C-Level-Team mit zwei Top-Managerinnen, welche dringend notwendige Pflöcke für die Zukunft und für weiteres Wachstum einschlagen sollen.

Nächsten Monat starten bei der Neo-Bank N26 zwei weibliche Profis mit langjähriger Erfahrung und verstärken das Top-Management.

Neue Kompetenz für Unternehmenskultur und Mitarbeiterbindung

Die frühere SVP of Human Resources von Adidas, Diana Styles, übernimmt bei N26 den Personalbereich. Styles verantwortet als neue Chief People Officer die Bereiche Employee Experience, Leadership und Organizational Development, Recruiting, Employer Brand, Rewards sowie People Operations.

Die Managerin verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in den zentralen Bereichen Mitarbeiterbindung, Weiterbildung von Führungskräften sowie Gleichberechtigung und Inklusion. 

Die Challenger-Bank will ihre nächste Wachstumsphase einläuten und verspricht sich von Diana Styles die Rekrutierung von hervorragenden Talenten sowie die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur.

Styles selbst sieht N26 mit aktuell 1'500 Mitarbeitern aus über 80 Nationen als "Herausforderer und Pionier auf dem Weg, eine ganze Branche zu verändern" und sagt:

Ich freue mich sehr darauf, die Unternehmenskultur sowie die Talente bei N26 weiterzuentwickeln, um so die nächste Wachstumsphase von N26 voranzutreiben

Neue Kompetenz für Kundennähe und herausragenden Kundenservice

Die frühere Dropbox VP Adrienne Gormley übernimmt die Rolle als Chief Operating Officer und verantwortet unter anderem den Kundenservice bei N26 – gerade für Neo-Banken ein absolut zentraler Bereich, der heute noch streckenweise sehr schwach ausgeprägt funktioniert und bei mehreren Challenger-Banken gefährliche Lücken aufweist.

Gormley hat sich über zwanzig Jahre bei einigen der weltweit bekanntesten Technologie-Unternehmen eingebracht – darunter Google und Dropbox.

Mit ihrer umfangreichen Erfahrung in den Bereichen Customer Experience, Business Operations und der Skalierung von internationalen Teams setzt sich die neue COO selbst hohe Ziele, gerade was die Nähe zu Kunden und den Anspruch an einen gut funktionierenden Kundenservice angeht, Gormley sagt:

N26 hat die Chance, die erste Bank mit einem herausragenden und voll digitalen Kundenservice zu sein und so neue Standards für die gesamte Finanzbranche zu setzen

Frischer Wind und neue Ideen im Führungsteam von N26

Die beiden Managerinnen wirken nicht irgendwo in der Linie, sie sind beide Teil des Führungsteams und werden direkt an Maximilian Tayenthal, Co-Founder und CFO von N26, berichten.

Tayenthal selbst setzt hohe Erwartungen in das verstärkte C-Level-Team, baut auf die Erfahrung von Diana Styles und Adrienne Gormley und meint:

Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen werden uns dabei helfen, das Fundament für unser langfristiges Ziel auszubauen, 100 Millionen Kunden weltweit zu erreichen

Unverstellter Blick für das Notwendige und Kompetenz für die Konsolidierung

Das mit den 100 Millionen Kunden ist das eine. Auf dem Weg dazu stehen einige Aufgaben an, welche die neuen Managerinnen in Angriff nehmen werden.

Bei der kürzlichen Gründung eines Betriebsrats, den unzufriedene N26-Mitarbeiter installieren wollen, haben die Gründer Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal eine denkbar schlechte Figur abgegeben und versucht, den Schwelbrand mit einer Kanne Öl zu ersticken, wir haben berichtet. Die in den Weg gelegten Steine und die unsensiblen Verhinderungsmanöver haben N26 und ihren Gründern in den Medien flächendeckend schlechte Noten eingebracht.

Ein weiterer Stein des Anstosses ist bei einigen Challenger-Banken oftmals der Kundendienst, der mangelhaft oder gar nicht reagiert, wenn Kunden Probleme haben. Kein typisches N26-Problem, ein Punkt, an dem mehrere schnell wachsende Neo-Banken kranken.

Stalf und Tayenthal haben zweifellos viele Talente und herausragende Fähigkeiten, wie die Geschichte von N26 zeigt. Und auch einige "schwarze Löcher", zumindest Lücken, in den persönlichen Skills. Das ist normal und deshalb ist es grundsätzlich eine gute Entscheidung, sich genau dort zu verstärken, wo die eigenen Schwächen zu unerwünschten Nebenwirkungen oder eben nicht zum Ziel führen. 

Etwas salopp formuliert könnte man sagen: Was den Buben bisher nicht gelungen ist, könnten die Mädchen schaffen. Die beiden neu engagierten Frauen haben den Hintergrund und die Erfahrung, in den zentralen Bereichen Personal und Kundenservice tatsächlich neue und auch sichtbare Pflöcke einzuschlagen, welche die Challenger-Bank weiterbringen. Immer vorausgesetzt, man gibt Freiraum und lässt die neuen Profis machen.

Gelingt es den beiden Managerinnen, im einen wie im anderen Bereich durch dringend notwendige Massnahmen Zufriedenheit und Qualität anzuheben sowie durch Konsolidierung Ruhe und Konstanz zu schaffen, dann hat N26 sehr viel erreicht. Damit wäre auch der Weg frei, 100 Millionen Kunden als realistische Zielmarke mit einem motivierten Team und einem top Kundenservice anzupeilen.