Wer investiert in der Schweiz in welche Finanzprodukte?

Junger Mann am PC beim Anlegen und Investieren
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Eine Studie zeigt, welche Gruppen der Schweizer Bevölkerung zu den aktiven Anlegern gehören – und welche Anlagen bevorzugt werden.

Die Studie der Hochschule Luzern (HSLU) leuchtet das Anlageverhalten der Schweizer Bevölkerung aus. Die Erhebung zeigt, dass der Zugang zum Kapitalmarkt stark von soziodemografischen Faktoren geprägt ist. 

Die herauskristallisierten Unterschiede zwischen verschieden Bevölkerungsgruppen bieten Banken und Invest-Plattformen spannende Einsichten. Erhebliche Potenziale liegen in unterrepräsentierten Gruppen – dazu gehören unter anderen junge Menschen und Frauen.

Die Studienautoren liefern zu diesem Thema auch Hinweise, mit welchen Anlageprodukten diese Gruppen interessiert werden könnten.

Welche Bevölkerungsgruppen investieren in Wertschriften?

Der Anteil der Frauen, welche Wertschriften halten, ist mit 41 Prozent deutlich tiefer als derjenige der Männer (58%).

Deutliche Unterschiede bestehen auch bei den verschiedenen Altersgruppen, den Sprachregionen sowie beim Bildungsniveau und der Vermögens- und Einkommenssituation.

Ältere Personen investieren häufiger als jüngere Personen. Während der Anteil der Anlegerinnen und Anleger bei den Babyboomers bei 56 Prozent liegt, sind nur 34 Prozent der Generation Z in Wertschriften investiert.

Auffällig ist, dass in der Deutschschweiz lebende Personen deutlich häufiger investieren als Personen, welche in der Westschweiz oder dem Tessin wohnhaft sind.

Neben den Unterschieden beim Bildungsniveau sowie bei den Einkommens- und Vermögens-Verhältnissen, ist ein weiterer Punkt besonders interessant: 

Personen mit höherem Finanzwissen und einer grösserer Risikobereitschaft partizipieren häufiger an den Finanzmärkten als Personen mit tieferen Finanzkenntnissen und einer stärkeren Risikoaversion.

Ein Hinweis darauf, dass mit guten Angeboten im Bereich der Finanzbildung neue Kundengruppen generiert werden können.

In welche Kategorien investieren Anlegerinnen und Anleger?

Das Vorsorgesparen gehört zu den zentralen Anliegen, Säule-3a-Fonds stehen mit 41 Prozent an der Spitze, gefolgt von Aktien (34%) und Fonds ohne Säule 3a (31%).

Investitionen in Krypto-Anlagen tätigen 11 Prozent der Befragten. Dieser Wert variiert allerdings von Studie zu Studie zwischen 11 und 23 Prozent. Woher diese Unterschiede kommen und wie sie einzuordnen sind, haben wir vor einigen Monaten in einem speziellen Artikel ausgeleuchtet – als Antwort auf die Frage: Ist die Schweiz eine Bitcoin-Nation – oder auf dem Weg dazu?

Das Schlusslicht der bevorzugten Anlageformen bilden mit 5 Prozent Optionen und Derivate. Offenbar ist im Umgang mit Hebelprodukten die (gesunde) Vorsicht grösser als die risikobehaftete Aussicht auf hohe Gewinne.

Die Studie der HSLU weiss noch mehr über Anlageverhalten der Schweizer Bevölkerung, hier geht's in die zusätzlichen Tiefen der Auswertung.