Let's do it together: Die eID von UBS, Credit Suisse und Swisscom

eID von UBS, Credit Suisse und Swisscom
Bild: MF3d | Getty Images

UBS plädiert für Einheit bei der Digital Identity. Weil die Umwege von Paymit und Twint nicht unbedingt wiederholt werden müssen.

Estland ist die digitale Hochburg in Europa. Die Regierung arbeitet vollkommen papierlos mit e-Cabinet, Gerichte und Rechtssprechung funktionieren weitgehend digitalisiert und der estnische Staat bietet seinen Bürgern um die 2'400 e-Dienste in den verschiedensten Bereichen. Das bringt Komfort für alle Beteiligten. Hintergrundbericht zu Estland: Digitalisierung als Geschäftsmodell

Im Zentrum steht die Digital Identity

Die digitale Identität ist die Basis, um sämtliche e-Leistungen nutzen zu können. Eine ID-Karte als digitaler Identitätsnachweis oder die persönliche Digital Identity, genutzt über das Smartphone. Mit dieser verifizierten Identität öffnen sich alle Türen zu amtlichen und zu privaten Serviceleistungen. Ohne x Passworte, ohne mühsames Login und ohne den Zwang, sich für jeden zusätzlich gewünschte Service immer wieder neu registrieren zu müssen. Deshalb gehört die elektronische Identität zum sinnvollsten, nützlichsten, zeitsparendsten und intelligentesten "Requisit", das jeder Bürger eines Landes braucht. Hat er's, wird das Leben spürbar leichter.

Die Digital Identity in der Schweiz

Bisher gehörte die Schweiz im Bereich der digitalen Identität nicht zu den Pioniernationen, wir hinken seit längerem hinterher. Wohl gab's und gibt's Versuche und Lösungen, wirklich landen im Markt konnte jedoch keines der bisher bekannten Systeme. Das soll sich jetzt ändern.

Der Bundesrat hat den rechtlichen Rahmen geschaffen und am 22. Februar 2017 den Entwurf zum Bundesgesetz über anerkannte elektronische Identifizierungseinheiten (E-ID-Gesetz) in die Vernehmlassung geschickt. Das Gesetzt sieht explizit eine Aufgabenteilung zwischen Staat und Privatwirtschaft vor. Details dazu in unserem Artikel: Der Bundesrat macht Nägel mit Köpfen

Wer spielt mit?

SuisseID ist sei 2010 am Werk, ohne in dieser Zeit in Bezug auf Bekanntheit oder Marktdurchdringung auf einen grünen Zweig gekommen zu sein. Seit einiger Zeit sind zwei Gruppierungen daran, der elektronischen Identität Konzept und Richtung zu geben:

  • UBS, Credit Suisse und Swisscom
  • Post/SwissSign und SBB

Beide Gruppen verfügen über Know-how, Ressourcen und Möglichkeiten, das wichtige Projekt an den Start und auch über die Ziellinie zu bringen.

Wer gewinnt?

Zwei Gruppierungen waren bereits bei Twint und Paymit eine zuviel, was nach längeren und kostspieligen Umwegen über die Fusion der beiden Produkte korrigiert worden ist. Wünschbar ist, dass bei der digitalen Identität die Umwege heute schon am Verhandlungstisch gestrichen werden, damit sich fünf Partner zu einem starken Produkt zusammenschliessen.

Dieses Mal können alle gewinnen, allen voran die Schweizer Bevölkerung. Die braucht nämlich nicht zwei gute Produkte mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen, die braucht nur ein einziges: das Beste!

Die digitale Identität, die berechtigten Nutzern alle Türen öffnet, ohne Einschränkungen. Das beste Produkt, das Menschen überall einkaufen, zahlen, abstimmen, kommunizieren, Geschäfte gründen, digitale Rezepte anfordern, Steuersachen erledigen und alles andere managen lässt, was das Leben wunderbar einfach machen kann.

Gelingt das, haben alle gewonnen: Anbieter, Nutzer und Staat.

Eine perfekte Lösung für die Schweiz

Diesmal scheinen die Chancen gut zu stehen, dass man sich einigt, auf Umwege verzichtet und sich von Anfang an gemeinsam für die eine perfekte Lösung stark macht. An der Finance 2.0 letzte Woche zeigten sich die Vertreter der beiden Gruppierungen in diesem Punkt erstaunlich einig. Andreas Kubli (UBS) und Urs Fischer (Swiss Sign) zum Thema auf der Bühne der Finance 2.0:

Eine einheitliche Schweizer Lösung für die Schweiz, ein zweites Paymit/Twint soll vermieden werden, um Ressourcen zu sparen und Kräfte zu bündeln.

Das von Andreas Kubli präsentierte Video stützt diese Haltung und trägt die erfreuliche Absicht bereits als Programm im Titel: "Let's do it together!"

Video UBS, Credit Suisse, Swisscom: "Digitale ID für die Schweiz: Let's do it together!"

Digital ID: Der Bundesrat macht Nägel mit Köpfen

Hintergrund: Estland und die Digital Society

Stichworte zum Thema im Lexikon: Digital Identity | E-ID | E-ID-Gesetz