Wenn Donald Trumps Maga-Pläne, seine Strategien, sofern er welche hat, und seine Launen eskalieren, erbebt die Welt. Oder sie erstarrt, je nachdem. Das trifft insbesondere auf Europa zu.
Europa ist auf nahezu alles schlecht bis gar nicht vorbereitet und verfügt nur über ein sehr kleines Arsenal an Brain, Strategien, Instrumenten und Argumenten, welche die Trumps, Putins und Xi Jinpings dieser Erde beeindrucken könnten.
Solange das so bleibt, werden weiterhin Länder, Staatschefs, Parlamente, Wirtschaft und Börsen in Europa beben, wenn einer der Grossen die Droh-, Zoll- oder Wirtschafts-Keule schwingt, um rücksichtslos eigene Ziele durchzusetzen.
Europa lebt mit unzähligen Abhängigkeiten
Die Politik hüben und drüben ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um sich auch noch darum zu kümmern, mit welchen Betriebssystemen unsere Smartphones laufen.
Panik und Hektik in Parlamenten – ebenfalls hüben und drüben – würde allerdings dann aufkommen, wenn alle unsere Handys nicht mehr laufen. Das wäre dann der Fall, wenn Android und Apple auf Anordnung ihres Präsidenten Europa den Stecker ziehen würden. Smartphones sind privat und geschäftlich zur unverzichtbaren Kommunikations-Lebensader geworden, ergo haben sie das Zeug, um als Druckmittel eingesetzt zu werden.
Alle, die es nicht haben kommen sehen, würden in Bundeshäusern und Parlamenten europäischer Länder wie aufgeschreckte Hühner durch die Hallen rennen und sinnen, mit welchen Gefälligkeiten und Kniefällen der drohgebärdende Präsident zu besänftigen wäre, auf dass Europa weiterhin am Tropf von Android und Apple kommunizieren dürfte.
Dieses reaktive Verhalten ist nicht nur peinlich und unwürdig, es ist auch kurzsichtig und dumm. In Zeiten von Regenten wie Trump, Putin und anderen müssen denkbegabte Menschen als Eventualität grundsätzlich alles Denkbare kommen sehen. Technologie, Rohstoffe und andere Ressourcen werden rücksichtslos als strategisches und politisches Druckmittel eingesetzt, um eigene Pläne durchs Ziel zu bringen. Wer nicht pariert, wird auf Entzug gesetzt. Oder mit anderen Hürden bestraft.
Dieses Prozedere ist in Varianten jetzt bereits wiederholt durchgespielt worden. Europa verharrt jedoch weiterhin in der Position des Bittstellers, der um Gnade fleht und fast alles tut, um die Herrscher und Despoten gnädig zu stimmen.
Es wäre langsam Zeit, sich aus dem Würgegriff des Diktats zu befreien, Unabhängigkeit zu schaffen und an eigener Stärke und Selbstbewusstsein zuzulegen. Das geht selbstverständlich nicht von heute auf morgen, aber ein Europa, das sich sichtbar auf den Weg macht, würde erste positive Signale in alle Richtungen senden.
Auch kleine Schritte können etwas bewirken
Das Beispiel mit den Smartphones zeigt nur eine Abhängikeit unter vielen. Ohne die USA oder auch China steht Europa mit Technologie, Hardware und Software für den Alltag auf ziemlich verlorenem Posten.
Solange Politik und Parlamente streckenweise hilflos und orientierungslos rumrudern, ohne ernsthaft konkrete Strategien zu verfolgen, können Unternehmen und Privatpersonen Beiträge leisten, um die klaffende Lücke zu füllen.
Zum Beispiel: die Initiative Switch2Change
Über die Website Switch2Change können Privatpersonen und Unternehmen ihre Ausgaben für US-Produkte und -Dienste bilanzieren und – wenn gewünscht – auf europäische oder schweizerische Alternativen umleiten.
Switch2Change ist kein politisches Projekt, keine Ideologie und kein Boykott, vielmehr ein bewusster Weg, bestehende Abhängigkeien zu minimieren und dadurch die Wirtschaft in Europa und in der Schweiz zu stärken. Es geht um wirtschaftliche Souveränität, starke KMU und mehr Wertschöpfung im eigenen Wirtschaftsraum.
Über die Plattform Switch2Change kann das eigene Inventar an Hardware, Software, Cloud, Streaming, Kommunikation, E-Commerce und mehr online erfasst werden. Das macht die US-Ausgaben sichtbar.
Pro Service kann die grundsätzliche Wechselbereitschaft markiert werden. Ist diese vorhanden, macht die Plattform Vorschläge, wo analoge Dienste von europäischen Anbietern zu welchen Konditionen erhältlich sind. Wechseln wird einfach und jeder Wechsel stärkt die Unabhängkeit von Europa, indem er die Abhängigkeit von den USA minimiert.
Diese Initiative steht erst am Anfang, hat jedoch in kurzer Zeit bereits 50 Millionen Euro der USA-Umsätze zu europäischen Anbietern geswitched.
Der Service ist kostenlos, zeigt die eigenen Kapitalflüsse in Richtung USA und bietet, wenn gewünscht, den Switch zu europäischen Alternativen. Informationen und alle Details gibt's hier.