Zahlen & Fakten

"In Europa muss die digitale Bank noch zum Leben erweckt werden"

Grafik mit Puls der europäischen Banken
Quelle Grafik: Zeb

Digital Pulse Check 3.0: eine Standortbestimmung der Digitalen Transformation der europäischen Bankenbranche.

Die Managementberatung Zeb untersucht bereits zum dritten Mal den Stand der Digitalisierung der europäischen Bankenbranche. Im Gegensatz zu den früheren Studien sind neben den Entscheidern auf der Bankenseite dieses Jahr auch Kunden mit im Boot.

Mehr als 1'000 Endkunden von Banken sind parallel zur Bankenerhebung in einer Onlineumfrage zu ihrer Einschätzung der digitalen Leistungsfähigkeit ihrer Bank und auch zu ihren Präferenzen und Prioriäten befragt worden.

Damit liegt zum ersten Mal eine umfassende Sicht aus beiden Perspektiven vor.

Was wollen Kunden? Was bieten Banken?

Die Autoren der Studie orten bei den europäischen Banken im Moment noch einen schwachen digitalen Puls. Es mangelt nicht an Diagnosen und Rezepten, die konkrete Umsetzung hinkt den Plänen jedoch hinterher.

79 Prozent der Banken haben heute eine digitale Agenda, jedoch nur 33 Prozent haben ihre Strategie auch mit Massnahmen konkretisiert.

Das Bild der sitzengelassenen Kunden im Wartezimmer wird von den Studienautoren mit folgenden Zahlen untermauert:

50 Prozent der Kunden haben in den letzten zwölf Monaten keinen grossen Fortschritt der Digitalisierung erkannt (bezogen auf die angebotenen Leistungen ihrer Hauptbank).

72 Prozent der Kunden finden ein umfängliches digitales Leistungsangebot (sehr) wichtig.

Das Gefälle zwischen Erwartungen und Angebot

Die Grafik zeigt, was Kunden von ihrer Bank erwarten und was sie aktuell tatsächlich angeboten bekommen.

Überholen FinTechs die Banken?

Die Studie hält fest, dass der Transformatiionsdruck durch FinTechs steigt, zumal bereits jeder zweite Europäer "Digital Payments"-Leistungen nutzt, die von FinTechs angeboten werden. Dennoch winkt Dr. Christina Wirth, Manager, Research Expert Digital Financial Services bei Zeb, ab und sieht in FinTechs keine Gefahr:

FinTechs setzen die Trends, stellen aber keine Gefahr für Banken dar. Sie sind für die Branche allerdings extrem wichtig, weil sie die Digitalisierung voranbringen und mit guten Ideen einen gesunden Druck aufbauen.

Überholen Big Techs die Banken?

Hier sehen die Studienautoren die weitaus grösseren Gefahren und halten fest: Der viel grössere Angriff auf die traditionellen Banken kommt von den Big Techs. So erschliessen Google, Amazon, Facebook und Apple mit ihren Financial Services zunehmend den europäischen Zahlungsmarkt – mit einer Marketingmacht, von der die meisten FinTechs (und auch Banken) nur träumen können.

Für europäische Banken gilt also einmal mehr, sich für diese Herausforderungen zu wappnen, aktiv an einer eigenen Positionierung zu arbeiten und nicht nur auf Druck von aussen zu reagieren.

Hier ortet Dr. André Ehlerding, Senior Partner, Head of Practice Group Restructuring & Operational Excellence bei Zeb, aktuell noch erhebliche Defizite, die sich negativ auswirken können:

Die meisten Banken gehen bei der Digitalisierung evolutionär vor und drehen lediglich an ein paar Stellschrauben. Nur die wenigsten erfinden sich über ihre digitale Transformation neu.

Digital Pulse Check 3.0

Die Studie geht tiefer und ins Detail, zeigt Defizite bei der digitalen Unternehmenskultur, Nachholbedarf bei Prozessen und IT, beleuchtet Banken-Ökosysteme und liefert Lösungsansätze. Die Ergebnisse der Befragung und die Empfehlungen der Studienautoren liegen als PDF vor und können kostenlos direkt bei Zeb angefordert werden, über den Link gleich unten.