FinTech Made in Switzerland

Bild: Manuel Stagars | FinTech Made in Switzerland

Ein aussergewöhnliches Dokumentarfilm-Projekt von Manuel Stagars.

FinTech Made in Switzerland ist ein aktueller Spiegel der FinTech-Szene in der Schweiz, eine filmische Dok, von Manuel Stagars. Die Premiere findet online statt, am 16. November 2016, um 16:00 Uhr. Hintergründe zum Projekt, zur Banken- und zur FinTech-Szene in der Schweiz gibt's schon heute.

FinTech Made in Switzerland

Der Film beleuchtet den Stand der technologischen Entwicklung in der Schweiz im Allgemeinen und in der Finanzbranche im Besonderen. Über mehr als vierzig Einzelinterviews wird der aktuelle Puls der Branche gemessen. Es entsteht ein Gefühl dafür, wer welche Rolle spielt – und auch, wie sich die Rollen in Zukunft neu verteilen könnten.

FinTech hat, so jung der Begriff auch ist, längst die Zuordnung als disruptive Strömung aus einer einzigen Richtung verloren. FinTech kann heute sehr breit verstanden werden – als Überbegriff für Entwicklung und Technologie in der gesamten Finanzindustrie, der Exponenten aus verschiedenen Lagern verbindet.

Das disruptive Potenzial ist geblieben, weil FinTech zum globalen Milliardengeschäft geworden ist. Die Gefahr für die Schweiz und für den Finanzplatz liegt nicht in FinTechs selbst, im Gegenteil, vielmehr in der Frage, wo die Musik in den nächsten Jahren spielen wird. Attraktive Startup-Standorte wie London, Berlin, New York und andere könnten dem traditionellen Bankenland Schweiz den Rang ablaufen. Das wäre fatal, weil wir die Kreativität und die Innovationskraft im "eigenen Hause" brauchen, um erfolgreich zu bleiben.

Eine Momentaufnahme des FinTech-Standorts Schweiz

Der Finanzplatz Schweiz profitiert nur dann vom Pool der Innovationen, Entwicklungen und Technologien, wenn alle Beteiligten innerhalb von guten Rahmenbedingungen zusammenspannen und kooperieren. Diese Message unterstreicht der Film bereits in der Zusammensetzung der Interviewpartner: Exponenten aus Politik, Wirtschaft, Finanzindustrie und Gründerszene. Die Meinung von Investoren, Business Angels und Bankern wird ergänzt und gespiegelt durch die Haltung und Erfahrungen von Produkt- und Technologie-Entwicklern aus der Banken- und der Startup-Szene.

Das ist eine der herausragenden Komponenten der filmischen Dokumentation und Momentaufnahme: FinTech Made in Switzerland trennt nicht in verschiedene Lager, sondern zeigt vielmehr das Verbindende der unterschiedlichen Disziplinen. Rollen und Protagonisten, die nur im Verbund den Erfolg der Finanzindustrie in der Schweiz sichern können. Um den Finanzplatz Schweiz in Kooperation mit FinTechs und Banken erfolgreich ins digitale Zeitalter zu bringen.

Wie es kam

Anfangs 2016 veröffentlicht Manuel Stagars mit Ionnais Akkizidis das Buch "Marketplace Lending, Financial Analysis, and the Future of Credit: Integration, Profitability, and Risk Management". Die zweijährige Manuskriptphase war begleitet von Gesprächen mit FinTech-Unternehmern, Investoren, Bankern, Marktbeobachtern sowie Entscheidern bei Zentralbanken und im Finanzsektor in Amerika, England und Singapur. Der Film FinTech Made in Switzerland ist eine Weiterführung dieser Gespräche, allerdings fokussiert auf die Schweiz.

Der Film stellt Fragen

Was ist bisher erreicht worden? Wie geht es weiter? Wie soll sich die Schweiz positionieren? Was ist vorhanden und was fehlt? Was ist notwendig, damit der Finanzplatz Schweiz auch in den nächsten Jahren gut aufgestellt bleibt und mit Innovationen überzeugen kann? Wer profitiert und wer verliert?

Der Dokumentarfilm porträtiert den aktuellen Stand von Technologie, Rahmenbedingungen, Initiativen und Entwicklung in voller Breite. Über die Meinung und Haltung von mehr als vierzig Exponenten aus sämtlichen Sparten. In der Research-Phase des Films sind 41 Interviews durchgeführt worden, zum Beispiel mit:

  • Carmen Walker Späh, Regierungsrätin und Volkswirtschaftsdirektorin, Kanton Zürich
  • Michael Borter, Co-Founder, Cashare
  • Andreas Kubli, Leiter Multichannel Management & Digitization, UBS
  • Jürg Müller, Wirtschaftsredaktor, NZZ
  • Niklas Nikolajsen, CEO & Co-Founder, Bitcoin Suisse
  • Thomas Jakob, Senior Innovation Manager, PostFinance
  • Adriano B. Lucatelli, Co-Founder, Descartes Finance
  • Jeremias Meier, CEO & Co-Founder, Bexio
  • Marco Borer, WM Innovation & Digital Transformation Strategist, UBS
  • Christina Kehl, Co-Founder & Managing Director, Swiss Finance Startups
  • Andreas Dietrich, Hochschule Luzern/Institut für Finanzdienstleistungen, Zug
  • Daniel Heinzmann, Swiss Fintech Innovations, Zürcher Kantonalbank
  • Felix Niederer, Co-Founder, True Wealth
  • Falk Kohlmann, Head of Banking Trends & Innovation, Swisscom
  • Harry Büsser, Wirtschaftsredaktor, Bilanz
  • Ralph Mogicato, Senior Advisor, Entrepreneur, Board Member Swiss Finance Startups, Swiss ICT Investor Club

Das nur als Auszug, der die vorsätzlich gute Durchmischung der Interviewpartner zeigt. Die volle Liste liest sich als Who's Who in der Banken-, Startup-, Investoren-, Technologie- und damit in der FinTech-Szene. Die Einzelinterviews in voller Länge bleiben online abrufbar. Der Film selbst bringt nicht sämtliche Interviews in Serie, sondern verdichtet Haltung und Meinung verschiedener Exponenten zu einer übergeordneten Gesamtaussage – zum Spiegel der Befindlichkeit des FinTech-Bereichs im Jahr 2016. Genau diese breit abgestützte Momentaufnahme macht FinTech Made in Switzerland als Zeitdokument bemerkenswert und interessant.

Die Dok gibt Antworten

Der Film beschränkt sich nicht darauf, eine Leistungsschau zu präsentieren. Leistungen und Erreichtes haben Gewicht, genau so wie Defizite. Es fehlt an Abstimmung und Koordination. Es mangelt an Geld, Investoren und (Frei-) Räumen. Defizite bestehen bei verbindlichen, rechtlichen Grundlagen und damit bei der Rechtssicherheit. Und vor allem: Lücken klaffen beim koordinierten und konzentrierten Miteinander. Und teilweise an der Einsicht, dass FinTech sich längst empanzipiert hat und das Bild der "jungen Wilden" mehr als Reminiszenz an die Anfangszeiten der Bewegung betrachtet werden kann. FinTech ist mit zum zentralen Erfolgsfaktor der Finanzbranche geworden, der alle Beteiligten aus verschiedenen Sparten im selben Boot sitzen lässt.

Der Finanzplatz Schweiz wird in zehn Jahren dramatisch anders aussehen. Wer nicht warten mag: bereits in fünf Jahren wird vieles anders sein. Weil sich die digitale Welt ungleich schneller dreht, als die analoge. Deshalb läuft die Schweiz Gefahr, zu langsam zu agieren und von anderen links und rechts überholt zu werden.

Directors Statement und erkannte Defizite

Manuel Stagars fasst die Zeiträume noch kürzer, der Autor im Directors Statement:

«Im Jahr 1996 gründete ich meine erste Firma in der Schweiz und erlebte hautnah die Euphorie und die Katerstimmung des ersten Internetbooms und -crahs. FinTech Made in Switzerland soll ein Zeitdokument sein, das die Energie und Aufbruchstimmung des FinTech-Booms im Jahre 2016 festhält. Mein grösstes Anliegen ist es, die Menschen zu portraitieren, die mit viel Herzblut den Finanzplatz weiterbringen möchten.

Innovationen kämpfen immer auch mit Bewährtem und fordern die Veränderung bestehender Strukturen. Auf dem Schweizer Finanzplatz ist dieses Spannungsfeld ausgeprägter als in anderen Ländern. Es wird faszinierend sein, in zwei bis drei Jahren auf den Film als Momentaufnahmen zurückzublicken.»

Christina Kehl, Co-Founder & Managing Director Swiss Finance Startups, eine der Interviewpartnerinnen, wird sehr klar in ihren Ausführungen, benennt die aktuellen Vorteile der Schweiz und legt den Finger auf den Punkt der lösbaren Defizite – im Zitat als Zusammenfassung:

«Es kann passieren, dass man in der Schweiz gründet und jene Startups, die Erfolg haben, gehen nach drei Jahren nach London. Das kann's doch nicht sein. Es braucht in der Schweiz ein anderes Bewusstsein, gute Rahmenbedingungen, Standortförderung, Rechtssicherheit, eine FinTech Value Chain – das braucht Geld, aber es braucht eigentlich relativ wenig Geld. Geld, das vorhanden ist, aber nicht fliesst. Warum steckt man das nicht in junge Leute und Startups? Ein Staatsfond könnte perfekt investieren, das Geld bleibt in der Schweiz, Arbeitsplätze ebenfalls und durch eine "Veredlungsfabrik" wird das Risiko minimiert. Warum macht man das nicht? Es ist ein absoluter No Brainer, dass dieses Konzept mehr Erfolg verspricht und Wettbewerbsvorteile für die Schweiz sichert.»

Wer ist Manuel Stagars?

Filmemacher, Autor, Musiker, Ökonom und Unternehmer mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in Startup-Gründung und Beratung in der Schweiz, in Amerika, Japan und Singapur. Studium an der London School of Economics and Political Science (LSE). Stagars ist zertifizierter Chartered Financial Analyst (CFA), Chartered Alternative Investment Analyst (CAIA) und Energy Risk Professional (ERP). Publikation mehrerer Bücher und wissenschaftlicher Arbeiten über Startups, Crowdlending, Impact Investing, Datenqualität und Open Data.

Im selbst finanzierten und unabhängig produzierten Projekt FinTech Made in Switzerland kombiniert Manuel Stagars seine Erfahrung in Filmproduktion, Finanzwirtschaft und Unternehmertum. Mit einem beeindruckenden Ergebnis – Premiere am 16. November 2016.

Der Trailer: Erster Blick in die Film-Dok mit Statements der Exponenten

Das Projekt, der Film, die Premiere: "FinTech Made in Switzerland"

Das Buch: "Marketplace Lending, Financial Analysis, and the Future of Credit"

Stichworte zum Thema: FinTech | Digitale Transformation

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