Kreditkarten: Gute Noten für Banken, Bestnoten für Neo-Banken

Kreditkarten in verschiedenen Farben

Welche Kreditkarten in der Bewertung von Nutzerinnen und Nutzern gut abschneiden – und in welchen Bereichen Nachholbedarf besteht.

Der Vergleichsdienst Moneyland ermittelt jedes Jahr die Zufriedenheit von Nutzerinnen und Nutzern mit den Schweizer Kreditkarten. Die Resultate der Studie basieren auf einer repräsentativen Umfrage zu verschiedenen Nutzungs- und Service-Aspekten:

  • Hilfsbereitschaft bei Problemen/Verlust
  • Freundlichkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • Preis-Leistungsverhältnis
  • Verständlichkeit der Unterlagen
  • Smartphone-App
  • Bonusprogramm und Zusatzleistungen
  • Zufriedenheit insgesamt

Jeder Aspekt konnte von den Befragten auf eine Skala von 1 (überhaupt nicht zufrieden) bis 10 (sehr zufrieden) bewertet werden. Die ausgewiesenen Punkte führen zu folgender Bewertungsskala:

  • ab 6.5 Punkten: Gut
  • ab 8 Punkten: Sehr gut
  • ab 9 Punkten: Ausgezeichnet

Den Olymp von 9 Punkten und mehr hat keine er untersuchten Karten erreicht, die Resultate können sich dennoch sehen lassen.

Wie zufrieden sind Schweizerinnen und Schweizer mit ihren Kreditkarten?

Nutzerinnen und Nutzer stellen den Schweizer Kreditkarten insgesamt ein gutes Zeugnis aus. Im Durchschnitt erreichen die Karten 8.1 von 10 möglichen Punkten, also ein "Sehr gut". 

Diese hohe Zufriedenheit führen die Studienautoren als Vermutung auch darauf zurück, dass es relativ selten zu Problemen mit der Kreditkarte kommt. Benjamin Manz von Moneyland glaubt zudem, dass auch vorhandene Wissenslücken die guten Bewertungen unterstützen:

Viele Karteninhaber sind sich der versteckten Kosten nicht bewusst

Zu diesen versteckten Kosten gehören insbesondere die oft teuren Wechselkurse bei Einkäufen in Fremdwährungen. Sollte Manz richtig liegen, tut das den guten Bewertungen allerdings keinen Abbruch. Nutzerinnen und Nutzer bewerten das, was sie selbst sehen und erfahren. Nicht "gefühlte" oder nicht bewusst wahrgenommene Kosten spielen bei der Bewertung keine Rolle.

An der Spitze steht dieses Jahr die Cumulus-Kreditkarte der Migros Bank mit 8.3 Punkten bei der allgemeinen Zufriedenheit. Insgesamt erhalten mit 8 Punkten oder mehr zehn Karten die Note "Sehr gut".

Weitere 8 Karten liegen mit einem "Gut" im Spektrum zwischen 7.6 und 7.9 Punkten. Das Ranking der verschiedenen Kreditkarten zeigt die folgende Tabelle.

Am wenigsten zufrieden sind Nutzerinnen und Nutzer mit den Zusatzleistungen

Etwas tiefer geschürft zeigt sich, dass die einzelnen Zufriedenheitsaspekte unterschiedlich bewertet werden. Die Freundlichkeit und die Smartphone-Apps werden mit 8 von 10 Punkten (Sehr gut) bewertet, gefolgt von der Hilfsbereitschaft bei Problemen oder Kartenverlust und der Verständlichkeit der Unterlagen mit 7.9 von 10 Punkten (Gut) sowie dem Preis-Leistungsverhältnis mit 7.8 Punkten.

Am schlechtesten schneidet die Zufriedenheit mit Bonusprogrammen und Zusatzleistungen mit 7.4 Punkten ab. Dieses Resultat zeigt, dass Kundinnen und Kunden heute von einer Karte mehr erwarten, nur bezahlen zu können erfüllt die Erwartungen offenbar nicht.

Beim Punkt "Hilfsbereitschaft bei Problemen" fallen zahlreiche mit insgesamt "Sehr gut" bewertete Karten auf ein "Gut" zurück. Hier besteht offenbar Nachholbedarf. Details zu den Bewertungen der einzelnen Aspekte für sämtliche Kreditkarten gibt's hier

Die Karten von Neo-Banken haben die Nase vorn

Neben den klassischen Kredit- und Prepaidkarten der Banken hat Moneyland auch die Zufriedenheit mit den Bezahlkarten der bekanntesten Schweizer Neo-Banken untersucht. In der Regel handelt es sich bei den Neos allerdings um Debitkarten, nicht um Kreditkarten. 

Das Ergebnis: Die Zufriedenheit mit den Karten der Neobanken ist noch höher als mit den klassischen Kreditkarten. An der Spitze steht die Karte von Yuh, gefolgt von Neon und Zak.

Auch bei den Neo-Banken gibt's Unterschiede bei der Bewertung der einzelnen Aspekte. Wird der Spitzenplatz von Yuh auch bei den Punkten "Preis-Leistung" und "Smartphone-App" klar bestätigt, liegt die drittplazierte App von Zak bei einigen Aspekten sehr deutlich an der Spitze.

Bei den Punkten "Hilfsbereitschaft bei Problemen", "Freundlichkeit" und "Kundeninformation" überzeugt die Neo-Bank Zak offenbar mehr als Yuh und Neon und setzt sich vor ihre Konkurrenten. Details zu den Bewertungen der sechs Einzelaspekte für die Karten der Neo-Banken gibt's hier

Mit der Note "Sehr gut" sind die Neo-Banken in derselben Liga wie die bestplatzierten klassischen Banken unterwegs. Bei den erreichten Gesamtpunktzahlen schneiden sie jedoch besser ab und spielen sich an die Spitze der untersuchten Karten.