Die Finanz-Plattform Finom ist der Meinung, das viel Eigenleistung und teure Steuerberater für Gründerinnen und Selbstständige zu den Überflüssigkeiten gehören sollten.
Immer mehr Gründer und Selbstständige sind unzufrieden mit klassischen Steuerberatungsleistungen, stellt das Unternehmen fest. Hohe Kosten, fehlende Transparenz und nicht-digitale Prozesse gehören zu den häufigsten Kritikpunkten.
Folgerichtig addiert das niederländische FinTech zum bestehenden Angebot von digitalen Geschäftskonten und Finanz-Tools eine KI-Buchhaltung. Mit dem AI Accountant startet Finom eine vollautomatisierte Buchhaltungslösung, die genau diese Pain Points adressiert. Sie deckt den gesamten Prozess ab, von der automatischen Beleg- und Transaktions-Kategorisierung bis zur digitalen Steuererklärung mit Fristen-Alerts in Echtzeit.
Nach einer erfolgreichen Beta-Phase mit über 1'000 Nutzerinnen und Nutzern ist die Lösung nun für alle Kundinnen und Kunden Deutschland verfügbar.
Was kann der AI Accountant?
Der AI Accountant automatisiert im Vergleich zu bisheriger Software die Buchhaltung und periphere Prozesse durch KI deutlich weitgehender. Die Lösung verschlankt und automatisiert zentrale Prozesse: von der proaktiven Kategorisierung und Abstimmung von Transaktionen über die Erkennung von Belegen und Rechnungen bis zur Erfassung mit den richtigen Buchungssätzen.
Vor allem hilfreich ist jedoch die Vorbereitung sowie die Übermittlung der Steuererklärungen an die Finanzverwaltung bis hin zum automatisierten Steuermanagement samt Fristen-Tracking in Echtzeit und Compliance-Hinweisen.
Herzstück des AI Accountant ist ein verteiltes Multi-Agenten-System (MAS). Mehrere spezialisierte, autonome KI-Agenten arbeiten in einer gemeinsamen Umgebung zusammen und übernehmen Aufgaben, die für einzelne Modelle zu komplex wären. Dieser Ansatz setzt sich branchenübergreifend durch und erhöht Koordination und Problemlösefähigkeit deutlich.
Mit dem AI-nativen Angebot adressiert Finom einen auf rund 225 Milliarden Euro geschätzten Markt für Finanzdienstleistungen an kleine Unternehmen und löst die komplexen Anforderungen rund um Buchhaltung und Steuern speziell für deutsche Gründer und Unternehmerinnen. Der Start erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Finom europaweit die Marke von 200'000 Kunden überschritten hat.
Das neue Produkt spiegelt die Erwartungen des Marktes
Der Launch basiert auf der Nutzerforschung aus der Beta-Phase seit März 2025. Die Auswertung von mehr als 1'000 KMU sowie Freelancern zeigte erhebliche Lücken im bestehenden Angebot und eine hohe Nachfrage nach integrierten, vollständig automatisierten Accounting-Lösungen.
Auf Basis dieses Feedbacks hat Finom den Funktionsumfang für den breiten Rollout deutlich erweitert, unter anderem mit separaten Steuererklärungs-Workflows für unterschiedliche Einkommensquellen.
Zentrale Erkenntnisse der Beta-Testphase
- 85 Prozent der Solo-Selbstständigen in Deutschland managen mehrere Tätigkeiten oder Rechtseinheiten, meist mit fragmentierten Verfahren für Steuererklärungen.
- 56 Prozent erledigen ihre Steuererklärungen ohne Steuerberater.
- 74 Prozent kritisieren hohe Kosten, mangelnde Transparenz, Unzuverlässigkeit und nicht-digitale Prozesse bei Steuerberatern.
- 80 Prozent der Freelancer und Kleinstunternehmen geben jährlich 200 bis über 3'000 Euro für die Erstellung und Abgabe der Steuererklärung aus.
- Am häufigsten gewünscht: Automatisierung bei Rechnungs-/Belegkategorisierung und Abstimmung sowie proaktive Erinnerungen an Fristen und fehlende Unterlagen.
So löst der AI Accountant die Pain Points
- End-to-End-Automatisierung: automatische Kategorisierung von Rechnungen und Belegen, Abgleich mit Transaktionen, Steuervorbereitung und digitale Übermittlung an die Finanzämter – rechtzeitige Alerts zu Fristen und fehlenden Dokumenten.
- Transparenz durch Erklär-KI: verständliche Erläuterungen zu steuerlichen Anforderungen und buchhalterischen Zusammenhängen.
- Alles in einem System: das soll Insellösungen überflüssig machen – ein Tool für alle Geschäftsanforderungen.
- Breites Ökosystem: Integrationen zu den gängigsten Buchhaltungsprogrammen in Deutschland, mit einer Abdeckung von etwa 85 Prozent.
«Unsere Produktentwicklung orientiert sich konsequent an den realen Herausforderungen unserer Kunden», sagt Ivo Dimitrov, Chief Venture Officer und Mitgründer von Finom. «In der Beta-Phase haben wir wertvolle Insights gesammelt, verschiedene Ansätze validiert und ein Produkt ausgeliefert, das im Alltag wirklich hilft. Wir lösen echte Probleme, keine vermeintlichen.»
Zum Start deckt AI Accounting die Anforderungen von Freiberuflern und Solo-Selbstständigen vollständig ab. In den kommenden Monaten soll der Funktionsumfang für komplexere Unternehmensstrukturen (unter anderem GmbH und UG) ausgebaut werden – inklusive spezifischer Meldungen wie Lohnsteueranmeldung (Payroll) und zusammenfassende Meldung (innergemeinschaftliche Umsätze).
Nach dem erfolgreichen Deutschland-Launch plant Finom eine Ausweitung auf weitere europäische Märkte.