Neo-Banken

Das FinTech Neon treibt's bunt in Pink und Grün – und nimmt Anlauf zu weiterer Farbe

Smartphone mit Debitkarten von Neon
Bilder: Neon

Pink bleibt, grün kommt und eine weitere Finanzierung von 7 Millionen Franken soll die Farbpalette in Zukunft noch breiter machen.

Klimaschutz-Initiativen liegen aus naheliegenden Gründen im Trend, auch in der Finanzindustrie. Die Bank Cler ist mit Zak Green Impact im Boot, andere Banken und FinTechs machen in Karten aus Mais oder Holz – mit an der Spitze der guten Taten für das Klima steht das Pflanzen von Bäumen.

Das FinTech Neon hat im Dezember 2020 mit dem Konto Neon Green ein Pilotprojekt gestartet, das offenbar gut angekommen ist. Bisher sollen nach Angaben von Neon bei 1’500 Konten bereits mehr als 250’000 Bäume gepflanzt worden sein, davon 65’000 durch den Konsum der letzten 5 Monate.

Was Kundinnen und Kunden schätzen, so das FinTech: User können ohne Aufwand etwas für das Klima tun. So gesehen ist die von mehreren Neo- und anderen Banken gewählte Schiene eine intelligente Massnahme. Gewissermassen Komfort-Klimaschutz und Baldrian fürs Gewissen von Bankkunden – Klimaschutz findet statt, ohne selbst aktiv werden zu müssen.

Pink bleibt und Neon Green wird Teil der Konto-Angebote

Aufgrund von Erfahrungen und Resonanz hat Neon das grüne Konto Ende Mai als fixe Institution ins Programm seiner Kontomodelle aufgenommen. Das Pink-Konto bleibt im Programm, kostenlos und ohne Grundgebühren, Neon Green mit CO2-Kompensation gibt's neu für CHF 5 pro Monat.

Durch die zertifizierte CO2-Kompensation via Myclimate und dem Pflanzen von fünf Bäumen pro Monat und Nutzer soll das Konto bereits von Anfang an klimapositiv sein. Darüber hinaus soll die CO2-Konsumation der Kundinnen und Kunden fortlaufend ausgeglichen werden: Pro 100 Franken Kartenumsatz eines Neon Green-Nutzers soll jeweils ein zusätzlicher Baum gepflanzt werden. Der Wald soll dadurch zusätzlich wachsen, abhängig vom Konsum, der mit der Karte bezahlt wird.

Jörg Sandrock, Mitgründer und CEO von Neon, zum Thema:

Mit Neon Green bringen wir ein Konto auf den Markt, mit welchem Kundinnen und Kunden sozusagen “on the go” etwas Gutes für das Klima machen können

Die Entwicklung des Waldes und die Anzahl der gepflanzten Bäume ist in der App einsehbar – pro Nutzer und für die gesamte Neon-Green-Community. 

Weitere Farbe durch eine Finanzierung von 7 Millionen Franken

Neon ist stark gewachsen und aktuell nach eigenen Angaben bereits mit 70'000 Kunden unterwegs. Ein beachtliches Resultat, das Unternehmen ist erst seit gut zwei Jahren aktiv im Markt.

Das bisher schon gut finanzierte Startup kann auch weiterhin auf seine Investoren zählen, aktuell ist das FinTech mit weiteren 7 Millionen Franken finanziert worden. Das frische Kapital ist durchwegs von bestehenden Investoren aufgebracht worden: TX Group, Back Bone Ventures, QoQa Services, Helvetia Venture Fund, Innovationsstiftung der Schwyzer Kantonalbank sowie private Investoren.

Mit der Kapitalspritze soll das weitere Wachstum forciert werden, zudem will Neon mit Produkt-Innovationen überraschen – folglich dürften weitere Farben auf der Palette bald sichtbar werden.

Weitere 1,5 Millionen durch Crowdinvesting

Neu können sich auch Kundinnen und Kunden an "ihrer Bank" beteiligen, Neon lanciert ein Crowdinvesting, das dem FinTech zusätzliche 1,5 Millionen Franken durch direkte Investitionen von Nutzern in die Kassen spülen soll.

Für die zukünftigen Crowd-Investoren schafft Neon neue, tokenisierte stimmrechtslose Aktien (Partizipationsscheine), die in einem persönlichen Wallet bei der Sygnum Bank gehalten werden. Sygnum steht auch für die Tokenisierung der Aktien. 

Geplant sind 8'875 Aktien, die zu einem Ausgabepreis von CHF 169 bei den privaten Investoren platziert werden sollen. Die Zeichnungsfrist läuft vom 28. Juni bis 4. Juli 2021.


Die nächsten Ziele

Neben einem erfolgreichen Crowdinvesting im Juni möchte Neon 2021 auch die Marke von 100'000 Kunden knacken. Zudem stehen beim Produkt selbst nächste Features und Funktionen auf dem Entwicklungs-Programm, zum Beispiel Unterkonten, Gemeinschaftskonten und Push Notifications.

Übergeordnet bleibt das FinTech seinem Hauptziel treu, Neon möchte "das beste mobile Alltagskonto der Schweiz" sein oder eben werden.

Auf dem Weg zur formulierten Zielmarke, die allerdings von allen in- und ausländischen Neo- und Challenger-Banken angesteuert wird, hat Neon schon ein beachtliches Stück Weg zurückgelegt. Nur schon 70'000 an Bord geholte und betreute Kunden innerhalb von zwei Jahren, ohne aufgeblasenen Personalbestand (aktuell ein Team von 30 Köpfen), sind nicht ohne.