Kryptowährungen

China ist weiterhin auf den Abschuss von Bitcoin und anderen Kryptowährungen eingestellt

Die Flagge von China im Wind gegen blauen Himmel
Bild: thinksky | Getty Images

Zuerst die Mining-Unternehmen, dann die Banken und Krypto-Handelsplattformen – jetzt gehen die Anti-Krypto-Appelle direkt an die chinesische Bevölkerung.

Dass China das Terrain für die eigene Digitale Zentralbankwährung (CBDC) vorbereitet und deshalb sehr konsequent gegen Bitcoin und Kryptowährungen vorgeht, ist keine besonders steile These. Bisherige und auch aktuelle Massnahmen zeigen, in welche Richtung die Reise gehen soll.

Dringende Appelle an die chinesische Bevölkerung

Unsere Kollegen vom Cointelegraph sind auf ein interessantes "Medienbriefing" gestossen, in dem die chinesische Zentralbank (People's Bank of China) unterstreicht, dass China weiterhin mit "hohem Druck" gegen den Kryptohandel vorgehen wird.

In einer Medienkonferenz unterstreicht die stellvertretende Direktorin für Verbraucherschutz bei der chinesischen Zentralbank (PBoC), Yin Youping, die Warnung:

Wir erinnern die Menschen noch einmal daran, dass virtuelle Währungen wie Bitcoin keine gesetzlichen Zahlungsmittel sind und keinen tatsächlichen Wert haben

Youping bezeichnet virtuelle währungsbezogene Transaktionen als reine Spekulationen und appelliert an die Öffentlichkeit, die ihr "Risikobewusstsein stärken, sich bewusst fernhalten und ihre Taschen schützen" sollte. Warnungen wie diese sind in China weniger als freundliche Empfehlungen, sondern vielmehr als klare Handlungsvorgaben zu verstehen.

Die Verbraucherschützerin kündigte an, dass die chinesische Zentralbank die Situation des hohen Drucks gegen Bitcoin und andere Kryptowährungen aufrechterhalten und auch weiterhin gegen Transaktionen im Zusammenhang mit virtuellen Währungen vorgehen werde. In China ist steht nach den Aussagen von Yin Youping auch in Zukunft "konsequentes Durchgreifen gegen den Einsatz virtueller Währungen" auf dem Programm.

Das aufschlussreiche Medienbriefing vom 27. August 2021 gibt's in voller Länge hier zu lesen. Wer im Umgang mit der chinesischen Sprache etwas aus der Übung ist, der Google-Übersetzer weiss Rat.

Chinas Digitale Zentralbankwährung ohne Konkurrenz

China hat im Bereich der Digitalen Zentralbankwährungen (CBDC Central Bank Digital Currency) die Nase sehr weit vorne und den digitalen Yuan bereits seit Monaten in verschiedenen Testmärkten und Szenarien konkret im Einsatz.

Die grossen Fortschritte der letzten Monate dürften mit zur Entscheidung beigetragen haben, nicht-staatlichen Kryptowährungen nach und nach die Luft rauszulassen. China will dem digitalen Yuan zum Durchbruch verhelfen, sicher national, gerne auch über die Grenzen hinaus. Dass der Bitcoin und andere Kryptowährungen da nur stören, liegt auf der Hand. Obgleich eine CBDC und Bitcoin nicht direkt vergleichbar sind, China hat mit Sicherheit kein Interesse daran, der Bevölkerung die Qual der Wahl zu lassen – der digitale Yuan ist gesetzt und damit auch Gesetz.

Zudem ist Chinas digitale Währung auch ein Prestige-Projekt für das Land. Der gewaltige Vorsprung, mit dem China die USA und auch Europa längst abgehängt hat, soll der Welt wirkungsvoll an den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking vor Augen geführt werden. Dort soll der digitale Yuan als offizielles Zahlungsmittel eingesetzt werden. Konkurrenz in Schnee und Eis an der Olympiade lässt sich nicht verhindern, Konkurrenz für den digitalen Yuan hingegen schon. Genau das hat China aktuell in Arbeit.