Open Banking

Ist Open Banking der neue Wettbewerbsfaktor für Banken?

Mädchen in der Strassenbahn mit Smartphone
Bild: martin-dm | Getty Images

Bei Millennials schon, sagt Crealogix, nachdem das FinTech 1'000 Bankkunden zu ihren Gewohnheiten, Vorlieben und Wünschen befragt hat.

Das Marktforschungsinstitut Censuswide hat im Auftrag von Crealogix 1'001 Bankkunden im Alter zwischen 18 und 45 Jahren befragt. 

Wie digital sind die Schweizer Millenials und was erwarten sie von ihrer Bank?

Die Bandbreite der Antworten und damit Einsichten liegt zwischen "erwartet" bis "überraschend". Einige Resultate haben wir aus der Studie herausgepflückt, hier in der Übersicht.

So ticken Millennials

Kundenzufriedenheit
69,8 Prozent der Millennials sind vollkommen zufrieden mit ihrer Bank und bewerten die Customer Experience online und in der Filiale als sehr gut.

Mobile Banking
43,6 Prozent bevorzugen Mobile Banking oder schätzen es genauso wie Finanztransaktionen am Desktopcomputer.

Hybrides Banking
Online Banking ist für Millenials ohnehin ein Muss, interessant ist jedoch, dass Filialen für die jüngeren Zielgruppen wichtig bleiben. Nur gerade 20,7 Prozent der Befragten sehen eine Filiale nie von innen, der überwiegende Teil nutzt Fillialen und persönliche Beratung zwischen regelmässig bis selten, darauf verzichten möchten die Millennials nicht (Detailzahlen im Studienbericht).

Bankbeziehungen
1,79 Bankbeziehungen unterhalten die Millennials durchschnittlich. Mehr als die Hälfte der Befragten begnügt sich heute noch mit der Hausbank.

Open Banking
41,2 Prozent hätten Verwendung für eine umfassende Banking App, über die sich alle Finanzprozesse auslösen lassen.

Ausführungen der Studienautoren zur Anzahl der Bankbeziehungen und zu Open Banking: Über die Hälfte der Befragten hat lediglich eine Bank. Rund 42 Prozent nutzen Dienstleistungen von zwei bis drei Finanzinstituten. Wer vier und mehr Anbieter in Anspruch nimmt, gilt laut der Umfrage schon fast als Exot. So ist zu erklären, dass nur ein verhältnismässig geringer Anteil von 41,2 Prozent sich schon heute ohne Wenn und Aber für Open Banking begeistert. Die Bankkunden wurden nach einer App gefragt, die alle finanziellen Informationen und Dienstleistungen bündelt. Weniger als die Hälfte konnte sich zu einem klaren «Ja, das würde meinen Alltag erleichtern» durchringen. Es dürfte sich nur um eine Frage der Zeit handeln, dass sich der Trend zum Open Banking auch im Verhalten der Millennials widerspiegelt. Entscheidend wird dabei sein, wie sich FinTechs und Drittanbieter mit ihren neuen Lösungen im Markt positionieren.

Zukunftsthema Open Banking auf dem Weg zum Mainstream

Die Studienautoren gehen davon aus, dass die Kunden zunehmend Dienstleistungen von mehreren Banken beziehen werden. Zumal sich Finanzdienstleister unter dem Druck einer fortschreitenden Ertragsschmelze stärker differenzieren werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Kosten zu senken.

Erhöht sich die Zahl der Bankbeziehung und werden verschiedene Finanzdienstleistungen vom Kunden nach seinen Wünschen "zuammenkomponiert", werden mehrbankenfähige Integrations-Apps und Ökosysteme wichtig – und rücken möglicherweise sehr schnell ins Zentrum der Kundenwünsche.

Warum sind Millennials für die Finanzindustrie wichtig?

Die zwischen 1981 und 1999 geborenen Digital Natives setzen andere Schwerpunkte, verfolgen andere Ziele, organisieren ihr Leben über Smartphone und Internet, kommunizieren über Social Medias, Whats App und andere Kanäle. Deshalb reagieren die Millennials im Bereich Banking und Finance im Vergleich zur Vorgänger-Generation nicht auf dieselben Angebote, Tools, Approaches und Kommunikations-Kanäle.

Das stellt die Finanzindustrie vor die Herausforderung, in Angeboten, Kommunikation und Kanälen den richtigen Mix zu finden, um mit der Generation Y ins Gespräch zu kommen und im Gespräch zu bleiben.

Bankenumfrage runterladen

Die Auswertung der Umfrage geht tiefer und weiter – wie Millennials Bankservices nutzen und welche Punkte bei der Bankbeziehung für jüngere Kundengruppen im Vordergrund stehen, ist im Studienbericht zusammengefasst. Die Studie kann direkt bei Crealogix kostenlos runtergeladen werden, über den Link gleich unten.