Der Bitcoin-Bärenmarkt lässt Relai-Kunden unbeeindruckt

Relai-Gründer Adem Bilican & Julian Liniger
Relai-Gründer Adem Bilican & Julian Liniger (Bild: Relai)

Nach Aussagen des Bitcoin-Startups Relai halten sinkende Kurse Nutzerinnen und Nutzer nicht vom Investieren ab – im Gegenteil.

Das Schweizer Bitcoin-Startup Relai ist bisher nicht der Versuchung erlegen, Altcoins ins Programm aufzunehmen. Das Unternehmen setzt ausschliesslich auf Bitcoin, regelmässige Investitionen ab 10 Franken und automatisierte Sparpläne. Die Gründer sind vom langfristigen Wertzuwachs des Bitcoin überzeugt, ihre Kundinnen und Kunden offenbar auch.

Das Bitcoin-Startup Relai in Zahlen

Das 2019 gegründete Unternehmen liefert zu seiner Entwicklung und zum Status quo aktuell einige Zahlen:

Die Relai-App ist seit der Gründung 240'000 Mal heruntergeladen worden, heute hat das Startup insgesamt 80'000 Nutzerinnen und Nutzer. Eine interessantes Verhältnis – es zeigt, dass zum Teil berauschende Download-Zahlen allein noch keine aktiven Nutzer generieren.

Mit 80'000 Kundinnen und Kunden liegt Relai allerdings gut im Rennen und wächst offenbar weiter. Von den bestehenden Nutzern sollen 30'000 allein 2023 neu zur App gestossen sein, berichtet das FinTech.

Der August 2023 war für Relai der bisher erfolgreichste Monat in der noch jungen Geschichte des Unternehmens. Nach eigenen Angaben wurden für die B2C-App, für den ausserbörslichen Dienst "Private" sowie auch für den B2B-Service "Business" neue monatliche Umsatzrekorde erreicht. So soll der Umsatz im August 2023 im Vergleich zum Vorjahres-Monat um 170 Prozent gestiegen sein.

Darüber hinaus gibt das Unternehmen an, dass die Einnahmen monatlich um 20 Prozent wachsen. Mit einem erreichten Handelsvolumen von über 100 Millionen US-Dollar per Ende August hat Relai das Jahresergebnis von 2022 bereits jetzt übertroffen.

Die beiden Gründer Julian Liniger und Adem Bilican halten fest, dass Nutzerinnen und Nutzer trotz eines schwierigen makroökonomischen Umfelds, steigender Zinssätze und eines in letzter Zeit eher fallenden Bitcoin-Kurses aggressiver denn je Bitcoin kaufen würden. 

Die durchschnittliche Auftragsgrösse pro Trade beziffert das FinTech mit 300 US-Dollar. Diese eher tiefe "Portionierung" ist dem Umstand geschuldet, dass Relai nicht risikoaffine Day-Trader im Visier hat, sondern langfristig orientierte Bitcoin-Sparer, die mit regelmässigen überschaubaren Beträgen ihre Bitcoin-Bestände nach und nach vergrössern.

Was kommt als Nächstes?

Relai bleibt seinen ehrgeizigen Zielen auf der Spur, die Mitgründer und CEO Julian Liniger nach der letzten Finanzierungsrunde über 4.5 Millionen US-Dollar im Mai 2023 mit folgenden Worten umschrieben hat:

«Unser Team ist hungrig auf das, was vor uns liegt, und wir haben einen glasklaren Plan, den wir in den kommenden Monaten umsetzen werden. Mit dem Kapital und dem grossartigen Netzwerk unserer Investoren, sind wir bereit, Bitcoin zu 400 Millionen Menschen und 25 Millionen KMUs in Europa zu bringen.»

Das FinTech plant weiterhin die Integration von Bitcoin Lightning-Funktionalitäten. Im Rahmen der europäischen Expansion bemüht sich das Unternehmen aktuell um eine Lizenz für Digital Asset Service Providers (DASP) in Frankreich. Zudem will Relai mit einem White-Label-Angebot anderen FinTechs den Weg ebnen, die ihren Kundinnen und Kunden den Handel von Fiat zu Bitcoin anbieten wollen.