Anlegen

FinTech Deposit Solutions in der Schweiz: Festgeld statt Sparstrumpf

Bild: mirabell08 | Getty Images

Wie bereits im November 2018 angekündigt, ist das deutsche FinTech Deposit Solutions mit der Plattform Savedo in der Schweiz gestartet.

Nach der letzten Finanzierungsrunde im Sommer 2018, glänzt das FinTech und der Open Banking-Spezialist Deposit Solutions mit der stolzen Bewertung von rund einer halben Milliarde US-Dollar. Das Vertrauen der Investoren hat Gründe.

Das Hamburger FinTech ist mit seinen beiden Marken Zinspilot und Savedo in Deutschland und in zahlreichen anderen Ländern seit 2011 sehr erfolgreich unterwegs, um die Nullzinsen das Fürchten zu lehren. Die Open Banking-Plattform bietet attraktive Anlage- und Zinsprogramme für Privatkunden – und die Plattform steht auch Banken offen. Aktuell sind bereits mehr als 90 Banken aus 16 Ländern an die Open Banking-Plattform angeschlossen.

Deposit Solutions operiert mit knapp 300 Mitarbeitern schlank, erreicht nach eigenen Angaben über 30 Millionen Sparer, betreut 170'000 Kundenkonten, verbindet Banken aus 16 europäischen Ländern und hat über die Plattformen Zinspilot und Savedo bisher 11 Milliarden Euro Spareinlagen generiert.

Festgeld mit attraktiven Zinsen

Savedo startet in der Schweiz mit vier Angeboten, die laufend mit internationalen Festgeldprodukten erweitert werden sollen. Aktuell gibt's Festgeld zwischen 12 und 48 Monaten mit Zinsen zwischen 0.10 und 0.65 Prozent. Neben der Münchner Hypothekenbank ist die Hypothekarbank Lenzburg mit im Boot der Festgeld-Anbieter.

Das ist nicht erstaunlich, weil die Lenzburger als Open Banking-Spezialisten mit Savedo auch "übergeordnet" kooperieren – die Hypothekarbank Lenzburg agiert als Transaktionsbank von Savedo. Savedo-Kunden mit Festgeld-Absichten werden auch gleich Kunden der HBL, welche das Konto eröffnet, über das die Festgelder abgewickelt werden. Auch deshalb dürften sich die Investitionen ins Open Banking für die Lenzburger langfristig lohnen. Neben interessanten Kooperationen und smarten Angeboten, werden über diese Kanäle auch laufend neue und direkte Kunden für die Bank gewonnen.

Erfolg auch in der Schweiz?

Ziemlich sicher, weil die Gründe für den Erfolg in Deutschland in beträchtlicher Grössenordnung auch in der Schweiz greifen dürften. Eher risikoaverse Zielgruppen mit Sparabsichten erkennen den Unterschied zwischen Minus-, Null- und attraktiven Zinsen. Und weil die Spareinlagen durch die Einlagensicherung geschützt sind, wird das Savedo-Angebot möglicherweise eher schnell zur interessanten Alternative. Überzeugend und allemall besser als der Sparstrumpf oder das Bargeld-Depot unter der Matratze.

Klappt's, dann profitieren gleich drei Parteien: Sparende Kunden mit Zinserträgen, Savedo als schnell wachsender Anbieter und die Hypothekarbank Lenzburg als Open Banking-Pionier mit Know-how und Infrastruktur, welche laufend neue Kunden gewinnt. Auch andere Banken in der Schweiz entdecken verstärkt die Vorteile von echtem Open Banking, genau dafür ist Savedo offen, was wiederum zu einem breiteren Angebot für Sparkunden führt. Die Rechnung könnte also aufgehen – für alle Beteiligten.