InsurTech

Direktversicherer Smile will nun auch in Österreich abräumen

Hand mit Smartphone zeigt die Versicherungs-App Smile
Bild: Smile

Um es gleich vorweg zu nehmen: bei Österreich bleibt's nicht, das InsurTech Smile steht auch in Spanien bereits in den Startlöchern.

Der Direktversicherer Smile umschreibt sein Online-Konzept salopp mit dem Slogan "Versicherung ohne Blabla". Das meint vor allem, dass mündige und entschlossene Kundinnen und Kunden weder lange Laufzeiten noch unnötige Zusatzprodukte aufgeschwatzt bekommen möchten – sie klicken sich die gewünschte Versicherung einfach online zusammen und schliessen direkt ab.

Dieses Konzept der frechen Helvetia-Tochter scheint anzukommen, führt regelmässig zu guten Noten bei neutralen Versicherungs-Vergleichen und hat bereits 185'000 Kundinnen und Kunden überzeugt. 

Smile will in Europa weitere Länder-Pflöcke einschlagen

Mit einem Fuss steht der Direktversicherer bereits seit einem Jahr im Nachbarland Österreich. Über das Vergleichsportal Durchblicker lässt sich die Haushaltsversicherung von Smile abschliessen.

Direkter geht's ab sofort mit der Einführung der Autoversicherung in Österreich – über das neue Portal stehen Nutzerinnen und Nutzern zwischen Vorarlberg und Burgenland jetzt Online-Direktabschlüsse offen. Vom Versicherungsantrag bis zum Abschluss lässt sich die Versicherung nun auch in Österreich über sämtliche Kontaktpunkte online abschliessen und ebenso online auf die spezifischen Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden abstimmen. 

Als erste Versicherung bietet Smile für den österreichischen Auto-Versicherungsmarkt ein monatliches Kündigungsrecht an. Der Verzicht auf lange Versicherungsverträge und die eingeräumte Autonomie für Kunden, selbst flexibel zu entscheiden, hat sich nach Aussagen von Smile in der Schweiz bewährt und etabliert. Mit zum Angebot gehört die Einführung von E-Dokumenten und die Kundenkommunikation, die ebenfalls zu hundert Prozent online stattfindet. 

Offenbar sind die variablen Versicherungspakete und die Technologie nun bereit zum Skalieren in weitere europäische Länder. Pierangelo Campopiano, CEO Smile, ist überzeugt davon, dass die in der Schweiz erfolgreich angewendete Rezeptur auch in anderen Ländern ankommt:

«Als digitaler Lifestyle Brand richten wir uns konsequent nach dem Lebensstil und den Bedürfnissen unserer Zielgruppe. Die erfolgreiche Übertragung der Customer Experience in andere Länder beweist, dass unser Geschäftsmodell und die Technologie dahinter hoch skalierbar ist und unsere Internationalisierungsstrategie funktioniert.»

App mit Fremium-Modell als Lockstoff für Nicht-Kunden

Mit der Fremium-App will Smile auch in Österreich Nicht-Kunden "anwärmen" und sich einen wachsenden Adress-Pool aufbauen, der im Laufe der Zeit zu Versicherungsnehmern transformiert werden kann.

Das Fremium-Modell hat Smile vor zwei Jahren als erster Versicherer in der Schweiz lanciert. Eine App für alle, insbesonere für Nicht-Kunden. Diese erhalten über die App kostenlose Services und Produkte, zum Beispiel eine Gratis-Shopping-Versicherung. Oder auch den "Smile Drive Coach", das ist ein App Service, mit dem Nutzerinnen und Nutzer ihr Fahrverhalten sicherer gestalten können und dafür mit Punkten belohnt werden. Mit zur App gehört auch der Zugang zum Marktplatz mit Partnerangeboten aus dem Ökosystem von Smile.

Das alles präsentiert sich im Umfeld von Gamification-, Content- und Community-Elementen, welche die Tochter des Versicherer Helvetia mit in die Smile App gepackt hat. Über kostenlose Leistungen und Services lassen sich Nutzerinnen und Nutzer auf Dauer ans Unternehmen binden. Schlägt die Stunde oder die Notwendigkeit für eine Versicherung, ist die Fremium-Community nur einen Klick von der benötigten Versicherung entfernt.

Nach Aussagen des Versicherers sind die Download-Zahlen der App mehr als zufriedenstellend und die Quote der Nutzerinnen und Nutzer aus dem Fremium-Pool, die zu zahlenden Kunden konvertiert werden können, scheint sich zu rechnen.

Das Fremium-Modell an sich ist nicht neu, ausländische Unternehmen, insbesondere Big Techs, fahren schon länger auf der Schiene "Data for Value". Der Direktversicherer Smile hat das Konzept in den letzten zwei Jahren verfeinert, die Angebote ausgebaut und vor allem eigene Erfahrungen und Daten gesammelt. Wer das Verhalten und die Wünsche seiner Nicht-Kunden kennt, ist im Vorteil, kann die aufgebaute Nähe nutzen und erhöht die Chancen, Gratis-Abonnenten zu zahlenden Kundinnen und Kunden zu machen. Die Fremium-Schiene ist inzwischen offenbar so weit gediehen, dass sie jetzt auch in ausländischen Märkten ausgerollt werden kann.

Die internationale Skalierung für Online-Versicherungen umfasst nun Österreich, im nächsten Schritt mit einem ersten Produkt noch im laufenden Jahr auch Spanien. Smile plant die Internationalisierung jeweils mit dem vollen Service-Angebot, das heisst Online-Versicherungen, Fremium-Geschäftsmodell und auch Erlebnisse im Metaverse Space.