Ausgabenmanagement

FinTech Yokoy sammelt 26 Millionen US-Dollar ein und will kräftig wachsen

Das Gründerteam des FinTechs Yokoy
Das Gründerteam Devis Lussi, Thomas Inhelder, Philippe Sahli, Melanie Gabriel, Lars Mangelsdorf (Bild: Oliver Hochstrasser)

Von Null auf Hundert in zwei Jahren – jetzt will das FinTech Yokoy noch schneller wachsen und Europa und die USA im Sturm erobern.

Kräftig gewachsen ist das FinTech Yokoy bisher schon innerhalb der letzten zwei Jahre. Gegründet 2019 unter dem Namen Expense Robot, ist aus dem FinTech inzwischen unter der Flagge Yokoy ein Unternehmen mit fast 100 Mitarbeitern geworden, die in fünf globalen Niederlassungen operieren. 

Die All-in-One-Plattform für globales Ausgabenmanagement

Das FinTech beschreibt seine technologische Kerndisziplin und Leistung mit folgenden Worten: "Die Yokoy-Plattform basiert auf maschinellem Lernen, das im unternehmenseigenen KI-Forschungslabor entwickelt wurde, und automatisiert das Ausgabenmanagement mit künstlicher Intelligenz. Das vereint sie mit Lieferantenrechnungsverwaltung, Spesenmanagement und Firmenkreditkarten in einem einzigen intuitiven Tool, das durch modernste Sicherheit und Stabilität gestützt wird."

Mit anderen Worten: Spesenabrechnungen und andere administrative Prozesse rund um Ausgaben werden von Papier und manuellen Eingaben befreit und laufen in Unternehmen automatisiert ab. Nach Angaben des FinTechs nutzen die Yokoy-Plattform heute mehr als 400 Kunden und über 80'000 Nutzer. 

Mit dem frischen Kapital will Yokoy stark expandieren

Die Series-A-Finanzierungsrunde hat dem FinTech 26 Millionen US-Dollar in die Kassen gespült. Für Schweizer Verhältnisse eine der grossen Runden. Das Kapital kommt vom US-Investor Left Lane Capital, dem europäischen Investor Balderton Capital und die beiden bisherigen Investoren, SIX FinTech Ventures und Swisscom, sind ebenfalls mit im Boot der aktuellen Finanzierungsrunde.

Yokoy will das frische Kapital nutzen, um die Expansion in den USA, in Europa und in weiteren Regionen weltweit voranzutreiben, die Technologien der Plattform weiter zu verbessern und in den Bereichen KI, Automatisierung und Sicherheitssysteme neue Massstäbe zu setzen. 

Die geplante Expansion und vor allem auch "das Setzen neuer Massstäbe" bedingen tatsächlich sehr viel Kapital und auch ein aggressives Tempo, weil Yokoy im Bereich der digitalen Lösungen rund um Spesen- und Ausgabenmanagement nicht allein auf weiter Flur unterwegs ist. Abacus mit Yapeal, Pleo, Rydoo und zahlreiche andere FinTechs sind international mit im Spiel, zum Teil auch mit Vorsprung.

Yokoy rechnet allerdings vor, dass die Branche der Ausgabenmanagement-Tools weltweit einen Wert von mehr als 200 Milliarden US-Dollar hätte und im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent gewachsen wäre. Treffen diese Berechnungen zu, wäre der Kuchen gross genug für alle und die verschiedenen Mitstreiter sollten sich nicht allzu schnell in die Quere kommen.

Im Vergleich mit anderen Anbietern sieht sich Yokoy technologisch im Vorteil und unterstreicht das Sparpotenzial der Kunden mit einer konkreten Rechnung: "Yokoy ist in der Lage, die Kosten für das Ausgabenmanagement um 1'000 US-Dollar pro Mitarbeiter und Jahr zu senken. So könnte ein mittelgrosses Unternehmen mit Yokoy bis zu einer Million US-Dollar pro Jahr einsparen und gleichzeitig zufriedenere Mitarbeiter, bessere Analyse- und Big-Data-Möglichkeiten und die Kontrolle über alle Ausgabenaktivitäten erhalten."

Ein interessanter Markt mit zahlreichen Lösungsanbietern

Der Markt "Ausgabenmanagement" ist tatsächlich riesig – nur schon aus dem banalen Grund, weil jedes Unternehmen Ausgaben produziert, die mehr oder weniger digital und automatisiert verwaltet werden. In diesem Bereich sind heute noch zahlreiche Papierhürden und umständliche Prozesse zu finden, die in den nächsten Jahren durch komfortable digitale Anwendungen ersetzt werden. Deshalb operiert das FinTech in einem sehr spannenden Markt, für den aus den verschiedensten Ecken digitale Lösungen entwickelt werden. 

Raum für zahlreiche Anbieter ist gegeben. Yokoy lässt jedoch keine Zweifel daran, dass die Position "ein FinTech unter vielen" nicht zur Zielmarke gehört, das FinTech will mehr und mit seiner Technologie und Plattform für globales Ausgabenmanagement eine führende Rolle einnehmen.