Das LegalTech-Startup Scriveo glaubt, dass herkömmliche Rechtsberatung mit hohen Kosten und komplizierten Prozessen auf KMU und Privatpersonen abschreckend wirkt.
Die beiden Gründer Francesco Carelli und Alain Basler sind überzeugt davon, dass jährlich tausende Schweizer KMU und Private auf Rechtsberatung verzichten, weil die Rechtswelt in der Schweiz für viele undurchsichtig und oft prohibitiv teuer ist.
Geht Rechtsberatung auch schnell, unkompliziert und kostengünstig?
Ja, glauben Carelli und Basler und liefern mit ihrer digitalen KI-basierten Rechtsberatungs-Plattform den Gegenentwurf zu einem nach wie vor konservativ geprägten Markt, den das LegalTech-Startup mit seinem Konzept disruptieren will. Das Gründer-Duo rechnet vor, dass das Sparpotenzial bei Rechtsberatungen mit Scriveo für die gesamte Schweizer KMU-Landschaft bei rund 555 Millionen Franken liegen würde.
Scriveo setzt auf ein hybrides Service-Modell. Direkt und jederzeit abrufbare Rechts-Services werden ergänzt durch individuelle Dienstleistungen und persönliche Rechtsberatung.
Rechtsberatung im Abo
Das Startup bietet verschiedene Abo-Modelle mit jeweils unterschiedlichen Leistungen. Je nach Ansprüchen und gewünschten Services liegt die Preisspanne zwischen 499 und 999 Franken pro Monat.
«Wir vereinen modernste KI-Technologie mit der Expertise erfahrener Juristinnen und Juristen auf einer einzigen Plattform – und das zu einem attraktiven Abopreis», erklärt Carelli das Konzept von Scriveo.
Die KI-Algorithmen greifen blitzschnell auf über 100 Jahre Schweizer Rechtsprechung zurück, was KMU und Privatpersonen eine schnelle und präzise Rechtsberatung auf Knopfdruck ermöglicht. Für komplexere Fälle stehen erfahrene Juristen bereit, mit denen Nutzer im persönlichen Austausch ihre Rechtsfragen umfassend klären können. «Diese Kombination bietet Nutzerinnen und Nutzern nicht nur ein Höchstmass an Flexibilität, sondern auch volle Kostensicherheit», ergänzt Basler.
Revolution im Schweizer Rechtsmarkt?
Scriveo bündelt erstmals alle digitalen Rechtsdienstleistungen auf einer Plattform und die Gründer wollen damit den Schweizer Rechtsmarkt revolutionieren: Von der schnellen Beantwortung juristischer Fragen, gestützt auf die Schweizer Rechtsprechung, bis zum Zugriff auf über 200 Vertragsvorlagen.
Die Gründer glauben, dass Rechtsberatung nach Stundenansätzen nicht mehr in die heutige Zeit passt, zumal drei Viertel der Arbeiten in Anwaltskanzleien ohnehin durch Künstliche Intelligenz erledigt werden können. Der Legal Trends Report von Clio stützt ihre Meinung, auch im Rechtswesen gewinnen Abo-Modelle an Relevanz.
Mit seinem Abo-Modell und transparenten Pauschalpreisen will das Startup zeitgemässe Standards schaffen und nutzbar für alle in der Schweiz etablieren.
«Durch die nahtlose Integration KI-gestützter Analysen und persönlicher Fachexpertise wird hochwertige juristische Unterstützung für KMU und Privatpersonen endlich erschwinglicher und zugänglicher», ist Carelli überzeugt.
Die von Scriveo eingesetzte KI deckt bereits sämtliche relevanten Rechtsgebiete ab – von Arbeits-, Vertrags- und Gesellschaftsrecht über Mietrecht bis hin zu Familien- oder Erbrecht. Nutzerinnen und Nutzer sollen dadurch fundierte Antworten auf juristische Fragen in Sekundenschnelle erhalten.
Das Startup setzt auf Partnerschaften
Anfang November 2025 ist Scriveo eine strategische Partnerschaft mit Studio3.law eingegangen – ehemals Code Law und einer der Pioniere der digitalen Transformation in der Rechtsberatung.
Mit dieser Kooperation wollen beide Unternehmen ihre gemeinsame Vision einer modernen, technologiebasierten Rechtsdienstleistung stärken.
Die Partnerschaft umfasst nicht nur den Austausch rechtlicher Expertise, sondern auch eine enge Zusammenarbeit in der Entwicklung digitaler Produkte sowie der Weiterentwicklung der KI-basierten Scriveo-Plattform, die den Schweizer Rechtsmarkt nachhaltig verändern will.
«Der Zusammenschluss unserer Kernkompetenzen ist ein logischer Schritt in einer sich stetig wandelnden Rechtslandschaft», erklärt Carelli. «Gemeinsam schaffen wir eine zukunftsweisende Plattform, die höchste juristische Qualität mit beispielloser Effizienz verbindet. Unsere Mandanten profitieren direkt von dieser einzigartigen Synergie aus Wissen, Digitalisierung und technologischer Innovation.»
Das LegalTech Scriveo verfolgt hochgesteckte Ziele, will Rechtsberatung KI-gestützt standardisieren und mit persönlicher Rechtsberatung kombinieren. Das eine wie das andere im Abo und zu Preisen, die markante Unterschiede zu den Honorarvorstellungen traditioneller Juristen und Anwälte schaffen.
Ob sich die hybriden Rechtsdienstleistungen durchsetzen und ein Gegengewicht zur herkömmlichen hochpreisigen Rechtsberatung schaffen können, wird sich zeigen. Die Gründer sind optimistisch und sagen: "Shaping the Future of Law. Together."