FinTech-Porträt

Ein FinTech aus Schweden trifft den Nerv der Millennials und expandiert nach Deutschland

Boxen mit Namen der Mitarbeiter von Dreams
Bild: Dreams

Das schwedische Startup Dreams bezeichnet sich selbst als "Plattform für finanzielles Wohlbefinden" – Millennials stimmen zu und lassen das FinTech schnell wachsen.

Dass man FinTechs aus Schweden im Auge behalten sollte, haben mehrere Exponenten bereits bewiesen. Zum Beispiel Klarna – 2005 als kleines Startup gegründet, heute einer der führenden Zahlungsdienstleister mit eigener Banklizenz in Europa. Das FinTech verbindet die Interessen von Millionen von Kunden mit jenen von über 170'000 Händlern. Mehr als 2'500 Mitarbeiter in 17 Ländern sorgen dafür, dass das digitale Payment-Ökosystem für Endkunden und für Händler laufend mit neuen Services erweitert wird.

Klarna ist im Sommer 2019 unter anderem durch eine gigantische Finanzierungsrunde aufgefallen: 460 Millionen US-Dollar für das forcierte Wachstum in den USA. Mit einer Bewertung von 5,5 Milliarden Dollar und gut gefüllten Kassen beweist Klarna auch in Europa weiterhin, dass die Etikette "Made in Sweden" von Banken und von FinTechs ernstgenommen werden darf.

Und jetzt das FinTech Dreams

So weit wie Klarna ist das FinTech Dreams noch nicht, aber das Startup wächst ebenfalls schnell. Das mehrfach preisgekrönte Unternehmen wird als einer der führenden FinTech-Innovatoren gehandelt. Dreams trägt das Programm im Namen, produziert selbst allerdings keine Träume, sondern hilft einer wachsenden Zahl von Millennials, ihre eigenen wahr werden zu lassen.

Diese "Wahrwerdung" schafft das FinTech durch die Verbindung der beiden Punkte "Sparen" und "Investieren". Im Resultat steht das gewünschte Kapital zur Verfügung, um über erreichte Sparziele eigene Wünsche zu erfüllen.

Die Gründer formulieren Motive, Ziele und Taten, die zur Gründung von Dreams geführt hatten, mit folgenden Worten:

"Die Unternehmer Henrik Rosvall und Johan Hemminger erlebten zusammen mit Joel Broms Brosjö und Patrik Persson, wie traditionelle Banken es schafften, die Bedürfnisse ihrer Kunden immer wieder zu ignorieren. Während andere Branchen durch Innovation und Transparenz in die Zukunft drängten, hielten Banken auf der ganzen Welt an alten Strukturen fest. Das führte zu unzufriedenen und frustrierten Kunden. Die Finanzwelt brauchte dringend einen Herausforderer, der menschliche Motivation verwendet, um finanziellen Wert zu schaffen. Zusammen mit einer Kerngruppe von Innovatoren und Disruptoren aus den Bereichen Finanzen, Technologie und Kognitionswissenschaft bildeten die Gründer ein Team, das sich das gemeinsame Ziel gesetzt hatte, eine völlig neue Methode zum Sparen und Investieren zu finden."

Mit dieser Ansage ist das Wesentliche zum Konzept des Startups bereits gesagt – mit dem gewählten Ansatz stiess das FinTech vor allem bei Millenials auf offene Ohren und Brieftaschen. In den ersten Jahren im Heimatland Schweden und in Norwegen.

Dreams nimmt für sich in Anspruch, mit ihrem aus eigenem Leidensdruck gegründeten FinTech, den Umgang einer ganzen Generation mit Investitionen und Geld revolutioniert zu haben. Das Startup setzt dabei auf Erkenntnisse der Verhaltensforschung und hat eine Plattform geschaffen, welche die Community inspiriert, über Sparen und Investieren am Ball zu bleiben. Das soll vor allem deshalb gut funktionieren, weil die eigenen Träume als Ziel den Treibstoff für das eine wie für das andere liefern. Um den Rest kümmert sich dann die Traumfabrik, welche in ihren Fertigungshallen den Träumen ihrer Kunden offenbar Gehen, Laufen und Weitsprung beibringen kann.

Der Traum-Realisator und Ziel-Erreichungs-Beschleuniger in Zahlen

Dreams ist 2014 in Stockholm gegründet worden, seit 2016 mit der App live und das Startup stemmt aktuell mit einem Team von 70 Mitarbeitern die Herausforderungen einer Traum-Realisierungs-Fabrik. Nach eigenen Angaben hat sich das FinTech schnell einen Namen gemacht und sich in Schweden und Norwegen als führender Spar- und Investment-Service fest etabliert.

Mitte 2019 hat Dreams die Zahl von 400'000 Usern erreicht und verzeichnet monatlich einen durchschnittlichen Anstieg der Nutzerzahlen um zehn Prozent. Die Nutzer der App haben über 2,5 Millionen Sparfunktionen aktiviert, Zehntausende von eigenen Spar-Hacks erstellt und sollen bisher mehr als 250 Millionen Euro gespart haben, um ihre Träume zu realisieren.

Henrik Rosvall, CEO und Gründer von Dreams, fasst zusammen:

Als wir Dreams gründeten, wollten wir einen Service schaffen, der jedem die Möglichkeit gibt, seine individuellen Träume zu verwirklichen, indem wir Save-Hacks verwenden, um Geld zu finden, von dem unsere User nicht wussten, dass sie es haben. Jetzt haben wir unser Angebot zu einer umfassenden Plattform für finanzielles Wohlbefinden ausgebaut, die es unseren Nutzern besonders einfach macht, ihr gespartes Geld arbeiten zu lassen.

Die schwedische Investment App kommt nach Deutschland

Und das soll erst der Anfang sein, nach Deutschland stehen weitere Länder auf der Landkarte der Expansionspläne. Dreams hat in einer aktuellen Finanzierungsrunde 9 Millionen Euro eingesammelt. Mit dem frischen Kapital und der Unterstützung von AXA Investment Managers (AXA IM) will das FinTech Deutschland als ersten Markt in Kontinentaleuropa erobern. AXA IM wird dabei exklusiver Partner auf der mobilen Dreams-Plattform sein und die Millennials mit Investmentfonds versorgen.

Dreams installiert im Moment eine Niederlassung in Berlin und agiert mit einem lokalen Team vor Ort. Der Marktstart steht bevor, das FinTech will noch im laufenden Jahr sein Produkt in Deutschland einführen.