Immoworld

Helvetia fährt zweigleisig und startet mit einer neuen Immobilien-Plattform – strategisch ein interessanter Schritt

Der Hauptsitz der Versicherungsgesellschaft Helvetia
Bild: Damian Poffet | Helvetia

Der Schweizer Versicherer Helvetia gibt in den Bereichen Wohnen, Versicherung und Vorsorge kräftig Gas und lanciert eine weitere Plattform rund ums Eigenheim.

Mit ihrer Tochter Moneypark ist Helvetia schon mal gut aufgestelt in den Themen Hypotheken, Kauf und Verkauf von Immobilien, Vorsorge sowie mit Services drumherum. Bereits seit einigen Jahren Mehrheitsaktionärin, hat sich der Versicherer im März 2022 mit dem Kauf der Anteile der TX Group praktisch zur Alleinbesitzerin der Immo-Plattform gemacht. Mit der Neuausrichtung von Management und Führung im Frühling hat Helvetia die Immo-Tochter zusätzlich näher an sich gebunden.

Helvetia will ein grösseres Stück vom Kuchen und startet mit Immoworld

Die neu lancierte Plattform Immoworld positioniert sich auf den ersten Blick nicht grundsätzlich anders als Moneypark. Unter dem Slogan "Alles für Ihr Eigenheim unter einem Dach" stellt Helvetia die Themen Suchen & Ansparen, Kaufen & Finanzieren, Absichern & Wohnen sowie Verkaufen unter dieses neue Dach. Alle diese Bereiche aus dem Lebenszyklus von Menschen und ihrer Immobilie werden angereichert mit Services und Tools, die in der jeweiligen Situation eben helfen können. 

Wie bereits Moneypark so will auch Immoworld sämtliche Phasen des Eigenheimbesitzes abdecken. Vom Sparen über Suche, Finanzierung, Absicherung und Werterhalt bis zum Verkauf. Dazu gehören umfassende Informationen, Checklisten und auch Rechner, zum Beispiel für Wohnkosten oder Grundstücksgewinnsteuer. Die Plattform bietet Zugang zu geprüften Kaufinteressenten oder auf einen Handwerksservice sowie ein Suchportal, das die Objekte von Helvetia und Moneypark mit den Angeboten anderer Portale vereint.

Mit an Bord ist ein Renovationsrechner, der bereits mit wenigen Angaben zuverlässig ermitteln soll, wann eine Renovation sinnvoll ist. Und auch die Wertentwicklung einer Liegenschaft lässt sich via Benutzerkonto online verfolgen. Registrierte Nutzerinnen und Nutzer sehen lokale Bauprojekte sowie die Preise, die für Liegenschaften in ihrer Umgebung in den letzten Jahren bezahlt worden sind. 

Ein Ökosystem für Leben und Wohnen 

Mit der neuen Plattform macht Helvetia nach eigenen Aussagen einen weiteren Schritt beim Ausbau ihres Ökosystems "Home". Im zentralen Bereich von Leben und Wohnen sind zahleiche andere Versicherer und auch Banken ebenfalls am Ball – möglicherweise keine schlechte Idee, statt nur einen Fuss in den Markt zu stellen, gleich mit beiden Beinen aufzutreten und weitherum sichtbar Terrain zu besetzen. Der Markt ist gross und eine gewisse Zurückhaltung von Mitbewerbern da und dort kann in ihrer teilweise schwachen Sichtbarkeit zumindest aktuell noch locker durch forsche Präsenz überboten worden.

Dass die Versicherungs- und Vorsorgethemen bei Immoworld eher stark gewichtet werden dürften, liegt beim Absender Helvetia auf der Hand. Die konsequente Kombination von Immobilien-Services mit Versicherungs- und Vorsorgefragen unterstreicht denn auch Ralph Jeitziner, Leiter Vertrieb Schweiz bei Helvetia:

«Wir sind überzeugt, dass es sich für unsere Kundinnen und Kunden lohnt, Versicherung, Vorsorge und Immobilienbesitz ganzheitlich zu betrachten. Wer beispielsweise eine Investition plant, sollte Werterhalt, Steuerersparnisse, Liquiditätsbedarf, Altersvorsorge und den optimalen Versicherungsschutz im Blick behalten.»

Deshalb, so Jeitziner, gehöre zu Immoworld auch die persönliche Beratung. Wie sich die Plattformen von Moneypark und Immoworld ergänzen wollen, führt der Versicherer auch gleich aus: Moneypark berät bei der Finanzierung und übernimmt Maklerdienstleistungen. Helvetia berät in Vorsorgefragen und will allen zur Seite stehen, die ihr Zuhause und ihre Familie gegen die Folgen eines Unglücksfalls absichern wollen.

Strategisch ein interessanter Schritt

Der Versicherer betrachtet die Lancierung der neuen Immoworld-Plattform als strategische Weiterentwicklung des bestehenden Ökosystems "Home". Dieses Netzwerk und entsprechende Services, neue und zusätzliche Partner inklusive, will Helvetia in den den verschiedenen Phasen des Eigenheimbesitzes in Zukunft noch erweitern.

Dieser strategische Schritt ist eine interessante und zukunftsorientierte Öffnung – immerhin lässt sich in den Bereichen Leben, Wohnen, Immobilien, Finanzierung, Vorsorge, Versicherungen und mehr praktisch die ganze Bandbreite an Finanz- und Beratungsdienstleistungen unterbringen, die Banken oder eben auch Versicherern zwei Dinge sichern können: Kundentreue und Haltbarkeit sowie laufend gute Erträge über wechselnde Leistungen und Services.

Wer es schafft, Kundinnen und Kunden im Idealfall ein Leben lang zu begleiten, operiert auf einem tragfähigen Boden. Werden Probleme konsequent mit Lösungen beantwortet und verwöhnt ein Anbieter seine Kunden mit wechselnden Services, die punktgenau zur individuellen Lebenssituation passen, produziert damit einen Kitt, der die Wechsellaune von Kundinnen und Kunden drastisch minimiert.

Aktuelle Doppelspurigkeiten der beiden Plattformen Moneypark und Immoworld dürften im Laufe der Zeit konsolidiert und zu echten Synergien umgewandelt werden, die der Helvetia einen Vorsprung in einem zukunftsträchtigen Markt verschaffen könnten.

Mit aktuell 1.3 Millionen Kundinnen und Kunden in der Schweiz operiert der Versicherer bereits heute nahe an den wechselnden Lebenssituationen von Menschen, Paaren und Familien und ist dadurch gut aufgestellt, um Versicherungskunden verstärkt auch in anderen Lebensbereichen zu begleiten.