Wer nutzt eigentlich Fintech-Anwendungen?

Bild: eternalcreative | Getty Images

Eine interessante Studie nimmt Puls und zeigt, welche Konsumentengruppen durch Fintech-Anwendungen zu begeistern sind.

Die Studie des Beratungsunternehmens EY ist zwei Gründen interessant:

  • Zum einen bestehen nur sehr wenige Studien und Fakten zur realen Nutzung von Fintech-Applikationen.
  • Und zum anderen, sofern konkrete Zahlen überhaupt verfügbar sind, basieren die Resultate bisheriger Studien auf Umfragen mit relativ kleinen Stichproben (Anzahl der Befragten).

EY hat zum ersten Mal eine sehr breit angelegte Studie durchgeführt: Befragt wurden 10'131 digital aktive Konsumenten in Australien, Grossbritannien, Hong Kong, Kanada, Singapur und den USA.

Die wichtigsten Resultate im Überblick

Aktive Nutzung von Fintech-Services
15,5 Prozent der Befragten haben innerhalb der letzten sechs Monate mindesten zwei Fintech-Services in Anspruch genommen. Applikationen, die von Nicht-Banken, Nicht-Versicherungen, Online Unternehmen entwickelt worden sind.

Nutzung nach Bereichen
Im Bereich Payment Services ist die Zahl der Nutzer mit 17,6 Prozent am höchsten.

Gefolgt von Spar- und Investment-Tools mit 16,7 Prozent.

Versicherungs-Dienstleistungen mit 7,7 Prozent und P2P-Anwendungen mit 5,6 Prozent fahren im Moment noch auf eher tiefem Niveau.

Nutzung nach Altersgruppen
Wenig erstaunlich: Jüngere Segmente nutzen Fintech-Services am häufigsten, mit 25,2 Prozent liegt die Gruppe der 25- bis 34-Jährigen vorne.

Einkommen als Einflussfaktor
Eher überraschend: Die Fintech-Nutzung ist bei Konsumenten mit hohem Einkommen signifikant ausgeprägter. 44,1 Prozent (Einkommen über 150'000 $), 24 Prozent (70'001 bis 150'000 $), 14,7 Prozent (30'001 bis 70'000 $).

Ausgeprägte urbane Nutzung
33,3 Prozent der New Yorker nutzen Fintech-Applikationen (USA 16,5 Prozent).
25,1 Prozent der Londoner (Grossbritannien 14,3 Prozent).

Keine Frage des Vertrauens
Brisante Erkenntnis: Mangelndes Vertrauen ist kein Stolperstein, nur 11,2 Prozent der Befragen geben an, dass sie Fintech-Lösungen nicht vertrauen – die grössere Hürde, aber auch einfacher und schneller zu überwinden: 53,5 Prozent kennen die Produkte (noch) nicht, die ihnen Nutzen bringen könnten.

Imran Gulamhuseinwala, EY Partner und Head of Fintech, bewertet die aktuellen Nutzerzahlen für diesen relativ jungen Sektor der Finanzdienstleistungen als eher hoch. EY geht zudem davon aus, dass sich die die Nutzung von Fintech-Applikationen in den nächsten zwölf Monaten verdoppeln könnte. Gulamhuseinwala bezeichnet das Disruptions-Risiko als real.

Weitere Ergebnisse und Details zur Studie: Nutzung von Fintech-Dienstleistungen

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