Nachhaltigkeit

ZKB ist mit den neuen Karten nun bereit für den Holzweg

Kreditkarte aus Holz
Bild: ZKB

Einige andere Pilotbanken ebenfalls, die sich mit Viseca auf den nachhaltigen Pfad der Zahlkarten aus Schweizer Holz begeben haben.

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hatte ihre Zahlkarten aus echtem Schweizer Holz bereits im Jahr 2020 angekündigt. Zwischen dannzumals und heute waren offenbar zahlreiche hohe Hürden zu überwinden, die unter anderfen auch auf das Konto von Corona und unterbrochener Lieferketten gingen. 

Zudem kann die Karte nicht einfach aus einem Baum oder Holzklotz gesägt werden, das Verfahren ist komplexer, um hochwertige Bezahlkarten zu produzieren. Immerhin sollen die Karten nicht nur gut aussehen, sie müssen im Zahlungsalltag jeden Bezahlprozess schadlos überstehen, ohne auseinanderzubrechen.

Eine Holzkarte besteht aus vier Lagen Holzfurnier und einer Lage Papier, welche die Antenne aus Kupferdraht für das kontaktlose Bezahlen trägt. Es werden ausschliesslich Ahornholz und Papier aus zertifizierten Wäldern verwendet. Die Holzlagen und das Papier-Antennen-Inlay werden mit einem biologisch abbaubaren Klebstoff zum Kartenkörper verklebt. Im Herstellungsprozess kommen somit weder künstliche Harze oder Klebstoffe noch sonstige chemische Zusätze zum Einsatz.

Das alles musste zuerst erfunden und getestet werden, damit die gewohnte Plastikkarte durch eine qualitativ überzeugende Alternative aus Holz ersetzt werden kann. Neben Viseca war Swiss Wood Solutions, ein Spin-off von EMPA und ETH Zürich, mit ihm Spiel, um die Karte aus Holz zur Marktreife zu bringen. Die von Visa zertifizierte Karte ist nun bereit und wird ab August 2023 von ausgewählten Kundinnen und Kunden der ZKB im Alltag getestet.

Je nach Resonanz und gemachten Erfahrungen aus der Pilotphase, kann die Karte aus Schweizer Holz 2024 als fester Teil der Kartenangebots-Palette eingeführt werden.

Die Plastikkarte hat ihren Zenit überschritten

Plastikkarten sind im Handling gewohnt und praktisch, aber nicht mehr als das. Wenig Gründe in Sicht, weiterhin jährlich Millionen und Milliarden von Plastikkarten zu produzieren und zu entsorgen.

Seit längerem haben zahlreiche Anbieter Alternativen aus Holz, Metall, nicht essbaren Maissorten und anderen Stoffen im Programm, welche die Umwelt sehr viel weniger belasten. Zudem schneiden die meisten Karten aus natürlichen Stoffen auch in Look und Haptik deutlich besser ab im Vergleich zu ihren Plastikkolleginnen. Das ist deshalb erfreulich, weil nicht Vernunft allein zu nachhaltigem Verhalten führt – visuelle Performance dürfte im Falle der Karten bei Konsumentinnen und Konsumenten mit den Ausschlag geben.