Revolut managt Betrieb und Locations für Gastronomen

Junger Restaurateur in seinem Gastrobetrieb

Im Segment der Business-Kunden wirft die Challenger-Bank mit Revolut POS ihre Netze (vorerst) in der Gastronomie-Branche aus.

Die Challenger-Bank Revolut hat inzwischen über 40 Millionen Kunden weltweit. Teil davon ist eine wachsende Zahl von Geschäfts-Kunden, die über die Business-Konten ihre Unternehmen finanziell organisieren.

Mit einer neuen POS-Lösung für Gastronomen und Restaurateurinnen geht Revolut deutlich über den rein finanziellen Bereich hinaus.

Der letzte Akt im Restaurant war die erste sichtbare Tat

Den letzten Akt der Serviceleistungen im Restaurant – Rechnung und Kasse – hat Revolut bereits vor knapp zwei Jahren organisiert. Damals ist die Challenger-Bank dadurch aufgefallen, dass sie von der Software- auch zur Hardware-Anbieterin geworden ist. Mit dem mobilen Kartenterminal "Revolut Reader" hat das FinTech damals herzhaft in den Sumup-Kuchen gebissen.

Mit der eigenen Hardware hat Revolut 2022 ein schnelles, leistungsstarkes und leichtes Kartenlese-Gerät in den Markt gestellt, mit dem Händler im Shop oder unterwegs mobil Karten- und Smartphone-Zahlungen akzeptieren können. Die Zahlung soll in weniger als 3 Sekunden abgeschlossen sein und das Geld wird direkt dem Business-Konto des Händlers gutgeschrieben.

Alle Zahlungen sollen sehr schnell auf dem Konto des Händlers landen, auch an Wochenenden, und nicht mit dem gewohnten  "Industriestandard von 2 bis 3 Werktagen" die Liquiditätsnerven der Händler strapazieren.

Bereits bei der Einführun des mobilen Terminals hatte Revolut angekündigt, dass eine eigene POS-Lösung folgen soll. Diesen Worten hat die Challenger-Bank nun Taten folgen lassen.

Zwischen Tischbelegung, Bestellung und Kasse

Mit "Revolut POS" sollen Gastro-Unternehmerinnen und -Unternehmer kurz gesagt ihren gesamten Laden organisieren und managen können. Oder auch mehrere Locations an verschiedenen Standorten.

Die POS-Lösung schliesst die Lücke zwischen bestehenden Business-Konten und mobilen Kassen-Terminals. Im ersten Go ausgelegt als Branchenlösung für Gastronomen. Konten, Kartenleser und POS-Oberfläche sind aufeinander abgestimmt und sprechen dieselbe Sprache.

Revolut verspricht, dass Gastro-Unternehmerinnen und Restaurateure sämtliche Bereiche ihres Betriebes mit einer einzigen App und vom iPad aus organisieren und verwalten können. Das soll Bestellungen, Lagerbewirtschaftung, Personal, Vertrieb und Kasse mit einschliessen, Tischbelegung und Reservationen inklusive.

Zudem sollen automatisierte Analysen die Gastronomen dabei unterstützen, Bestseller, Ladenhüter, Verkaufstrends und Kundenverhalten zu identifizieren. Als Basis für datenbasierte Entscheidungen und eine Angebotsgestaltung, welche mithilft, Umsätze zu optimieren.

Für Restaurateure mit mehreren Locations sollen Nutzerinnen und Nutzer mit einem Klick zwischen den einzelnen Lokalen hin und her wechseln können.

Bemerkenswerte Erweiterung der Angebotspalette

Die POS-Lösung von Revolut ist isoliert betrachtet nicht unbedingt spektakulär – POS-Software gibt's auch von anderen Anbietern. Bemerkenswert hingegen ist, dass die Challenger-Bank neu nun auch Branchenlösungen anbietet, welche die Services von Bank, Zahlungsdienstleister und Management-Software-Anbieter miteinander verbinden. 

Damit erhöht Revolut die Attraktivität der Business-Konten für bestimmte Segmente. Vor allem aber öffnet die Challenger-Bank über "Fremdprodukte" und Gesamtpakete neue Türen zu den Kernservices einer Bank.

Zum Start ist die neue POS-Lösung vor allem auf den Gastro-Bereich ausgerichtet. Dabei muss es jedoch nicht bleiben. Paket-Lösungen für andere Branchen sind denkbar, erweitern den Markt beträchtlich und könnten deshalb in Strategie und Produkt-Pipeline von Revolut heute schon eine Rolle spielen.