Challenger-Banken

Revolut entwickelt sich immer mehr zur Universalbank Plus

Smartphone mit der Ansicht des Kontos der Neo-Bank Revolut
Bild: Revolut

Mit der Sparlösung der flexiblen Konten öffnet Revolut das Anlegen in Geldmarktfonds. Ein weiterer Schritt in Richtung Universalbank.

Zu den Zielen einer Universalbank gehört, Kundinnen und Kunden alle Bankdienstleistungen zu bieten, die sie in verschiedenen Lebensphasen brauchen und in Anspruch nehmen möchten. Die Idee, der zahlreiche klassische Banken folgen, ist grundsätzlich eine gutes Konzept. Zumindest wäre es schade, laufend Kunden zu verlieren, deren Ansprüche sich im Laufe der Zeit ändern. Passt das Angebot einer Bank nicht mehr zu den neuen Ansprüchen, sind die Kunden weg.

Warum Revolut zur Universalbank wird

Jugendlichen und jungen Menschen genügt in der Regel ein smartes Konto mit Karte und der Möglichkeit von P2P-Zahlungen. Etwas später können, neben den klassischen Kontofunktionen, Sparmöglichkeiten und das Erreichen von finanziellen Zielen wichtig werden. Vielleicht auch geteilte Konten oder Funktionen, um die Kosten der WG aufzuteilen. Je nach Neigung können Anlagen und Investitionen in Aktien, ETFs, Rohstoffe oder Kryptos in den Vordergrund rücken. Später dann auch Finanzierungsmöglichkeiten, in privaten und in geschäftlichen Bereichen, die über BNPL (Buy Now, Pay Later) hinausgehen – bis und mit Hypotheken, um das eigene Haus zu finanzieren. 

In all diesen Bereichen ist die Challenger-Bank Revolut bereits mit im Spiel – oder dann ganz nahe dran. Hypotheken zum Beispiel sind momentan noch nicht Realität, aber vom Revolut-Gründer Nikolay Storonsky bereits laut und vernehmlich angedacht. 

Die Idee der Universalbank hatten die Gründer schon immer auf dem Zettel

Das Wort "Universalbank" wird im Hause Revolut niemals ausgesprochen, das wirkt zu langweilig und ist traditionell besetzt. Gründer und Team sprechen von der Super App, das ist cooler. Eine App eben, die alles kann und in einer einzigen Anwendung all das vereint, was Kundinnen und Kunden heute oder in wechselnden Lebensphasen wünschen und brauchen.

Dazu gehören bei Revolut auch Features und Leistungen, die Universalbanken nicht unbedingt anbieten, die deshalb unter "Plus" subsummiert werden können. Zum Beispiel Versicherungen, Shopping- oder Reisebuchungen und mehr. All das verfügbar innerhalb mehrerer Abo-Formen, die zwischen kostenlos mit Basisfunktionen und edel mit Platin-Karte und ausgebauten Leistungen angesiedelt sind.

Revolut ist nach eigenen Aussagen dabei, eine globale Bank mit lokalen Dienstleistungen zu bauen. Das tun die Macherinnen und Macher nun schon seit acht Jahren – in einem atemberaubenden Tempo, was die Entwicklung neuer Funktionen und auch die Gewinnung von Neukunden betrifft. Eine Schlagzahl und ein Tempo, das Revolut bis heute durchhält.

Was mit einer einfachen App für Vielreisende begonnen hat und durch die Etikette "gebührenfrei und ohne versteckte Kosten" aufgefallen ist, präsentiert sich heute mit den Leistungen einer Universalbank Plus – oder eben einer Super App. Ein Leistungspaket, das inzwischen von mehr als 30 Millionen Kundinnen und Kunden in weit über 40 Ländern genutzt wird. Für die Challenger-Bank ist das noch nicht das Ende der Fahnenstange, für die Gründer ist es nach eigenen Aussagen erst der Anfang.

Storonsky verfolgt das Ziel, als globale, grenzenlose Bank gesehen zu werden – und er tut alles dafür, dieses Ziel der weltumspannenden Superbank auch zu erreichen. Eine allerdings, die in seiner Vorstellung viel moderner aufgestellt ist als die Traditionsbanken. Deshalb keine Universalbank, sondern die Positionierung als Super App. 

Die nächste Schritt auf dem Weg zur Universalbank: Anlegen in Geldmarktfonds

Revolut lanciert im Markt Deutschland eine neue Sparlösung: Flexible Konten sollen bestehenden und neuen Kunden in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten ermöglichen, das Beste aus ihrem Ersparten herauszuholen, sagt die Challenger-Bank. 

Die neuen Revolut-Konten für Spareinlagen investieren in Geldmarktfonds. Als Alternative zu herkömmlichen Anlageprodukten weisen Geldmarktfonds eine niedrige Volatilität auf und sind stark diversifiziert – damit will Revolut eine attraktive Anlageoption für Kunden schaffen, die ihr Geld vor der Inflation schützen wollen und Renditen bei begrenztem Risiko suchen. Die Challenger-Bank kooperiert bei der neu lancierten Anlageform mit dem Fondsmanager Fidelity International.

Flexible Konten können direkt in der App eingerichtet werden. Kundinnen und Kunden haben die Möglichkeit, mehrere Konten wählbar in Euro, Britischen Pfund oder US-Dollar zu eröffnen. Je nach Währung und Abo-Modell erhalten bestehende Kunden zwischen 2.58 und 3.43 Prozent für EUR-Einlagen, zwischen 3.61 und 4.76 Prozent für GBP-Einlagen und zwischen 3.85 und 5.20 Prozent für USD-Einlagen.

Die Zinsen werden täglich ausgezahlt und verfügbares Geld kann jederzeit direkt angelegt und auch wieder abgehoben werden.

Flexible Konten sollen das Angebot bereits bestehender Sparlösungen ergänzen. Dazu gehören zum Beispiel Tresore und Spartöpfe, die neben direkten Einzahlungen auch automatisiertes Sparen möglich machen. 

Die neue Spar- und Anlageform lanciert Revolut zum Start im europäischen Hauptmarkt Deutschland. In den kommenden Monaten sollen die flexiblen Konten schrittweise auch für weitere Märkte in Europa geöffnet werden.