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Fertig lustig mit Nobank, weiterhin gut lachen mit Pier

Kristina Morf und Mario Leoni vom Startup Pier
Zwei von sechs aus dem Team: Kristina Morf und Mario Leoni lachen neu für Pier | Bild: Pier

Das Krypto- und Blockchain-Startup Nobank ändert seinen Namen, nicht ganz freiwillig, und erweitert sein Angebot.

Mit Nobank ist letzten Sommer ein interessantes Startup in den Markt eingetreten, MoneyToday.ch hat berichtet, hier. Im Kern ist Nobank eine Mischung aus Neo-Broker, DeFi-Anbieter und Krypto-Börse. Mit einem bemerkenswerten Unterschied: Im Gegensatz zu zahlreichen Konkurrenten agiert Nobank beim Kryptohandel weder als Vermittler noch als Verwahrer der Coins und Tokens. Kundinnen und Kunden des FinTechs operieren auf der Blockchain, ohne Intermediäre, und verwalten ihre Krypto-Assets auch selbst.

Die Plattform von Nobank ist komplett dezentralisiert, sie läuft auf der Blockchain. Mit einem Non-Custodial Wallet handeln und investieren Nutzerinnen und Nutzer direkt auf der Blockchain, ohne Vermittler und ohne Verwahrer. Das bedeutet konkret: Krypto-Assets sind und bleiben immer im Besitz der Kundinnen und Kunden, Nobank hat keinen Zugriff auf die Vermögenswerte der Nutzer. Eine Idee und ein Konzept, das nach dem FTX-Debakel mit Auszahlungsstopps und massiven Verlusten für Anlegerinnen und Anleger verstärkt gut ankommen dürfte.

Was Nobank begonnen hat, führt Pier nun weiter

Team, Unternehmen und Ziele ändern sich nicht, nur der Name. Das hängt nicht mit Wankelmut zusammen, sondern schlicht mit der Tatsache, dass die FINMA Startups ohne Banklizenz die Bezeichnung "Bank" untersagt. Der Firmenname Nobank, also "keine Bank", war der kreative Versuch, das Startup als explizit deklarierte Nicht-Bank zu positionieren. Durch den Klimmzug die Bezeichnung "Bank" auch als Nicht-Bank in den Firmennamen zu schmuggeln, hat einen gewissen Charme und zeugt von wagemutigem Humor.

Nobank und die Finanzmarktaufsicht haben in Sachen Humor allerdings keinen gemeinsamen Nenner gefunden, deshalb lachen die Macherinnen und Macher jetzt unter der neuen Flagge Pier weiter. Sie erweitern auch ihr Angebot und setzen verstärkt auf B2B-Kunden, die nun ebenfalls bei oder am Pier andocken können.

Unternehmen, sind die Macherinnen und Macher überzeugt, verfolgen zunehmend Pläne und Projekte rund um Blockchain, Kryptos, Wallets und Web3. Ohne interne Spezialisten und Know-how bleiben Pläne jedoch oftmals Visionen, Ziele sind schwer erreichbar.

Pier bietet Unternehmen Beratung und Unterstützung, die Pier-Wallet als Angebot und White-Label-Lösung inklusive. Die neue Ausrichtung ist eine Erweiterung der Angebotspalette und tangiert die bisherigen Leistungen für Privatkunden und individuelle Nutzer der Plattform nicht.

Das FinTech Pier ist ein junges Startup – erst im Februar 2022 von Andras Hejj und Mario Leoni gegründet, hat das Schweizer FinTech im Juni 2022 in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde 1 Million Schweizer Franken eingesammelt, MoneyToday.ch hat berichtet, hier. Dazu kamen weitere Förder- und Preisgelder. Das FinTech ist mit rund 1.2 Millionen Franken Finanzausstattung Ende August 2022 gestartet.

Aktuell ist Pier dabei, die Leistungen seiner Plattform für Privat- und neu auch für B2B-Kunden zu erweitern und auszubauen.