Kryptowährungen & Blockchain

Marc Faber aka Dr. Doom: «Blockchain is here to stay!»

Dr. Marc Faber aka Dr. Doom
Bild: Marc Faber | Gloom, Boom & Doom Report

Marc Faber als Gast bei der Gesprächsreihe "TheTalk@TheStudio" im Ringier Pressehaus in Zürich. Beobachtungen von Patrick Comboeuf.

Anlässlich des von der Versicherungsgesellschaft Helvetia gemeinsam mit dem Medienhaus Ringier veranstalteten Formats “Talk at the Studio” weilte der wohl bekannteste Schweizer Finanzmarktexperte Dr. Marc Faber (72) diese Woche in Zürich.

Im von Talkmasterin Christine Maier glänzend moderierten Gespräch erzählte der in Thailand und Hongkong lebende Herausgeber des “The Gloom, Boom & Doom Report” witzige Anekdoten aus seinem bewegten Leben. Er beeindruckte die zahlreich erschienenen, fast ausschliesslich männlichen, Gäste aber auch mit einigen pointierten Einschätzungen zu den Märkten.

Auf die von Patrick Comboeuf, Associate Editor bei MoneyToday und Autor dieser Nachlese, gestellte einzige (!) Publikumsfrage zu Kryptowährungen und Blockchain meinte er:

Ob Bitcoin oder eine der anderen mittlerweile mehr als 1500 Kryptowährungen den Markt auf lange Sicht prägen wird, vermag ich nicht schlüssig zu beurteilen. Oft frisst die Revolution bekanntlich ja ihre eigenen Kinder. Die zugrunde liegende Blockchain Technologie wird aber auf jeden Fall bleiben.

Eine gewisse Skepsis sei aber bei Cryptocurrencies angebracht, weil nicht nur er, sondern eben auch die Zentralbanken deren disruptives Potenzial bisher nur ansatzweise begreifen würden. Seine ambivalente, mitunter sogar konfrontative Beziehung zu den Zentralbanken unterstrich Dr. Doom auch mit der Aussage:

Wenn Portugal, Italien & Spanien auf 10-jährigen Staatsanleihen tiefere Zinssätze haben als die USA, läuft etwas grundlegend falsch. Amerika ist zwar pleite, sie können aber im Gegensatz zu den Südeuropäern nach wie vor Geld drucken.

Wenn man die Entwicklung an der amerikanischen Leitbörse näher betrachtet, steht die Hausse an den Märkten nicht auf einem sehr breiten Fundament. Eigentlich sind es nur rund 10 grosse Tech-Aktien, welche die Indizes in den letzten Jahren immer neue Höchststände erklimmen liessen. Der Rest der Aktien entwickelte sich ziemlich flach. Faber selbst hält auch deshalb lieber Gold in seinem Portfeuille. Aber trotz dem aktuellen Zinserhöhungsreigen aus den USA, sei es schlicht zu früh zu sagen, der Bärenmarkt hätte begonnen.

Der Autor: Patrick Comboeuf

Patrick Comboeuf ist einer der profiliertesten digitalen Vordenker der Schweiz. Neben dem Fachgebiet Künstliche Intelligenz im Finanzwesen berichtet er für MoneyToday.ch über Themen wie Digital Finance, Blockchain, DeFi, Web3 sowie ESG & Sustainable Investing.

Mehrere Wochen im Jahr verbringt er im Silicon Valley und anderen Hotspots der digitalen Welt. Seit 2013 arbeitet er freiberuflich für verschiedene renommierte Bildungsinstitutionen, unter anderem als Studiengangsleiter für Post-graduate Masterprogramme wie den CAS AI in Finance & DeFi/Web3 Economist an der HWZ Hochschule für Wirtschaft in Zürich.

Hauptberuflich unterstützt er etablierte Unternehmen sowie aufstrebende Startups als Interims-Manager & Facilitator dabei, ihre Geschäftstätigkeit friktionsfrei in einer "AI First"-Welt zu verankern.

Als früherer Head of Digital Experience bei Swiss Life und als Leiter Digital Business bei den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) war er federführend verantwortlich für eine Vielzahl von Initiativen, welche die digitale Kundenerfahrung in eine neue Sphäre hoben.

Neben seiner Redaktorentätigkeit für MoneyToday.ch teilt er sein Wissen und seine Einschätzung auch sozial-medial auf LinkedIn und X/Twitter sowie als Prakademiker, Speaker, Moderator oder Podiumsgast auf Konferenzen im In- und Ausland.