Gemischte Auslage: Digital und Analog

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Zug und Bayern haben eine unterschiedliche Gemeinsamkeit, die SBVg legt an Gewicht zu und eine News, die keine ist.

Zug setzt Flagge mit Bitcoin

Wenn die Zuger ab 1. Juli am Schalter der Einwohnerkontrolle mit Bitcoins zahlen können, ist das auch eine Referenz des Zuger Stadtrates an das schnell gewachsene "Crypto Valley". Immerhin 15 Fintech-Unternehmen sind bereits in Zug domiziliert.

Kluger Schachzug, mit dieser Öffnung ein Zeichen für die digitale Community zu setzen. Vorerst ein Test, kommt der Pilotversuch gut an, könnte die digitale Währung zum erweiterten Zahlungsmittel in Zug avancieren.

Bayern zeigt Spürsinn mit Hausliefer-Service für Cash

Ähnlich innovativ, aber bodenständig analog, gehen die bayerischen Sparkassen in die Offensive, wie die FAZ meldet. Weil Filialen abgebaut werden und nicht alle Bewohner einen Geldautomaten vor der Haustüre haben, kommt das Bargeld eben direkt ins Haus. Ein Service, den die Sparkassen Kunden in Randregionen anbieten, die weder internetaffin noch mobil sind.

Eine tolle Idee, die den Abbau von rund zehn Prozent der Sparkassen-Filialen mit einer wirklichen guten Serviceleistung kompensiert.

PostFinance – noch ein bisschen mehr Bank

Eine Bank ist PostFinance schon seit Mitte 2013 – und eine der grossen dazu (Ausnahme: direktes Hypotheken- und Firmenkreditgeschäft). Als neues Mitglied der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) setzt PostFinance ein zusätzliches Zeichen. Wie aus Bern letzten Freitag zu hören war, geht PostFinance diesen Schritt aus Überzeugung. Weil der Schweizer Finanzplatz durch eine gemeinsame Interessenvertretung gestärkt wird – gerade im aktuellen anspruchsvollen wirtschaftlichen, politischen und regulatorischen Umfeld.

Sicher eine gute Entwicklung, mit positiven Resultaten für die SBVg, die PostFinancen und für den Finanzplatz Schweiz.

Fusion TWINT und Paymit: Verhandlungen kurz vor dem Durchbruch?

Das ist die versprochene News, die keine ist. Weil die medial breit kolportierte Headline nichts Neues bringt, nur das bereits Bekannte aufwärmt. Und welche Minimal-Resultate zu erwarten sind, wenn auf dem politischen Parkett jeweils verkündet wird, Verhandlungen stünden kurz vor dem Durchbruch, ist hinlänglich bekannt.

Das wird bei TWINT und Paymit aller Voraussicht nach anders sein: konkret, gut für User und gut für den Finanzplatz Schweiz. Aus zwei naheliegenden Gründen: Die beteiligte Elefantenrunde hätte den Beginn der Verhandlungen im März nicht öffentlich bekanntgegeben, wenn zu grosse Zweifel am Willen zur Kooperation bestanden hätten. Und der drohende Markteintritt von Apple und anderen Technologieriesen setzt einen Druck auf, der die Idee von zwei Schweizer Konkurrenten im Markt der mobilen Zahlungen zu extrem risikoreichen Alleingängen macht.

Die einzige aktuelle News in diesem Zusammenhang: SIX und PostFinance möchten im Moment noch nichts zum Thema sagen, Verhandlungen und Konkretisierungen brauchen mehr Zeit als erwartet. Prima, gute Resultate müssen eben reifen. Und konkrete News werden folgen. Wir sind überzeugt, die werden sich sehr erfreulich lesen.

Stichworte im Lexikon: Bitcoin | Mobile Payment Schweiz | SBVg

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