Piazza del Ponterosso und Canal Grande, Triest | Bilder: Sonya Fricker
Kanu-Polo-Meisterschaften können in Triest mitten in der Stadt veranstaltet werden, weil Triest vor 270 Jahren seinen eigenen Canal Grande erbaut hat.
Venedig hat viele Kanäle, Triest hat nur einen: den Canal Grande. Der ist allerdings besonders schön und führt vom Meer direkt ins Stadtzentrum.
Der Canal Grande wurde nicht gebaut, um Kanu-Polo-Meisterschaften durchführen zu können, die österreichische Kaiserin Maria Theresia verfolgte ganz andere Pläne. Mitte des 18. Jahrhunderts wollte sie das neue Handelszentrum Borgo Teresiano mit einem Kanal als schiffbare Wasserstrasse erschliessen. Dadurch konnten Handelsschiffe direkt im Zentrum der Stadt anlegen und ihre Ladung löschen.
Heute ist der Canal Grande für die Bevölkerung von Triest ein beliebter Treffpunkt im Stadtzentrum und zudem ein malerisches Anziehungspunkt für Touristen.
Manchmal ist der Canal Grande auch – seiner maritimen Bedeutung folgend – ein Austragungsort für Wassersport-Turniere.
XIII Ponterosso Trophy 2025 – Internationales Kanu-Polo-Turnier
Die Stadt Triest ist eine Kulturstadt mit einer faszinierenden Mischung aus italienischer Eleganz und mitteleuropäischer Atmosphäre. Mit einer Stadtregierung, die kulturelle und sportliche Events mitten ins Zentrum holt und möglich macht.
Deshalb ist auch die "Trofeo Ponterosso" – ein internationales Kanu-Polo-Turnier – vergangenes Wochenende in der historischen Kulisse des Stadtviertels Borgo Teresiano am Canal Grande durchgeführt worden. 20 Teams mit Athletinnen und Athleten aus Ungarn, Tschechien, Deutschland, Schweiz, Österreich und Italien traten gegeneinander an.
Was ist Kanu-Polo?
Kanu-Polo ist eine relativ junge Sportart – ein Mannschaftssport, der Elemente aus Wasserball, Handball und Rugby mit Kajakfahren kombiniert.
Zwei Teams mit jeweils fünf Spielern versuchen in wendigen Kajaks einen Ball mit Paddel oder Hand in das zwei Meter über dem Wasser hängende gegnerische Tor zu werfen. Das Spiel ist körperlich anstrengend und erfordert Schnelligkeit, Kraft und Taktik, wobei auch kontrollierter Körperkontakt erlaubt ist.
Letzteres erfordert zwingend Helm und Schutzgitter vor dem Gesicht, weil der Anteil "Rugby" durchaus spürbar wird, beim Kanu-Polo geht's oftmals heftig und kraftvoll zur Sache.
Was ist das Besondere an der Trofeo Ponterosso in Triest?
Triest unterstützt, neben sehr viel Kultur, auch weniger bekannte Sportarten wie Kanu-Polo. Das gibt jungen Athletinnen und Athleten die Möglichkeit, ihren Sport und ihr Können einem breiten Publikum vorzustellen, das nicht unbedingt sportinteressiert sein muss.
Das absolut Faszinierende ist jedoch die Umgebung, in der das Turnier stattfinden kann. Hier kommen gewissermassen Sportarena und Museum im Stadtzentrum zusammen. Kanu-Polo in einem 270 Jahre alten Kanal mit Geschichte und Bedeutung, umgeben von Plätzen, Palazzi und Gebäuden, erbaut im Stil von klassizistischem Barock, Jugendstil, neoklassizistischen und weiteren Einflüssen.
Das ist das Besondere – und deshalb einige Bilder zusätzlich wert.
Der Canal Grande am Morgen danach
Die Sportarena ist über Nacht wieder zum erlebbaren Museum und zum ruhigen Begegnungsort mit historischem Hintergrund geworden.
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